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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen
Autoren: Jenny Brunder
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zu, während ich mein Schwert auf den Tisch legte. Er tat es mir gleich.
    „Schön und jetzt wirst du dir von Max diese Fesseln anlegen lassen.“ Er deutete auf den Tisch, auf dem ein Seil lag. „Und wenn die nicht fest genug sind, dann werde ich deinen Alten einen Kopf kürzer machen, hast du das verstanden, mein Junge?“
    Max nickte und griff zitternd nach den Fesseln um sie mir anzulegen. In der Zeit hatte sich Kardthog durch die Hintertür ins Haus geschlichen, jetzt stand er hinter Lugi, der ihn nicht bemerkt hatte. Selbst für einen Valdrac war ein Nazami wohl zu gewandt und leise.
    Er blickte mir in die Augen, ich senkte leicht den Kopf, um ein Nicken zu signalisieren. Er hob langsam den Arm, in dem er sein Schwert hielt und ließ ihn dann auf Lugi herabsausen. Völlig überrascht ließ dieser das Messer fallen. Tebath konnte sich aus seiner Umklammerung befreien und stürzte zu seiner Frau, um sie zu beschützen.
    Ich hatte zu meinem Schwert gegriffen, richtete die Klinge jetzt auf Lugi. „Keine falsche Bewegung“, befahl ich und er wagte nicht, sich zu rühren. Am liebsten hätte ich ihn gleich getötet, doch ich wollte noch eine Auskunft von ihm.
    „Du wirst mir jetzt sagen, wo du die kleine Tochter versteckt hast, oder ich werde dich auf der Stelle töten“, machte ich ihm klar. Lugi zögerte, doch mein Blick machte ihm klar, dass ich es todernst meinte und so gab er widerstrebend Antwort. Max und Tebath sprangen sofort auf und verließen das Haus, um die Kleine zurückzuholen. Da dort laut Lugi keine weiteren Valdrac warteten, musste ich mir um ihre Sicherheit keine Sorgen machen.
    „Seine Geliebte liegt übrigens gut verschnürt draußen auf der Straße, vor der Hintertür, denn dort hatte sie scheinbar Wache gehalten. Ich dachte, du kannst sie vielleicht noch zu etwas gebrauchen“, sprach Kardthog.
    Ich nickte, ich hatte tatsächlich mit den beiden noch etwas vor. „Bist du so nett und verschnürst Lugi ebenso?“ Genau das tat Kardthog dann auch, nachdem er ein paar Ketten geholt hatte. In der Zwischenzeit hatte ich Silvana hereingeholt, die zu keiner Bewegung mehr fähig war. Lugi erging es gleich drauf ähnlich und die beiden lagen zu einem Päckchen verschnürt am Boden.
    Max und Tebath kehrten wenig später mit der Kleinen zurück, die zwar unter Schock stand, aber so weit unversehrt war.
    „Ich danke dir von Herzen, du bist genauso eine gute Seele wie einst der Lord“, bedankte sich Tebath. Ich nickte nur und hatte dann noch eine Bitte an Max.
    „Kannst du bitte die beiden auf die Pferde fesseln, wir müssen auch bald los. Und wenn du dir in Zukunft etwas Dublarone verdienen willst, kannst du im Schloss Dunkelstein arbeiten, denn das bedarf dringend einer gründlichen Reinigung.“ Er lächelte mich glücklich an. Dann zerrte er zuerst Silvana und danach Lugi hinaus, um sie auf die Pferde zu fesseln.
    Schnell verabschiedeten wir uns von der Familie und ritten zurück. Kardthog und ich hielten eins der Pferde an der Leine, konnten deshalb nicht so schnell reiten.
    „Was hast du mit ihnen vor?“, erkundigte er sich. Das würde er schon bald erfahren, für den Moment sagte ich nur: „Meine Ehre zurück erlangen!“
    Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück.
     
     
    Als wir im Schloss ankamen war es schon Mittagszeit und Rondrian war gerade dabei eine Mahlzeit für alle zu kochen. So wie es aussah, etwas, das er gut konnte.
    Sandra und Dave waren inzwischen auch erwacht. Sandra stürmte auf Kardthog zu, als wir das Speisezimmer betraten und sprang ihn an. Er fing sie auf, hielt sie fest, dann küssten sie sich.
    „Wiedersehensfreude ist doch etwas Schönes“, bemerkte Nora schmunzelnd. Rondrian trug das Essen auf, gemeinsam setzten wir uns an den Tisch.
    Während wir aßen berichteten wir ihnen von dem Geschehen. Lugi und Silvana lagen in der hinteren Ecke des Zimmers und hatten einen Knebel bekommen, damit wir ihr Gejammer nicht ertragen mussten.
    „Also was hast du jetzt mit ihnen vor?“, fragte Kardthog erneut, da ihn meine vorherige Antwort nicht sehr zufrieden gestellt hatte.
    „Wir werden unseren Valdracfreunden einen kleinen Besuch abstatten, ich will nicht länger für etwas beschuldigt werden, das ich nicht getan habe“, antwortete ich.
    „Wie stellst du dir das vor?“, hakte Dave nach. Das war eine gute Frage, doch ich hatte mir auf dem Weg zurück schon etwas überlegt.
    „Die beiden dort werden uns zur Hauptstadt begleiten. Wenn ich mich nicht irre, weilt
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