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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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tagsüber«, vermutete Nellie. »Volltreffer!«, fügte sie hinzu und führte sie durch eine Absperrung in etwas, das wie ein Umkleideraum aussah. Sie suchte sich die Dienstkleidung eines Zimmermädchens aus einem großen Regal heraus, das hinter einer Trennwand versteckt war, und zog sie schnell über.
    »Vielleicht solltest du besser den Nasenring rausnehmen«, schlug Amy vor.
    »Keine Chance«, antwortete Nellie. »Die reichen Spießer in diesem Haus können auch mal ein bisschen Farbe in ihrem Leben vertragen. Kommt schon.« Sie stopfte zuerst ihre Klamotten und dann Amy und Dan in einen der Wäschewagen. Um die blinden Passagiere zu verbergen, flog auch gleich noch eine Armladung Handtücher und Bettlaken hinterher.
    »Woher wissen wir, welches sein Zimmer ist?«, flüsterte Dan unter dem Stapel hervor, während Nellie sie bereits zum Aufzug rollte.
    »Die königliche Suite natürlich«, murmelte Nellie. »Was wäre sonst gut genug für diesen hochnäsigen Trottel? Und haltet jetzt bloß den Mund. Wäsche kann nicht sprechen.«
    Der Aufzug brachte sie ins oberste Stockwerk. Nellie
schob den Wagen den Gang hinunter und hielt vor der Suite mit der Nummer 170 an. Eine vergoldete Krone war deutlich sichtbar über der Zimmertür angebracht. Da sie wusste, dass die Wizards auf der Party waren, griff sie einfach nach der Schlüsselkarte, die sie in den Taschen der Zimmermädchenuniform gefunden hatte, und steckte sie in das Lesegerät.
    Ein Piepsen, ein grünes Lämpchen, und schon waren sie drin.
    »Wow«, hauchte Nellie. »So sieht es also bei den Schönen und Reichen aus.«
    Der Raum wirkte wie ein Palast, Vorhänge, Tapeten und Möbel schienen einem Museum entsprungen - Sofas und Liegen im Stil des 19. Jahrhunderts, weich und dick gepolstert und mit plüschigem Samt überzogen; zarte Porzellanlampen und -vasen; alles verströmte verschwenderischen und exquisiten Geschmack.
    Nellie griff nach unten und wollte gerade die Cahills aus ihrem Versteck befreien, als eine Stimme mit starkem Akzent fragte: »Klopft ein Dienstmädchen heutzutage nicht mehr an, bevor es ein Zimmer betritt?«

Fünftes Kapitel
    Erschrocken stopfte Nellie die Wäsche wieder zurück in den Wagen. »Äh - tut mir leid«, brachte sie heraus. »Ich dachte, die Suite wäre leer. Ich soll frische Handtücher ins Zimmer der Wizards bringen.«
    »Meine liebe junge Dame, dies ist die Suite seiner Hoheit des Großherzogs von Luxemburg.« Die Lippen des Mannes schürzten sich leicht. »Der amerikanische Fernsehschauspieler wohnt in der Suite unter dieser - und er hat darum einiges Aufhebens gemacht, möchte ich hinzufügen.«
    Nellie begann, den Wagen zur Tür zurückzuschieben. »Entschuldigung, Sir. Ich werde Sie sofort allein lassen.«
    »Einen Augenblick, wenn es recht ist. Da Sie nun schon einmal da sind, das Schlafzimmer seiner Hoheit benötigt ein wenig Auffrischung.«
    Nellie entfernte sich weiter. »Nun, ich sollte wirklich zu den Wizards hinuntergehen …«
    »Unsinn. Es dauert nur einen Moment. Außerdem gibt es noch einige andere Kleinigkeiten, denen Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten. Wenn Sie mir bitte ins Badezimmer folgen wollen …«
    »Ich komme«, rief sie hinter ihm her. Sie lehnte sich
zum Wäschestapel hinunter, steckte die Schlüsselkarte in die erste Hand, die sie fand, und flüsterte: »Wenn ihr meine Stimme im Nebenzimmer hört, macht euch davon !«
    »Was ist mit dir?«, quiekte Amy.
    »Ich komme schon klar. Ihr schnappt euch das Tagebuch. Wir treffen uns dann später wieder in unserem Hotel. Seid vorsichtig!«
    Und weg war sie. Einen Moment später konnten sie sie laut und vernehmlich sagen hören: »Dieses Badezimmer ist größer als meine gesamte Wohnung!«
    Die Laken flogen zur Seite, und Amy und Dan krabbelten aus dem Wagen und sausten durch die Tür in den Flur.
    »Jonah wohnt ein Stockwerk tiefer«, krächzte Dan.
    Sie rannten zum Treppenhaus.
    Die Tür zur Suite Nummer 160 war identisch mit ihrem Gegenstück ein Stockwerk höher, außer dass die Krone fehlte.
    »Armer Jonah«, bemerkte Amy sarkastisch, während sie die Karte durch den Scanner zog. »Das hier ist wirklich ein Abstieg.«
    Falls diese Räume tatsächlich weniger reich ausgestattet sein sollten als die Gemächer des Großherzogs, stach es Amy und Dan jedenfalls nicht unmittelbar ins Auge. Auch diese Suite war riesig und elegant eingerichtet. Der Marmorfußboden glänzte; die dicken Teppiche waren mit Sicherheit handgewebt und luxuriös. Jede Vase und
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