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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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Während Alistair das Fahrzeug näher heransteuerte, versuchten sie, Grace’ Zeichnung mit dem, was sie sahen, in Übereinstimmung zu bringen. Alistair machte einen Außenscheinwerfer an, der ihre Umgebung erleuchtete.
    »Dort«, rief Alistair. »Seht ihr die Erhebung? Und diese Mauer? Dort muss einst der Tempel der Isis gestanden haben! Erkennt ihr irgendetwas davon auf Grace’ Karte wieder?«
    Amy platzierte ihre Taschenlampe unter dem Papier, sodass sie sowohl Churchills Gemälde als auch Grace’ Pfeile sehen konnte. »Siehst du, wie die Mauer dort einen Knick macht? Dort sind drei große Steine. Einer hat in der Mitte einen Sprung.«
    »Kommst du näher ran?«, fragte Dan Alistair.
    Das Fahrzeug taumelte, als es näher herantrieb. »Es ist schwer, auf Kurs zu bleiben«, antwortete Alistair und kämpfte mit dem Steuer. Plötzlich raste das Gefährt von einer trügerischen Strömung erfasst nach vorn und rammte die Mauer. Amy schrie erschrocken auf.
    »Alles in Ordnung, wir sind immer noch luftdicht«, beruhigte sie Alistair und prüfte die Navigationslichter. Eines davon begann nun, gelb zu blinken. »Glaube ich wenigstens.«
    »Irgendetwas ist in den Stein eingeritzt!«, schrie Dan plötzlich. »Fahr näher ran!«
    Sie spähten durch das schlammige Wasser, während sie von der Strömung hin und her gerissen wurden. Da stürzte das U-Boot auf einmal vorwärts wie ein rollender Ball und warf Amy gegen die Seitenwand. Ihr Gesicht wurde gegen ein Bullauge gedrückt, das sich seinerseits direkt an der alten Mauer befand.
    Sie konnte nur zwei Buchstaben ausmachen.
    K.C.
    »Katherine Cahill!«, rief sie.
    »Ich glaube, dahinter stehen Zahlen«, sagte Dan. »Näher ran!«
    »Ich sehe sie!«, meinte Amy.
    Alistair manövrierte das Fahrzeug näher an die Mauer. Pflanzen trieben in Wellen an ihnen vorbei. Sie wurden von der Strömung in Position gehalten, mussten aber warten, bis ihre Sicht wieder frei war. Ein Lichtstrahl traf auf die Mauer.
    ½ gm M
    »Ein halbes Gramm!«, las Dan.
    »Aber was bedeuten die M&Ms?«, fragte Amy.
    »Ich mag auch lieber Fruchtgummi«, witzelte Dan und starrte auf die Mauer.
    Hinter dem großen M gab es einen scharfen Schnitt. »Es sieht so aus, als würde das große M noch einen Buchstaben verdecken«, sagte Amy. »Dort muss ein Wort gestanden haben. Es lässt sich nicht mehr lesen!«
    »Das muss passiert sein, als sie den Tempel umgesiedelt haben«, sagte Dan.
    Ein Schweißfilm schimmerte auf Alistairs Gesicht. »Nein«, sagte er ruhig. »Das M steht für Madrigal. Sie haben das getan.«
    Als würde es von einer unsichtbaren Hand angeschoben, schaukelte das U-Boot plötzlich besorgniserregend hin und her. Amy und Dan hielten sich an den Rändern ihrer Sitze fest, während Alistair versuchte, es unter Kontrolle zu bringen. Plötzlich begann auf dem Armaturenbrett ein rotes Lämpchen zu blinken.
    »Wasser dringt ein«, erklärte Alistair. »Es muss doch ein Leck geben. Wenn das U-Boot zu schwer wird …«
    »Was dann?«, fragte Amy panisch.
    »Können wir nicht mehr aufsteigen.«
    Alistair riss an den Hebeln. »Das Wasser muss in das elektrische System eingedrungen sein. Ich kann es nicht mehr steuern!«
    Die Strömung erfasste das U-Boot wie einen kleinen Zweig und schleuderte es in Richtung Mauer.
    »Tu etwas!«, schrie Dan.
    »Ich versuche es ja!«
    Amy klammerte sich an ihrem Sitz fest. Im allerletzten Moment wirbelte die Strömung das U-Boot zur Seite.
    »Was sollen wir jetzt tun?« Amy versuchte, nicht panisch zu klingen. Sie waren in den tiefen Wassern des Sees gefangen, und niemand wusste, wo sie sich befanden …
    Es war, als ob die böswillige Kraft der Madrigals von Weitem auf sie eingewirkt und sie in ihr Verderben geführt hätte.
    Alistair blickte auf die Anzeige. Er wurde blass. »Wir sinken.«
    Amys Augen weiteten sich vor Schreck. Langsam sank das U-Boot auf den Grund. Es kam mit einem dumpfen Schlag im Sand auf und kippte zur Seite. Alles wurde still.
    Würde es so enden? Mit dieser schrecklichen Stille?
    »Wie viel Luft bleibt uns noch?«, fragte Amy.
    Alistair kontrollierte noch einmal die Anzeige. »Schwer zu sagen.«
    Sie sah ihn fest an. »Sag es.«
    Er schluckte. »15 Minuten. Vielleicht.«
    Sie schwiegen alle für einen langen Moment. Dann schüttelte Dan den Kopf.
    »Nein«, sagte er entschlossen. »Keine Chance. Ich gebe nicht auf. Wir kommen hier raus.«
    Alistair drückte auf verschiedene Knöpfe. »Es tut mir leid … es gibt überhaupt keine Elektrizität
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