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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Autoren: Jude Watson
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leckeren geräucherten Lachs in eurem großartigen Land …‹«
    Amy schob vorsichtig das Fenster nach oben, sodass sie kein Geräusch verursachte. Dan und sie kletterten leise hinaus.
    »… und sie nur: ›Ja, Mädel, den haben wir, du kennst tatsächlich unseren guten Fisch!‹«, erzählte Nellie mit einem fürchterlichen schottischen Akzent. »Also hab ich gesagt: ›Wisst ihr, was ihr Jungs und Mädels in Schottland dazu braucht? Bagels!‹ ›Whoa‹, haben die gesagt, ›Mädchen, das kann nicht dein Ernst sein, das ist mal eine originelle super Idee …‹« Begleitet von Nellies schottischem Geplapper machten sie sich davon. Den gewundenen Pfad hinunter, unter den Palmen hindurch, an den Gärten vorbei und in einem Bogen zurück zum Haupteingang des Hotels.
    »Ich wette auf die Lobby«, sagte Dan. »Das Gerät hat einen drahtlosen Sender, wir müssen also auf die Ohren der ganzen Leute achten.«
    »Und wie sollen wir das machen?«
    »Wir könnten behaupten, wir nehmen an einem Kongress für Wattestäbchen teil.«
    Sie schlenderten hinein. Die Lobby war mit Gästen überfüllt, die sich vor der Mittagshitze in Sicherheit brachten. Dan und Amy hielten bei einer Säule an und beobachteten die Menge. Zunächst war es schwierig, irgendeine bestimmte Person ins Auge zu fassen. Touristen standen auf, setzten sich hin, plauderten, lasen in Reiseführern, reichten sich gegenseitig Zeitungen und legten alle eine Verschnaufpause ein, bevor es zum nächsten Tempel weiterging.
    Dan deutete mit dem Kinn auf einen Mann, der mit dem Rücken zu ihnen saß. Es war ein bulliger Kerl mit einem steifen Strohhut und einer Zeitung, die er sich vor das Gesicht hielt. Sein feister Nacken war von der Sonne leuchtend rot verbrannt. »Er hat seit fünf Minuten keine Seite mehr umgeblättert. Und er hat etwas in seinem Ohr. Komm mit.«
    »Aber ich erkenne ihn nicht …«
    »Ich wette, das ist Eisenhower Holt.«
    Amy folgte ihm. Dan ging zu ihm hinüber und riss die Zeitung von seinem Gesicht weg. »Jetzt haben wir Sie erwischt!«
    »Was glaubst du, wer du bist, Junge?«, polterte der Mann mit einem britischen Akzent los.
    Dan gab ihm schnell die Zeitung zurück. »Äh, dabei erwischt, wie Sie den tollsten Hut des ganzen Ladens hier tragen!«, stotterte er schnell. »Sie sind ein echter Burner!«
    Amy zog Dan weg. »Während du diesen Mann angefallen hast, hat jeder in der Lobby aufgesehen«, flüsterte sie. »Außer dem dort.«
    Der Mann saß in einer Ecke, auch er hielt eine Zeitung vor sein Gesicht. Er trug einen Anzug, der die Farbe von Vanilleeis hatte. Über den passenden Schuhen erspähte Dan leuchtend pinke Socken.
    »Das ist er«, erklärte Dan. »Wir kennen nur einen Trottel, der Überwachungen auf hohem technischen Niveau durchführen und gleichzeitig auf sein Outfit achten kann.«
    Er hatte zwar einen dummen Witz gemacht, aber das war nur, weil er überdecken wollte, wie irre wütend er beim Anblick seines Onkels war. Alistair Oh war der einzige Cahill gewesen, der sich mit ihnen wirklich angefreundet hatte. Wenigstens hatten sie das gedacht. Obwohl sie sich gegenseitig das eine oder andere Mal hintergangen hatten, arbeiteten sie letztendlich doch zusammen. Und Alistair hatte ihnen mehr als einmal die Haut gerettet. Doch schlussendlich war er nicht anders gewesen als die übrigen Cahills: nur sich selbst verpflichtet und bereit, jeden zu betrügen, der sich ihm in den Weg stellte.
    Dan pirschte sich an und grapschte sich die Zeitung, die er von Alistairs Gesicht wegzog. »Überraschung!«
    Alistair Oh blickte verlegen zu ihnen auf. »Ich grüße euch, liebe Kinder.«
    »Ich grüße dich, du Drückeberger«, gab Dan zurück.
    »Vielleicht wäre eine Erklärung angebracht …«
    »Vielleicht wäre hier auch ein Schlag auf den Kopf angebracht«, erwiderte Dan.
    Amy machte ein paar Schritte und griff nach einem Haustelefon. Sie wählte ihre Zimmernummer. Als Nellie abhob, sagte sie. »Okay, du kannst jetzt aufhören.«
    »Mann, das sind gute Neuigkeiten«, sagte Nellie. »Ich steh schon kurz vor einer Ohnmacht.«
    Amy legte auf und wandte sich wieder Alistair zu. Dan blickte ihren Onkel an und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich merke, dass es für mich schlecht aussieht«, sagte Alistair.
    »Hast du das gehört?«, fragte Dan. »Ein Toter spricht.«
    »Faszinierend«, antwortete Amy. »Aber meintest du nicht vielleicht ein lügnerischer, betrügerischer, hinterhältiger Toter?«
    »Ich hatte gute Gründe für das, was
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