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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis
Autoren: James White
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überall einmal Fehler gemacht werden, aber wir müssen herausfinden, ob sich die Gesamtzahl dieser geringfügigen Fehler erhöht hat. Ist das der Fall, so müssen wir allerdings genau wissen, wo und wann sie gemacht wurden.«
    »Ist diese Angelegenheit vertraulich zu behandeln?« fragte einer der Kelgians.
    »Je mehr Leute Daten sammeln um so besser«, sagte Conway. »Beziehen Sie sich nur auf Ihre Diskretion …«
    Wenige Minuten später war er an einem anderen Tisch und sagte dasselbe; dann an noch einem und noch einem Tisch.
    Schon am nächsten Tag kamen alle möglichen Arten des Krankenpflegestabs zu ihm und berichteten diskret von Zwischenfällen, von denen eine dritte Partei betroffen worden war. Conway notierte Zeit und Ort und achtete darauf, keinerlei sonstige Neugier bezüglich der Persönlichkeit seiner Informanten zu zeigen. Am Morgen des dritten Tages suchte Mannen ihn während seiner üblichen Visite auf.
    »Sie befassen sich wirklich mit dieser Angelegenheit«, sagte er schroff. »Gewiß, ich bin Ihnen dankbar. Loyalität ist sehr nett, selbst wenn sie fehl am Platz ist. Aber ich wollte, sie würden Ihre Ermittlungen einstellen. Sie verwickeln sich in ernste Schwierigkeiten.«
    Conway sagte: »Sie sind in Schwierigkeiten, Doktor, nicht ich.«
    »Das denken Sie«, entgegnete Mannen. »Ich komme eben aus O’Maras Büro. Er möchte Sie sprechen. Sofort.«
    Wenig später wurde Conway von einem Assistenten O’Maras ins Allerheiligste eingelassen.
    Der Psychologe stieß mit dem Zeigefinger in Richtung des unbequemsten Stuhls und schrie: »Verdammt, was meinen Sie mit der ›Heimsuchung des Hospitals durch eine körperlose Intelligenz‹?«
    »Was …?« setzte Conway an.
    »Wollen Sie sich selbst zum Narren halten?« tobte O’Mara weiter. »Oder wollen Sie mich als Idioten verkaufen? Nein, unterbrechen Sie mich nicht! Zugegeben, Sie sind der jüngste Senior, und Ihre Kollegen halten sehr viel von Ihnen. Aber ein derart idiotisches und unverantwortliches Benehmen kann man nur mit dem eines Patienten der psychiatrischen Abteilung vergleichen!« Ein wenig ruhiger sprach er weiter: »Dank Ihrer fragwürdigen Bemühungen ist die Disziplin des Juniorstabs in die Brüche gegangen! Die Stationsschwestern schreien nach mir! Ich soll wieder die Ordnung herstellen! Ja, was denn? Sie, allein Sie, haben dieses unsichtbare, substanzlose Monstrum erfunden – und daß man es wieder los wird, dafür ist einzig und allein der Chefpsychologe verantwortlich!«
    O’Mara legte eine Atempause ein, und als er dann weitersprach, war seine Stimme noch ruhiger geworden. »Und bilden Sie sich nicht ein, daß Sie jemanden zum Narren halten können. Einer der mich wirklich beunruhigenden Aspekte dieser ganzen Situation ist, daß ich dafür verantwortlich bin, Ihnen ein unlösbares Problem serviert zu haben in der Hoffnung, daß Sie es aus einer neuen Perspektive in Angriff nehmen würden. Statt dessen haben Sie nun ein neues und vielleicht noch schlimmeres Problem geschaffen! Ich hoffe, Sie sehen jetzt ein, was Sie da angestellt haben, Doktor!«
    »Ja, Sir«, sagte Conway.
    »Und jetzt möchte ich noch gern wissen, weshalb Sie das getan haben. Nun, Doktor?«
    Conway ließ sich mit der Antwort Zeit.
    Schließlich sagte er: »Zunächst kam es einfach darauf an, eine Erklärung für meine Neugier zu finden, Sir. Schwestern erzählen keine Märchen, und es mag den Anschein erweckt haben, als hätte ich sie gerade dazu überreden wollen. Ich habe lediglich angedeutet, daß ich Doktor Mannen in jeder Hinsicht für fit halte. Äußerliche physische Kräfte, beispielsweise Bakterien oder Parasiten, wurden ausgeklammert, weil unsere aseptischen Prozeduren überaus sorgfältig sind. Sie, Sir, haben uns bereits die Stabilität seiner geistigen Verfassung bestätigt. Ich gab eine – eh – äußere, körperlose Ursache an, die vielleicht bewußt dirigiert werden kann. Ich habe niemandem gegenüber von substanzlosen Intelligenzen gesprochen; aber es ist etwas Merkwürdiges in diesem Operationssaal geschehen, und nicht nur während der Zeit, in der Mannen operierte …«
    Er beschrieb den Echoeffekt, den Prilicla entdeckt hatte, während er Mannens emotionelle Ausstrahlung überwachte, und den ähnlichen Effekt, als Naydrad das Pech mit dem Skalpell hatte. Da war auch die letzte Panne mit dem Assistenzarzt der Melfans, dessen Zerstäuber nicht sprühte. Als der Assistenzarzt den Zerstäuber benutzte, hatte er etwas von sich gegeben, das der
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