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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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mehr. Wir können nichts tun.«
    »Schau nach vorne«, forderte Dan ihn auf. »Siehst du, wo der Grund abfällt? Man kann die Strömung erkennen. Sie ist verteufelt schnell. Wenn wir dorthin gelangen könnten …«
    Vor sich sah Amy das sich kräuselnde Wasser, ein grünes Leuchten, wie ein Kanal, der sich seinen Weg durch den Schlamm bahnte. »Ich sehe es«, sagte sie. »Aber wie kommen wir dorthin?«
    »Wir gehen«, erklärte Dan und wandte sich zu Amy um. »Erinnerst du dich? Auf der Kirmes habe ich das Rennen gewonnen …«
    »Das Kugelrennen!«, schrie Amy auf. »Lass es uns versuchen!«
    Alistair starrte die beiden verwirrt an, als sie ihr ganzes Gewicht gegen die Vorderseite des kugelförmigen Gefährts warfen. Es begann, langsam nach vorn zu rollen. Sie machten noch einen Schritt und es rollte noch einmal vorwärts und noch einen Zentimeter.
    »Ich hab’s kapiert!«, sagte Alistair. Er sprang auf und machte mit.
    Während sie immer wieder ausrutschten und gegeneinanderfielen, rollten sie das U-Boot Zentimeter um quälenden Zentimeter über den Grund, immer weiter auf die Strömung zu.
    »Nur … noch … ein … paar … Meter …«, presste Dan hervor, dem der Schweiß über das Gesicht lief.
    Sie strengten sich mit aller Kraft an. Das U-Boot rollte den abschüssigen Hang hinab, wurde von der Strömung erfasst und schoss vorwärts.
    Nun waren sie dem reißenden Wasser ausgeliefert und trieben mit hoher Geschwindigkeit davon.
    »Juhu!«, schrie Dan, während sie dahinflitzten.
    Sie hielten sich fest, während die Kugel Sprünge machte und sich überschlug. Ein willenloser Spielball des dahinrauschenden Wassers. Amy stieß mit dem Kopf gegen das Dach. Alistair klammerte sich an seinem Sitz fest.
    »Sie bringt uns in seichtes Gewässer!«, schrie Dan.
    Sie konnten sehen, wie der Grund des Sees sich ihnen näherte. Mit einem plötzlichen Ruck schrammten sie über den Grund und durchbrachen die Wasseroberfläche. Wasser umspülte ihre Schuhe, doch das Gefährt schwamm immer noch.
    Alistair griff auf die andere Seite und entriegelte die Luke. »Ich habe zwei Ruder«, sagte er verlegen.
    »Großartig«, erwiderte Dan, als sie auf dem Fluss dahintanzten. »Eine grüne Kugel, die den Nil hinabgerudert wird. Das sollte eigentlich keine Aufmerksamkeit erregen.«

    Das Glück war wie eine Süßigkeit zu Halloween, überlegte Dan. Sicherlich konnte man sich eine ganze Weile an Milky Ways laben, doch bevor man es sich versah, kratzte man auch schon am Boden des Plastikkürbisses, und das Einzige, was noch übrig war, war ein einsames, fusseliges Bonbon.
    Und wenn man daraufbiss, brach man sich einen Zahn ab.
    Die Schatten vor dem Old Cataract Hotel wurden immer länger, als sie sich dort von Alistair verabschiedeten. Die Niederlage stand ihnen in die Gesichter geschrieben. Sie wären fast gestorben und hatten den Hinweis trotzdem nicht gefunden. Er war für immer verloren. Von den Madrigals gestohlen.
    Alistair verbeugte sich. »Bitte verzeiht mir, dass ich euch beinahe ertränkt hätte«, sagte er. »Grace wäre außer sich gewesen. Ich kann genau hören, wie sie sagt: ›Alistair, es gibt berechenbare Risiken, doch es gibt auch Übermut‹.«
    »Wohin gehst du jetzt?«, fragte Dan.
    »Zuerst nach Hause in meine Bibliothek«, antwortete Alistair. »Wenn man in einer Sackgasse ankommt, kann weitere Recherche hilfreich sein.«
    Amy war der gleichen Ansicht. Doch in diesem Fall wusste sie nicht, was sie recherchieren sollte. Sie hatte versagt. Sie wusste nur, dass sie zu müde war, um auch nur noch einen Schritt zu machen.
    »Heute Abend fliege ich nach Kairo und nehme dort einen Anschlussflug nach Seoul«, sagte Alistair. »Ich gebe euch meine neue Handynummer. Merkt sie euch, bitte – schreibt sie nicht auf.«
    Er gab ihnen einen Zettel. Dan warf einen Blick darauf und zerriss ihn dann.
    »Bist du sicher, dass du sie dir gemerkt hast?«
    Dan sah ihn an, als wollte er sagen: Du machst wohl Witze.
    Alistair lachte. »Ihr beiden habt wirklich einzigartige Talente. Zu Beginn dachte ich, ihr würdet vollkommen deklassiert werden. Wie unrecht hatte ich damit. Wenn ihr in Kairo ein Zimmer braucht, zögert nicht, meine Karte im Hotel Excelsior zu benutzen. Man hat mir mitgeteilt, dass mein Onkel wieder nach Seoul zurückgekehrt ist. Ihr werdet dort für ein oder zwei Nächte sicher sein.«
    »Was ist mit den anderen Ekaterina?«, fragte Amy.
    »Oh, macht euch da mal keine Sorgen – niemand geht dorthin. Alle hatten es satt,
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