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Diamanten fuer die Braut

Diamanten fuer die Braut

Titel: Diamanten fuer die Braut
Autoren: Lee Wilkinson
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wurde ihr klar, dass sie sich die Mühe sparen konnte. Seine attraktiven, männlichen Züge drückten unbeugsame Entschlossenheit aus. Wenn er so schlecht von mir denkt – warum lässt er mich dann nicht einfach gehen?, dachte sie verzweifelt.
    Es hatte zu schneien begonnen, und trotz des hohen Verkehrsaufkommens waren die Straßen bald mit einer weißen Schicht bedeckt, in der die Autos schwarze Spuren hinterließen.
    Eine Weile beobachtete Bethany die wirbelnden Schneeflocken, dann sank sie, körperlich und emotional erschöpft, in den Schlaf.
    Jemand strich über ihre Wange, und Bethany wachte auf. Sie hob den Kopf und sah unter schweren Lidern, dass sie ineiner kleinen, verschneiten Lichtung angehalten hatten, die von Bäumen umgeben war.
    Direkt vor ihnen stand ein einstöckiges, mit Holzschindeln verkleidetes Haus, um das sich eine Holzveranda herumzog. Die hohen, quadratisch unterteilten Fenster waren erleuchtet, und im offenen Windfang spendete eine Laterne warmes Licht.
    Bethany, noch halb im Schlaf, stolperte, als Joel ihr aus dem Wagen half. Also legte er einen Arm um sie, während sie über die hölzerne Veranda auf die weiß gestrichene Tür zugingen. Das Gepäck hatte Joel bereits ins Haus gebracht, wie die frischen Fußspuren im Schnee erkennen ließen.
    Im großen Wohnzimmer mit den rustikalen Möbeln war es warm und gemütlich, obwohl das Feuer im Ofen bis auf eine rote Glut erloschen war.
    „Möchtest du etwas essen oder trinken?“, fragte Joel.
    Bethany, die sich nur noch danach sehnte, weiterzuschlafen, schüttelte den Kopf.
    „Dann am besten gleich ins Bett.“
    „Ich schlafe nicht mit dir. Angesichts dessen, was du über mich denkst …“
    „Du weißt doch gar nicht, was ich über dich denke.“
    Bethany stieß seinen Arm weg und schwankte leicht. „Ich schlafe nicht mit dir“, wiederholte sie. „Und ich werde es dir nie verzeihen, wenn du mich dazu zwingst.“
    „Also gut“, gab Joel seufzend nach. „Dann schlafe ich eben im anderen Zimmer, bis alles geklärt ist.“
    Er führte sie in das Schlafzimmer, das genauso warm und gemütlich war wie das Wohnzimmer. Bethany ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Als sie zurückkam, lagen Nachthemd und Morgenmantel auf dem großen Doppelbett. Die Decke hatte Joel zurückgeschlagen, er selbst war nirgends zu sehen.
    Bethany zog sich aus und das Nachthemd an, legte sich ins Bett, knipste das Licht aus und schlief sofort ein.
    Am nächsten Morgen zog der Duft nach frisch gebrühtem Kaffee und gebratenem Speck durchs Haus, und Bethany wachte auf. Sie stand auf, zog die schweren Vorhänge aus traditionell gemustertem Stoff zurück und blickte nach draußen in eine märchenhafte Winterlandschaft.
    Unter dem Gewicht des Schnees hingen die Äste der Bäume – Föhren, Kiefern, Pinien und Schierlingstannen – herab, die am Rande der Lichtung standen. An den gegenüberliegenden Hängen sah sie vereinzelte Häuser und weiter entfernt schneebedeckte Berge.
    Es war ein wunderschöner, einsam gelegener Ort und einfach perfekt für romantische Flitterwochen – wenn die Umstände nur anders gewesen wären …
    Nachdem Bethany schon geglaubt hatte, ihr sehnlichster Wunsch wäre in Erfüllung gegangen und sie hätte nun alles, was sie sich je ersehnt hatte, waren ihre Träume zerplatzt wie Seifenblasen. Von tiefem Schmerz erfüllt, wandte sie sich ab und ging ins Badezimmer.
    Nach dem Duschen zog sie eine Hose aus feinem Wollstoff und einen cremefarbenen Pullover an. Dann entschloss sie sich, so bald wie möglich mit Joel zu sprechen, obwohl ihr vor dem Gespräch graute. Doch je eher sie ihm klarmachen konnte, dass sie keine Ehe mit ihm führen würde, umso schneller würde er sie nach New York zurückfahren.
    Beim Haarebürsten sah sie im Spiegel eine Frau mit blassem Gesicht und glanzlosen Augen, die zutiefst enttäuscht und verletzlich wirkte. Schnell wandte sie den Blick ab und ging in die Küche, um mit Joel zu sprechen.
    Er stand in Jeans und dunkelblauem Hemd mit geöffnetem Kragen am Herd und wendete Speck in einer Pfanne.
    „Gut, dass du kommst“, begrüßte er sie fröhlich. „Ich wollte gerade das Frühstück servieren.“
    „Ich habe keinen Hunger. Ich muss mit dir sprechen.“
    Er sah sie aufmerksam an und erwiderte: „Wir reden nach dem Essen.“
    Ein Blick auf sein Gesicht machte ihr klar, dass Protest zu nichts führen würde. Also setzte sie sich an den Esstisch.
    Mit dem schwarzen Holzofen und den Möbeln aus naturbelassenem
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