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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen
Autoren: Jenny Brunder
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sich eine Ohrfeige von Andre ein.
    „Ich weiß, dass sie nicht lügt und nun sagst du mir besser die Wahrheit, oder es wird dir sehr, sehr leidtun“, warnte er sie. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er es ernst meinte. Das sah scheinbar auch Silvana ein.
    „Ja gut in Ordnung, es stimmt, was sie sagt, doch Lugi hat mich dazu gezwungen“, behauptete sie, doch ich glaubte ihr kein Wort, ich wusste ganz genau, wie es aussah.
    Nun wollte auch Lugi an der Unterhaltung teilhaben und brummte in seinen Knebel, so bedeutete ich Kardthog ihn davon zu befreien.
    „Du Miststück hast mich doch angebettelt mir etwas einfallen zu lassen, um ihn loswerden zu können und Sharai gleich mit.“ Jetzt belasteten sie sich schon gegenseitig, also war es nun unzweifelhaft bewiesen, dass die beiden dies ausgeheckt hatten.
    „Nun gut, ich denke das genügt. Damit ist deine Weste rein, Sharai, ich werde dafür sorgen, dass du von keinem Valdrac mehr etwas zu befürchten hast. Die Verbannung ist natürlich aufgehoben, du kannst hier ein und ausgehen, wie immer es dir beliebt. Doch nun übergib uns bitte diese beiden, damit wir sie ihrer gerechten Strafe zuführen können“, sprach Andre. Doch damit war ich noch nicht ganz zufrieden.
    „Bevor ich das tue, verlange ich noch eins“, erwiderte ich und er hob überrascht die Brauen. „Ich wünsche, dass die Verbannung Noras ebenfalls aufgehoben wird und dass kein Valdrac je mehr einen unserer Gruppe angreifen darf.“
    Das mochte vielleicht etwas viel verlangt sein, aber immerhin hatten wir hier den Mörder des Anführers der Valdrac in unserer Hand und solch eine Chance bekommt man sicherlich nicht allzu oft, daher musste sie genutzt werden.
    Andre zögerte zuerst, blickte dann auf Nora und nickte schließlich. „In Ordnung, all das werde ich sofort veranlassen.“ Es gab einiges Gemurmel, denn offenbar waren damit nicht alle Anwesenden einverstanden, doch Andre ignorierte sie und winkte seinen Diener herbei.
    Ich wandte mich meinen Freunden zu. „Übergebt sie ihnen“, wies ich sie an und sie taten wie verlangt. Vier Valdrac kamen herbei und schleppten die beiden davon.
    „Was geschieht jetzt mit ihnen?“, erkundigte ich mich. „Die einzige Strafe für so ein Verbrechen ist der sofortige Tod und genau das werden wir jetzt auch durchführen. Hast du noch einen letzten Wunsch, was wir mit ihnen machen sollen?“
    Ich dachte an Tyrok zurück und daran, was Lugi mit mir hatte anstellen wollen. Teuflisch grinste ich Andre an. „Oh ja. Verbrennt sie.“
    Das war wohl die grausamste Strafe, die es für einen Valdrac überhaupt gab, denn solch eine Verbrennung würde um ein Vielfaches länger dauern, als bei einem Menschen. Doch genau das hatten die beiden verdient.
    Andre nickte und seine Diener wurden angewiesen, einen Scheiterhaufen auf dem Hof herzurichten. Natürlich wollte ich dabei sein und gemeinsam mit den anderen trat ich hinaus in den Hof. Keiner von uns sagte etwas, ich dachte darüber nach, ob mich meine Freunde vielleicht für zu grausam hielten. Doch im Grunde genommen war es mir egal, denn Lugi und Silvana hatten nichts anderes verdient für ihre Taten.
    Gleich darauf war der Scheiterhaufen angerichtet und man brachte die Gefangenen herbei. Zwischenzeitlich wieder geknebelt nahm man ihnen den Knebel wieder ab, sofort begannen sie um Gnade zu winseln, doch niemand hatte ein Ohr für ihr Flehen. Man fesselte sie an die Holzstämme, die in die Luft ragten.
    Jemand entzündete eine Fackel und reichte sie Andre, doch dieser schüttelte den Kopf und drückte sie stattdessen mir in die Hand.
    „Ich glaube, diese Ehre gebührt dir alleine“, sagte er und ich trat auf den Haufen zu. Lugi sah mich flehend an und bettelte weiter um Gnade. Kurz zögerte ich, dann warf ich die Fackel in den Holzhaufen. Sofort loderte das Feuer hoch und die beiden brüllten schmerzerfüllt. Ich wandte mich Andre zu.
    „Wir werden euch jetzt verlassen und nach Schloss Dunkelstein reisen, vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder“, meinte ich zu ihm.
    „Ich hoffe es“, gab er zurück. Ich winkte meinen Freunden und wir verließen das Grundstück.
    Die Schreie Lugis und Silvanas begleiteten uns noch den ganzen Weg durch die Stadt. Erst als wir einige hundert Meter entfernt waren, war nichts mehr zu hören und wir konnten unsere Heimreise ungestört fortsetzen.
     
     
    Auf der ganzen Fahrt herrschte Schweigen. Erst als wir am späten Mittag Rast machten, um uns etwas zu
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