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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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Tenderloin District«, antwortete er. »Ein schwarzer Mercedes ist gesehen worden, wie er dort herumschlich. Passt irgendwie nicht ins Viertel.«
    Inspector Warren Jacobi war früher mein Partner gewesen. Im Großen und Ganzen war er mit meiner Beförderung ganz gut fertig geworden; er war immerhin über zehn Jahre älter als ich und hatte mir sieben Dienstjahre voraus. In besonderen Fällen arbeiteten wir immer noch zusammen, und obwohl er mir eigentlich unterstellt war, musste ich ihm ein Geständnis machen.
    »Ich hab im Susie's ein bisschen was getrunken.«
    »Bier?«
    »Margaritas.«
    »Wie viel ist ›ein bisschen was‹?« Er schwenkte seinen massigen Schädel zu mir herum.
    »Anderthalb Gläser«, sagte ich, wobei ich das Drittel von Jills Glas ausließ, das ich auf sie getrunken hatte.
    »Bist du fit genug, um mitzukommen?«
    »Ja, klar doch. Ich bin topfit.«
    »Fahren solltest du vielleicht lieber nicht.«
    »Hab ich darum gebeten?«
    »Hinten liegt 'ne Thermoskanne.«
    »Kaffee?«
    »Nein, da kannst du reinpinkeln, wenn du musst, weil wir keine Zeit für einen Boxenstopp haben.«
    Ich lachte und angelte nach der Kanne. Jacobi war immer für einen geschmacklosen Witz gut. Als wir unmittelbar südlich der Mission Street in die Sixth Street einbogen, entdeckte ich einen Wagen, auf den die Beschreibung passte. Er stand in einer Kurzparkzone.
    »Sieh mal, Warren. Da ist ja unser Baby.«
    »Gut gemacht, Boxer.«
    Bis auf die Spitze in meiner Blutdruckkurve war auf der Sixth Street rein gar nichts los. Wir standen vor einem baufälligen Block mit schäbigen Läden und leer stehenden Wohnungen, deren mit Sperrholz vernagelte Fenster wie blinde Augen wirkten. Ein paar Gestalten latschten quer über die Straße, und Obdachlose schnarchten unter ihren Müllhaufen. Der eine oder andere Penner musterte den glänzenden schwarzen Wagen mit neugierigen Blicken.
    »Hoffentlich versucht niemand, das Ding zu klauen«, sagte ich. »Das fällt hier ja auf wie ein Steinway auf einem Schrottplatz.«
    Ich meldete der Zentrale unsere Position. Einen halben Block von dem Mercedes entfernt bezogen wir Stellung. Ich tippte das Kennzeichen in unseren Computer ein. Diesmal läuteten sämtliche Glocken, und das Ding spuckte Münzen. Der Wagen war auf einen gewissen Dr. Andrew Cabot gemeldet, wohnhaft in Telegraph Hill.
    Ich rief im Präsidium an und bat Cappy, die nationale Verbrechensdatenbank NCIC nach Dr. Cabot zu durchsuchen und mich anschließend zurückzurufen. Und dann machten Jacobi und ich uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Wer immer Andrew Cabot war, er hatte offensichtlich beschlossen, sich mal unters gemeine Volk zu mischen. Eine Objektüberwachung war normalerweise ungefähr so spannend wie zwei Tage alte Hafergrütze, aber jetzt trommelte ich mit den Fingern auf dem Armaturenbrett herum. Wo zum Teufel war Andrew Cabot? Was hatte er hier verloren?
    Zwanzig Minuten später kam eine Straßenkehrmaschine auf ihrer allabendlichen Tour dahergezockelt – ein knallgelbes Ungetüm von der Größe eines Autos und dem Aussehen eines Gürteltiers. Mit blinkenden Warnleuchten rollte es mitten über den Gehsteig und hupte dabei unentwegt. Obdachlose sprangen auf, um sich vor den rotierenden Bürsten in Sicherheit zu bringen, und Papierfetzen wirbelten im schwachen Schein der Straßenlaternen auf.
    Die Kehrmaschine nahm uns für einige Sekunden die Sicht, und als sie vorbei war, sahen Jacobi und ich sofort, was los war. Die Fahrer- und die Beifahrertür des Mercedes wurden gerade zugeschlagen.
    Der Wagen setzte sich in Bewegung.
    »Jetzt gilt's«, sagte Jacobi.
    Wir warteten ein paar Sekunden lang angespannt, während ein rotbrauner Toyota Camry sich zwischen uns und unser Objekt schob. Ich funkte die Zentrale an. »Wir folgen einem schwarzen Mercedes, Kennzeichen Quebec Zulu Whiskey Zwo-Sechs Charlie, fährt die Sixth Street in nördlicher Richtung auf die Mission zu. Fordere Verstärkung –
oh, Mist!«
    Wir hatten schon gedacht, wir hätten ihn sicher, aber ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund trat der Fahrer urplötzlich das Gaspedal durch und ließ Jacobi und mich im frisch gefegten Staub stehen.
5
    Ich sah ungläubig zu, wie die Rücklichter des Mercedes sich weiter und weiter entfernten, bis sie nur noch als winzige rote Stecknadelköpfe zu erkennen waren, während der Camry vor uns umständlich in eine Parklücke zurücksetzte und uns so den Weg versperrte.
    Ich schnappte mir das Mikro und schrie über die
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