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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schiffes, Rapas, Brokelsh und Womoxes – traten zum Angriff an und vermochten die Flut der Piraten eine Weile einzudämmen. Der Wind rührte sich nicht, die Sonnen brannten herab. Das Deck war glitschig von vergossenem Blut. Und immer wieder zuckten unsere Klingen vor.
    »Achtung! Pfeile!« brüllte da eine Stimme.
    Ich nahm die Fäuste am Griff der Ghittawrer-Klinge auseinander, bereit, die Geschosse abzuwehren. Drei vermochte ich zur Seite zu schlagen, ehe mich neues Geschrei hinter uns veranlaßte, einen hastigen Blick über die Schulter zu werfen.
    Kapitän Andapon und der Rest seiner Mannschaft wurden nach vorn gedrängt. Die Piraten waren auch am Heck durchgebrochen. So befand sich die Argentermannschaft nun zwischen den beiden Piratengruppen. Es war abzusehen, wann unsere Gegenwehr erlahmen würde.
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« sagte ich. »Wenn wir schon untergehen müssen, wollen wir wenigstens eine große Mannschaft von denen mit auf die Reise zu den Eisgletschern Sicces nehmen!«
    Wir waren eingekreist.
    Die Piraten hörten auf, mit Pfeilen zu schießen, damit sie keine eigenen Leute trafen. Ich musterte die Männer vor mir und suchte mir einen geeignet erscheinenden Kataki aus, der einen stahlbewehrten Schwanz in den Kampf führen konnte.
    »Hai Jikai!« brüllte ich.
    Er hob die Klinge, und ich trat zur Seite, fing den gefährlichen Hieb seines Schwanzes mit der linken Hand ab und zerrte daran. Er geriet ins Taumeln. Ich nahm mir die Zeit, mit der Rechten auf einen Burschen einzuhauen, der mich von der Seite niederschlagen wollte, dann ließ ich das Langschwert herumzucken und hieb die Klinge in die Stelle zwischen Hals und Schulter. Der Kataki stürzte zu Boden. Ich ließ seinen Schwanz los, hieb kräftig nach links und rechts und sprang in die Reihe der Menahemer zurück.
    Wenn ich schon die Reise zu den Eisgletschern Sicces antreten sollte, dann mit einem richtigen Jikai.
    Die Piraten zögerten, wußten nicht, wie sie vorgehen sollten.
    Die Männer, von meiner spektakulären Einzelaktion angetan oder deprimiert, machten Anstalten, kämpfend unterzugehen. Die Piraten begannen zu brüllen und griffen an.
    Die nächsten Minuten sind mir als eine Folge verwischter Eindrücke in Erinnerung – zuschlagen und hacken, zustoßen, ducken. Ich teilte kraftvolle Schwerthiebe aus, wie sie gegen eine gute Rüstung erforderlich sind. Plötzlich wurde ich auch aus Richtungen bedrängt, wo eigentlich Kameraden hätten stehen müssen. Es schienen immer mehr Piraten zu werden, anstatt weniger. Ich spürte einen Stoß an meiner linken Hüfte, doch ehe der Brokelsh seine Klinge zurückziehen konnte, hatte ich ihm den Arm abgeschlagen. Einen Augenblick später mußte ich einen Riesensatz zur Seite machen, um vor einem Rapa zurückzuweichen, der darauf bestand, mit seinem Hals durch meine Klinge zu kommen. Er stürzte auf das Deck. Ein anderer erschien an seiner Stelle.
    Kapitän Andapon lag am Boden, noch immer brüllend, und versuchte mit schwachen Bewegungen, zwei Angreifer abzuwehren, die ihm den Kopf abgeschlagen hätten, wären Duhrra und ich nicht dazwischengegangen.
    Nur noch wenige Menahemer waren auf den Beinen.
    Ein rauher Schrei gellte. Die kämpfenden Piraten wichen zurück, obwohl sie gar nicht wußten, was es mit dem Ruf auf sich hatte. Dann hob eine der Piratenfrauen den Arm. Einen Augenblick lang war der Kampf unterbrochen.
    Von grünen Flaggen eingehüllt, kam ein Ruderer auf den Argenter zu. Bewaffnete drängten sich auf dem schmalen Deck hinter dem stolz gereckten Bug, und der Enterbaum war angehoben, bereit, herabgelassen und ausgefahren zu werden. Die drei Reihen Ruder hoben sich im Gleichtakt wie die Flügel eines riesigen Raubvogels.
    »Ruderer!« brüllte ein Pirat. »Aus Magdag!«
    Danach war uns der erbauliche Anblick einer Piratenarmee vergönnt, die den sinkenden Argenter verließ. Hastig kehrten die Männer in ihre drei kleinen Boote zurück und stießen verzweifelt ab. Sie begannen heftig zu rudern, vermochten sich aber nicht einig zu werden, in welchem Rhythmus gezogen werden sollte.
    »Gerettet!« sagte Duhrra. »Und ausgerechnet durch Magdag!«
    »Dank sei Pandrite, daß das Schiff im rechten Augenblick kam«, sagte Kapitän Andapon und hielt sich die verwundete Seite.
    Die nun folgenden Ereignisse waren sogar noch lehrreicher als die Flucht der Piraten. Der unbekannte Kommandant des Ruderers verstand sein Handwerk.
    Weißes Wasser schäumte unter dem langen Rammsporn aus Bronze, vor dem
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