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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis
Autoren: Gordon Korman
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Herzen von Wiens Landstraßenbezirk gelegen, dem Zentrum der österreichischen Machtelite. Das Gebäude hatte zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie als königlicher
Palast gedient. Scheinwerfer ließen den weißen Marmor und das Blattgold vor dem dunklen Nachthimmel leuchten.
    »Woher wissen wir, dass das sein Hotel ist?«, fragte Dan, als sie sich dem Gebäude näherten.
    »Ganz einfach«, erklärte ihm Amy. »Das ist das versnobteste, schickste und teuerste Haus der ganzen Stadt. Wo sonst, wenn nicht hier sollte er wohnen?« Sie zeigte auf den prächtigen Eingang des Hotels, vor dem sich ein Schwarm von Reportern und Fotografen aufhielt. »Beweis genug?«
    »Die Premierenparty für Jonahs neue DVD ist um acht«, bemerkte Nellie. »Er wird wahrscheinlich herunterkommen, ein paar Minuten mit den Reportern sprechen und dann rüberfahren zu Eurotainment TV, wo die Party steigt. In der Zeitung haben sie geschrieben, dass jeder, der irgendetwas auf sich hält, dort sein wird.«
    Dan verzog das Gesicht. »Ich dachte, du wärst kein Jonah-Fan mehr, seit er dich in Paris so hat auflaufen lassen.«
    »Ich helfe euch dabei, den Kerl zu bestehlen, oder? Ich meine einfach, dass es am sichersten ist, in sein Zimmer einzubrechen, wenn er hier unten aufkreuzt.«
    Wie aufs Stichwort schnurrte ein weißer Bentley mit Chauffeur an den Straßenrand, stoppte und begann auf seinen prominenten Passagier zu warten. Kurze Zeit später, begann der Medienpulk unruhig zu werden, und sie konnten beobachten, wie Jonah aus dem Hotel kam, seinen
Vater wie immer im Schlepptau. Blitzlichter erhellten die Nacht.
    »Schnell!«, zischte Amy. »Wir dürfen nicht zulassen, dass er uns sieht!«
    Sie duckten sich hinter einen Zeitschriftenkiosk und beobachteten Jonah, wie er sich seinen Weg durch die Menge bahnte.
    »Was geht ab, yo? … Danke fürs Kommen … coole Sache, Mann … Mein Wort drauf.«
    Hinter ihm tippte sein Vater wie wild auf seinem Blackberry. Wahrscheinlich ließ er gerade die ganze Welt an den tiefgründigen Sätzen seines Sohnes teilhaben.
    Die Medienleute begannen, den Star mit Fragen zu löchern.
    »Jonah, hält die europäische Version der DVD noch Überraschungen für uns bereit?«
    »Ist irgendetwas dran an dem Gerücht, dass du mit Miley Cyrus ausgehst?«
    »Hast du gehört, dass deine Action-Figuren bei einem Sicherheitstest durchgefallen sind? Was sagst du dazu?«
    Jonah antwortete auf alles in seiner üblichen lässigen Art, wobei er es irgendwie schaffte, zugleich großstädtisch hip und kumpelhaft rüberzukommen.
    Amy mochte ihn nicht, doch sie kam nicht umhin, seine Leichtigkeit und Geschmeidigkeit im Umgang mit den Paparazzi zu bewundern. Es war mehr, als immer das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu sagen. Jonah brachte die Presse dazu, ihn zu lieben.

    Ich bin das genaue Gegenteil , dachte sie. Allein der Gedanke, zu einer großen Menge von Leuten zu sprechen, versetzte Amy in Panik.
    »Hey, Jonah«, rief ihm ein Reporter zu. »Du bist 15 und der König der Welt. Hast du keine Angst, dass es ab jetzt nur noch abwärtsgehen könnte?«
    Der König der Welt grinste. »Mach dich locker, Mann. Wer sagt, dass ich hier der King bin? Ich bin nicht mal der Reißer in diesem Hotel. Mann, der Großherzog von Luxemburg ist hier. Versteh mich nicht falsch, Alter, ich bin schon ziemlich lässig. Aber ist es nicht viel cooler, adelig zu sein, als seinen eigenen PEZ-Spender zu haben?«
    »Los geht’s«, murrte Nellie. »Seine Bescheidenheit dreht mir den Magen um.«
    Während Jonah die Menge weiter bezauberte, stahlen sich die Cahills und Nellie um die nächste Ecke und schlüpften durch einen Seiteneingang ins Hotel.
    Sie gingen an einer Reihe verzierter goldener Aufzüge vorbei und drückten sich durch eine Tür, an der ein Schild mit einem deutschen Satz prangte.
    » Nur für Angestellte «, übersetzte Nellie flüsternd.
    »Du kannst Deutsch?«, zischte Amy überrascht.
    »Na ja, ein bisschen«, antwortete sie achselzuckend. »Da - der Lastenaufzug.«
    Sie fuhren in den Keller, wo sie ein Labyrinth aus Gängen vorfanden.
    Amy fürchtete, dass sich hinter jeder Ecke und hinter jeder Tür unerwartet jemand nähern könnte. Ihre Angst
ließ sie von innen heraus erstarren, als ob man in ihre Wirbelsäule flüssigen Stickstoff gepumpt hätte. Der Keller war kalt, doch nicht kalt genug, um ihr Zittern zu erklären.
    »Warum ist hier alles so leer?«, fragte sie schließlich.
    »Die meisten Angestellten arbeiten wohl
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