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Dicke Luft auf Schreckenstein

Dicke Luft auf Schreckenstein

Titel: Dicke Luft auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Sonst brauch ich dir ja nichts zu sagen.“
    Pummel nickte dem Rex zu, wie einem alten Freund.
    Von Ottokar bekam er noch einen Sonderauftrag mit: „Wenn’s geht, mach ein Fenster an der unteren Westseite auf, nur einen Spalt, so daß man schnell reinkommt. Du weißt schon, wo. Es kann sein, daß wir noch mal rüber müssen.“
    „In Ordnung!“ Ohne Fragen zu stellen, begab sich Pummel in den Sternenhof, wo die Wagen des Quintetts standen.
    Bevor die beiden zu ihm kamen, hatte der Rex bei Stephan, Mücke und Andi sein Erstaunen geäußert: „Was habt ihr denn gemacht, daß unsere Gäste auf einmal so sonnig gelaunt sind?“
    „Ach…“, hatte Mücke unter Grinsen geseufzt, „vielleicht kommen sie sich besonders schlau vor, weil sie etwas erfahren haben, was sie erfahren sollten.“
    Auch der Rex hatte keine weiteren Fragen gestellt, sondern nur geschmunzelt. „Wissen ist Macht. Besonders, wenn man weiß, was der andere macht.“
    Der Nachmittag verlief ohne Schwierigkeiten und Störungen. Vom Lockenprofessor sachkundig begutachtet, prüften Ottokar, Andi und Werner sämtliche elektrischen Leitungen, Glühbirnen, Sicherungen, Steckdosen und Schalter. Fritz, Ralph und Walter nahmen sich unter den besorgten Blicken des Psychobartes das gesamte Wasserrohrsystem einschließlich der Hydranten vor und wechselten im Duschraum ein tropfendes Ventil aus.
    Die Minis ölten Türschlösser und Türangeln. Eugen widmete sich mit Dolf , Wolf, Olf und Rolf den Booten. Beni durchkämmte mit einem Trupp von neun Mann sämtliche Speicher, um schadhafte Dachziegel auszuwechseln – eine Tätigkeit, die sogar der Hilferuferin Lobestöne entlockte. Dieter und Emil hackten Kleinholz zum Anheizen des alten Küchenherdes, Strehlau und Fritz waren mit Glasschneider und Fensterkitt auf der Suche nach kaputten Scheiben.
    „Alarm! Feuer! Alarm! Feuer!’“ brüllte Dampfwalze plötzlich, daß es im gesamten Burgbereich gehört werden konnte, und Andi trompetete ein Signal hinterher.
    Alle eilten hinaus vor den Westflügel, wo Feuerwehrhauptmann Stephan mit der gesamten Ritterschaft und allem Gerät von der Schiebeleiter bis zur antiken Hebelpumpe das Zusammenspiel der einzelnen Trupps vorführte, ohne jedoch Teile der Burg unter Wasser zu setzen.
    Dampfwalze, der einen besonders guten Eindruck machen wollte, pumpte zusammen mit Ottokar, Klaus und Dieter so heftig, daß ihm die Tropfen nur so von der Stirn hüpften.
    „Schön natürlich bleiben!“ warnte Witzbold Klaus. „Halt!“ rief da die Schnittlauchsemmel. „Der Junge bekommt ja einen Herzfehler.“
    „Keine Sorge“, antwortete Feuerwehrhauptmann Stephan. „Wir haben drei Pumptrupps. Jeder pumpt nur ungefähr drei Minuten, dann wird gewechselt.“
    Auf besonderen Wunsch übergaben Strehlau und Beni dem Lockenprofessor die Spitze der Spritze, und der wunderte sich. „Donnerwetter! Ein Druck wie von einer Motorspritze.“
    Natürlich waren auch die Schreckensteiner Lehrer samt Rex und Burgherr bei der Vorführung anwesend und gaben den Gästen erläuternde Hinweise.
    Zuletzt karrten Armin, Oskar und Martin auf einem klapprigen Leiterwägelchen eine alte Tür samt Stock herbei. Zwölf Ritter hoben sie herunter und hielten sie aufrecht am Stock fest, während Martin mit der Axt zeigte, wie schnell er auf Hilferufe eine verschlossene Tür öffnen kann.
    „Sieht doch beruhigend aus, oder?“ meinte Hans-Jürgen anzüglich zu der Hilferuferin und hatte die Lacher auf seiner Seite.
    Mauersäge klatschte Beifall. „Ich glaube… ks… das war eine überzeugende Demonstration!“ Und zu den Gästen gewandt, fügte er hinzu: „Wir nehmen den Tee jetzt im… ks… Salon.“
    Versonnen nickte der Psychobart vor sich hin. „In der Tat, impressiv effektiv!“
    „Anpacken können die Jungs!“ räumte selbst die Schnittlauchsemmel ein. „Doch einen Beweis sind sie uns noch schuldig. Den wichtigsten!“
    Ihre Kollegen stimmten ihr zu.
    „Muß die denn immer unken?“ knurrte Walter. „Am liebsten würde ich mit der Spritze auf sie zielen.“
    „Halblang!“ flüsterte Hans-Jürgen. „Die erledigen wir trocken.“

Alles oder nichts

    Mit zwei Ketten und Schlössern gesichert, lag ein Elektroboot am Schreckensteiner Steg. Das Stromkabel für den Kraftnachschub steckte in einer Steckdose im Bootshaus. Die Dunkelheit senkte sich über den Kappellsee. Niemand hatte das fremde Boot bemerkt.
    Nach dem Abendessen traf sich der Ritterrat in der Folterkammer. Sie konnten wieder offen
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