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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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wirklich sind!
    Sie hätte schwören können, dass ihre Eltern genau in diesem Augenblick auf sie hinablächelten.
    Amy fasste nach der Hand ihres Bruders. Die beiden verbrachten so viel Zeit damit, zu streiten, doch dies war ihr Augenblick.
    Wir sind immer noch im Rennen!
    Plötzlich leuchteten um sie herum die Lichter hell auf, und ein uniformierter Nachtwächter galoppierte panisch in den Raum, wobei er irgendetwas auf Italienisch bellte. Erschrocken wirbelte Dan herum und stand ihm direkt
gegenüber. Er hatte nicht bemerkt, dass er dabei immer noch das Samuraischwert in beiden Händen hielt, wie einen Baseballschläger bereit zum Schlag. Mit einem Schreckensschrei machte der Wachmann auf dem Absatz kehrt und lief in die andere Richtung davon.
    »Lass uns hier bloß schnell verschwinden«, entschied Amy mit Dringlichkeit in der Stimme.
    »Und was ist mit denen?« Dan zeigte auf die Kabras, die bewusstlos auf dem Boden lagen.
    »Der Wachmann wird jeden Moment mit der Polizei wieder hier sein. Sie werden einen Arzt rufen.«
    Amy und Dan drückten die Schwerter an sich und liefen zum Ausgang.

    Nellie war drauf und dran, das Handtuch zu werfen.
    Sie konnte Saladins Anblick nicht mehr ertragen, wie er abgemagert und müde kaum noch in der Lage war, ein ordentliches »Mrrp« herauszubringen. Sobald Amy und Dan wieder da waren, würde sie sich auf die Suche nach einem Fischmarkt machen und frischen Red Snapper kaufen. Okay, das würde ihre pädagogische Bankrotterklärung bedeuten, ganz zu schweigen von einer immensen Geldverschwendung. Aber das war alles immer noch besser als eine tote Katze.
    Grace Cahill mochte eine großartige Frau gewesen sein, aber für eine Haustierhalterin hatte sie nicht viel von dem Konzept »liebevoller Strenge« verstanden.
    Nellie sah besorgt auf ihre Uhr. Es war schon nach sieben.
Alle Museen hatten schon vor ein paar Stunden geschlossen. Amy und Dan verspäteten sich schon wieder. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, was das bedeuten konnte.
    Mit einem Seufzer entschloss sie sich, es noch einmal zu versuchen. Sie öffnete eine weitere Dose mit Katzenfutter und brachte sie Saladin, der über der Armlehne der Couch lag und apathisch Hör mal, wer da hämmert in italienischer Synchronfassung ansah.
    »In Ordnung, Saladin, du hast gewonnen. Du hast bewiesen, dass du der Stärkere von uns beiden bist. Doch ich kann erst später losgehen und einkaufen, warum probierst du also nicht ein paar Bissen hiervon, um die Zeit zu überbrücken, bis die Kinder zurückkommen?« Sie nahm ein Stück auf ihren Finger und legte es während eines Gähnens dem Mau einfach auf die Zunge.
    Wenn eine Katze verblüfft aussehen konnte, dann war das jetzt bei Saladin der Fall. Er schmatzte wie ein Weinkenner mit seinem Gaumen. Dann stürzte er sich auf Nellies Finger und leckte ihn sauber.
    Ermutigt hielt sie ihm die Dose hin. Innerhalb von 30 Sekunden war sie leer.
    »Guter Junge!«, jubelte Nellie. »Ich wusste doch, dass es dir schmecken würde, wenn du ihm nur eine Chance geben würdest! Das ist Katzenfutter - das ist für Leute wie dich!«
    Saladin hatte sich schon längst über die zweite Dose hergemacht, als Amy und Dan zur Tür hereinstürzten.

    Nellie war ganz außer sich wegen ihres Erfolgs. »Gratuliert mir, Kinder! Der Hungerstreik ist beigelegt …« Dann erst realisierte sie, dass Dan mit einem Samuraischwert in dem engen Hotelzimmer herumfuchtelte. »Nimm das Ding runter, bevor du dir noch die Ohren abschneidest!«
    Dan ignorierte die Warnung, nur Saladin hielt in seinem Festmahl inne und versteckte sich unter dem Bett.
    Mit vor Aufregung geröteten Wangen wedelte Amy mit dem anderen Schwert in der Luft herum. »Es ist okay! Wir haben das Rätsel gelöst!«
    »Schwerter?«
    »Tungsten! Damit ist dieser Stahl legiert!«
    »Los, packen!«, krähte Dan. »Wir fahren nach Tokyo! Und oh, klar, gut gemacht, Saladin. Wir wussten, dass du es schaffen würdest.«
    Ein nervöses »Mrrp!« drang unter dem Rand des Bettes hervor.
    Nellie war vollkommen verwirrt. »Tokyo?«
    »Daher stammen die Schwerter«, erklärte ihr Amy atemlos. »Dort ist der Stahl hergestellt worden. Und in der Ausstellung hieß es, dass Fidelio Racco nach Japan gereist ist und man seitdem nie mehr etwas von ihm gehört hat!«
    »Und das müssen wir auch machen?« Nellie konnte es nicht glauben.
    »Die Spur führt nach Japan«, beharrte Amy. »Dort werden wir den nächsten Hinweis finden.«
    Und das war das Beste an der treuen Nellie
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