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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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und Keramik aus dem Orient; Silber und Gold vom amerikanischen
Kontinent; Diamanten, Elfenbein und prachtvolle Holzschnitzereien aus Afrika; und mit großer Kunstfertigkeit gewobene Teppiche aus Arabien und Persien.
    »Diese Sachen sind wirklich wahnsinnig schön«, flüstere Amy Dan zu. »Nur ein Janus kann so einen unglaublichen Geschmack haben!«
    Die kunsthandwerklichen Gegenstände waren berückend und beeindruckend, doch die Informationstafel erklärte, dass der größte Teil von Raccos immensem Reichtum von eher weniger glamourösen Gütern herrührte - wie Tees, Gewürzen und einer seltenen japanischen Stahlsorte, die sich aus einer Wolframlegierung zusammensetzte.
    »Das ist mit Sicherheit der Stahl, den Racco an Mozart verkauft hat«, sagte Amy mit Bestimmtheit.
    »Wolfram«, überlegte Dan mit abwesendem Gesichtsausdruck. »Das habe ich irgendwo schon mal gehört.«
    Amy war skeptisch. »Bist du sicher, dass du nicht an Wolf gang denkst?«
    »Nein, Wolfram. Grace hat mir etwas darüber erzählt.« Und trotzig fügte er hinzu: »Du bist nämlich nicht das einzige Enkelkind, dem sie Sachen erzählt hat, weißt du?«
    Amy seufzte. »Ist ja schon gut, was hat sie gesagt?«
    Er sah schuldbewusst aus. »Ich habe ihr irgendwie nicht richtig zugehört.«
    »Siehst du, darum hat sie die meisten Sachen halt nur mir erzählt - weil sie wusste, dass du alles wieder vergessen würdest.«

    Sie durchquerten einen Gang mit fein geschnitzten und vergoldeten Möbeln aus allen Teilen der Welt, der in ein rundes Zimmer mündete, das keinen weiteren Ausgang besaß. In dessen Mitte, getaucht in blaues Licht, stand ein poliertes Cembalo aus Mahagoniholz.
    »Ich bin dann mal weg«, erklärte Dan. »Das sieht mir ziemlich nach du weißt schon wem aus.«
    Amy zerquetschte ihm fast den Arm, so sehr drückte sie ihn. »Das ist auch du weißt schon wer! Hier steht es schwarz auf weiß - das ist das Instrument, auf dem Mozart bei seinem Auftritt in Raccos Haus im Jahr 1770 gespielt hat!«
    »Es gibt nur ein Problem: Es ist ein Cembalo. Das verrät uns nicht, was D > hC bedeutet. Und es hat auch nichts mit Kuchen zu tun, weder auf Französisch noch in irgendeiner anderen Sprache.«
    »Und dennoch«, beharrte Amy. »Alles, was wir durchgemacht haben, hat uns zu diesem Instrument geführt. Es wird uns das nächste Zeichen liefern, da bin ich mir sicher!«
    Dan griff in die Tasche seiner Jeans und zog daraus eine zusammengeknüllte und verkrumpelte Serviette hervor. »Was für ein Glück, dass ich diese Hose nicht anhatte, als wir im Kanal gelandet sind.«
    Amy war verwirrt. »Was ist das?«
    Er entfaltete die Serviette, die das Logo der Eisenbahngesellschaft zeigte. »Das Einzige, was man mit einem Cembalo anstellen kann, ist, Musik darauf zu spielen. Das
hier ist Musik.« Er drehte sie um, und zum Vorschein kamen die Noten, die er im Zug aufgeschrieben hatte.
    Amy musste sich sehr zurückhalten, um nicht in lauten Jubel auszubrechen. »Dan, du bist ein Genie! Wir nehmen den musikalischen Hinweis von Ben Franklin und spielen ihn auf Mozarts Instrument!«
    Sie sahen sich um. Das Cembalo war durch samtene Seile vor dem Zugriff Unbefugter geschützt. Ein uniformierter Aufpasser stand an der Tür.
    »Na ja, jetzt können wir es nicht tun«, stellte Dan fest. »Dieser Typ würde uns die Köpfe einschlagen, wenn wir auch nur einen Finger auf die kostbare Tastatur legen würden.«
    »Guter Einwand«, stimmte Amy zu.
    »Das Haus schließt um fünf«, sagte Dan. »Wir müssen uns also bis dahin verstecken.«

    Die Art déco-Toilette war alt, wahrscheinlich aus den 1920ern oder 1930ern, und schwarz-weiß gefliest. Das Porzellaninventar war makellos.
    Wie kannst du dich in einem Moment wie diesem so für Fliesen und Toilettenschüsseln begeistern?, ermahnte sich Amy.
    Na ja, andererseits … wenn sie anfing, sich über die wirklichen Probleme Gedanken zu machen, könnte sie gleich einpacken. Was war, wenn das Haus eine Alarmanlage hatte? Oder eine ganze Armee von Nachtwächtern? Was bedeutete D > hC? Wie konnte man Musik von dem französischen Wort gateau abziehen?

    Das war einfach zu viel für ihr 14-jähriges Gehirn.
    Und dabei waren das nur die akuten Krisenpunkte. Dann gab es da ja auch noch diese Familie ! Herauszufinden, dass man mit Ben Franklin und Mozart und Marie Antoinette verwandt war …
    Man kann das nicht beschreiben! Man fühlt sich, als wäre man mit königlichem Blut zur Welt gekommen! Als wäre man Teil der Geschichte!
    Nur
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