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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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auch auf ihr Haustier zu übertragen.
    Was sie allerdings noch mehr beunruhigte, war die Tatsache, dass Saladin sich zwanghaft an Hals und Ohren kratzte. Sie nahm ihn auf den Arm. »Was ist los, Süßer? Hast du etwa Flöhe?«
    Als sie kurz darüber nachgedacht hatte, setzte sie den Kater schnell wieder ab. Nellie war mutig genug, Uni Uni sein zu lassen und zwei Kinder auf einer zweifelhaften Schatzsuche zu begleiten, die sie fernab ihrer Heimat führte. Aber bei Insekten hörte der Spaß auf.
    Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und Amy und Dan kamen schlurfenden Schrittes herein.

    »Oh, oh«, bemerkte Nellie. »Harter Vormittag?«
    »Oh, es war eine Riesengaudi«, antwortete Dan sarkastisch. »Stell dir ein eine Million Jahre altes Haus ohne Videospiele vor, und wenn du darin endlich ein Buch ausfindig machst, das möglicherweise einen Blick wert sein könnte, ist es nicht einmal da. Was für ein Haufen Idioten! Sie haben praktisch die Armee alarmiert, und das wegen eines Tagebuchs, das wahrscheinlich vor 100 Jahren von Termiten gefressen wurde.«
    »Termiten fressen Holz, kein Papier«, wandte Amy ein, aber sie war zu müde und zu enttäuscht, um einen richtigen Streit anzufangen. Sie hob eine Tüte hoch. »Wie auch immer, wir haben Mittagessen dabei.«
    Nellie schaute ungläubig. »Burger King? Wir sind hier in Österreich, dem Land des Schnitzels, des Sauerbratens, des weißen Spargels und der besten Nachspeisen der Welt, und ihr bringt Fast Food? Von Dan habe ich nichts anderes erwartet, aber du, Amy?«
    Dan schnappte sich einen Burger, schaltete den Fernseher ein und warf sich auf die Couch. »Weißer Spargel! Als ob grüner nicht schon ekelhaft genug wäre. Ich sag nur labbrige Zigarren, Leute.«
    Der Bildschirm leuchtete auf. Das Bild flimmerte und wurde dann scharf. Drei Kinnladen fielen nach unten.
    Überlebensgroß war in der Mitte des Bildschirms ein attraktiver Teenager zu sehen, der stilsicher in der neuesten Hip-Hop-Mode gekleidet war. Während er immer wieder mit perlweißen Zähnen in die Kamera grinste, hielt er
eine Pressekonferenz ab, und sowohl die Reporterschar als auch die Menge bewundernder Fans hingen an seinen Lippen. Der Teenager wusste mit seinem Ruhm ganz offensichtlich umzugehen, und warum auch nicht? Er hatte die erfolgreichste TV-Realityshow der Welt, seine aktuelle Single war Nummer eins der Charts, er hatte eine Modekollektion auf den Markt gebracht, die sich wie geschnitten Brot verkaufte, war ein beliebter Kinderbuchautor, es gab Actionfiguren, die ihm nachempfunden waren, Souvenir-Steakmesser und sogar seinen eigenen P E Z-Spender.
    Sein Name war Jonah Wizard, ein internationaler Star und Multimillionär, außerdem Dans und Amys Cousin und ein weiterer Rivale bei ihrer Suche nach den 39 Zeichen.
    »Jonah!«, rief Amy und runzelte sorgenvoll die Stirn. Sie war stets verunsichert, wenn sie an ihre Konkurrenz dachte. Die anderen schienen so viele Vorteile zu haben - Ruhm, Muskeln, Erfahrung, Ausbildung und vor allem viel, viel Geld. Wie konnten zwei mittellose, unbedeutende Waisenkinder tatsächlich glauben, es damit aufnehmen zu können? Ihr Blick fiel auf das eingeblendete Datum in einer der unteren Bildschirmecken. »Das muss gestern aufgenommen worden sein! Was macht er bloß in Wien?«
    »Er ist auf einer Promo-Tour«, antwortete Nellie. »Die DVD von Wer will ein Gangsta sein erscheint diese Woche in Europa.«

    »Das ist doch nur ein Vorwand!«, rief Dan. »Er ist hier, weil er weiß, dass der nächste Hinweis mit Mozart zu tun hat. Vielleicht hat er etwas in Paris gefunden, das wir übersehen haben.«
    »Oder er arbeitet mit den Holts zusammen«, fügte Nellie hinzu. »Sie müssen gewusst haben, welches Ziel unser Zug hatte.«
    Amy starrte gedankenverloren auf den Fernseher und ihren berühmten Cousin. Warum kam ihr diese Straße nur so vertraut vor? Plötzlich verstand sie. »Dan - das ist die Domgasse!«
    Dan starrte auf den Bildschirm. »Du hast recht! Ein paar Türen weiter, steht das Mozarthaus! Und sieh mal - da ist diese Bibliothekarin, die wegen des verschwundenen Tagebuchs gleich eine ganze Spezialeinheit angefordert hat!«
    Nellie betrachtete skeptisch die ältere Dame auf der Treppe. »Die sieht nicht gerade aus wie ein typischer Hip-Hop-Fan.«
    Amy zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, jeder möchte mal gern einem so großen Star begegnen …« Ihr stockte der Atem. »Leute, ich hab’s! Was ist, wenn Jonah diesen Ort nicht rein zufällig für seine
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