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Diamanten fuer die Braut

Diamanten fuer die Braut

Titel: Diamanten fuer die Braut
Autoren: Lee Wilkinson
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Joels Arbeitszimmer, um in Ruhe nachdenken zu können. Mit zitternden Beinen sank sie auf den mit schwarzemLeder bezogenen Drehstuhl hinter seinem Schreibtisch.
    Michaels Worte „Er würde alles tun, um die Kontrolle über mein Leben zu behalten – selbst wenn das bedeutet, eine Frau zu heiraten, die er für eine Lügnerin und Diebin hält …“ schienen sich für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt zu haben. Daraufhin hatte Joel geantwortet: „Aber ich habe lediglich versucht, dich zu beschützen, damit du nicht in Schwierigkeiten gerätst.“ Damit hatte er indirekt zugegeben, dass Michaels Vorwurf zutraf.
    Das wärmende Gefühl tiefen Glücks, das sie beim Austauschen der Ringe erfüllt hatte, war verschwunden. Stattdessen fühlte Bethany sich zutiefst verwirrt – und verletzt.
    Dass Joel vermutete, sie hätte gelogen, verstand sie. Doch aus welchem Grund hielt er sie für eine Diebin? Nach angestrengtem Überlegen fiel ihr ein Satz ein, den Michael gesagt hatte: „Über die Falle, die du Bethany gestellt hast, weiß ich übrigens auch Bescheid: Die verrückte Oma hat nämlich die Katze aus dem Sack gelassen.“
    Bethany rief sich den Abend in Erinnerung, an dem sie und Joel sich begegnet waren, die gemeinsam in Dunscar verbrachte Nacht, seine Fragen und sein auffallendes Interesse an ihrer Arbeit – und langsam begann sie zu begreifen.
    Mit „die verrückte Oma“ meinte Michael ganz sicher Mrs. Deramack, und die „Falle“ musste mit Bethanys Besuch in Bosthwaite zu tun haben, wo sie die Antiquitäten der alten Dame begutachtet hatte.
    Vielleicht hatte Joel dort irgendetwas deponiert – einen kleinen, aber wertvollen Gegenstand, den ein skrupelloser Mensch ganz leicht in seiner Hosen- oder Handtasche hätte verschwinden lassen können.
    Aber um überhaupt eine Falle stellen zu können, muss er im Voraus von meinem Termin in Bosthwaite gewusst haben, dachte Bethany. Über ihren Beruf und ihre Beziehung zu Michael – so unschuldig diese auch gewesen war – hatte Joel offensichtlich Bescheid gewusst. War ihm also auch bekanntgewesen, dass Michael Gegenstände an Feldon Antiques verkauft hatte?
    Das würde erklären, warum Joel so interessiert an ihrem Armband gewesen war: Offensichtlich hatte er es wiedererkannt, weil es zum Schmuckset seiner Mutter gehörte. Hatte er – in der Annahme, es würde sich bei den Steinen um Rubine handeln – geglaubt, sie hätte seinen Stiefbruder hinters Licht geführt und ihm viel weniger gezahlt, als das Armband tatsächlich wert war?
    Oder denkt er vielleicht sogar, ich hätte es gestohlen?, fragte Bethany sich. Bei diesem Gedanken zog sich ihr der Magen zusammen.
    Falls das stimmte und er von ihrem geplanten Besuch bei Mrs. Deramack gewusst hatte, dann war ihre Begegnung an jenem Abend kein Zufall gewesen.
    Oder doch? Möglicherweise hatte Joel ihr Aufeinandertreffen nicht geplant, sondern sie einfach den ganzen Tag über beschattet. Bethany musste daran denken, dass ihr auf der Hinfahrt ein Range Rover gefolgt war, der dem von Joel zum Verwechseln ähnlich gesehen hatte. Ohne den plötzlich aufkommenden Nebel und die Reifenpanne wäre Joel ihr vielleicht einfach bis zum Dundale Inn nachgefahren. Doch so hatte er die Umstände zu seinem Vorteil genutzt, um herauszufinden, ob seine Verdächtigungen zutrafen.
    Bethany wurde ganz anders, als ihr der klemmende Reißverschluss und das im falschen Fach steckende Handy wieder einfielen. Offenbar war Joel davon ausgegangen, dass sein Plan funktioniert und sie die bei Mrs. Deramack deponierten Stücke gestohlen hatte. Deshalb hatte er ihre Tasche durchsucht!
    „Sicher überrascht es dich, dass sie die angeblich gestohlenen Sachen ‚wiedergefunden‘ hat …“
    Bethany biss sich auf die Lippe. Immerhin wusste Joel nun, dass sie in dieser Angelegenheit unschuldig war. Doch was, wenn Michael nicht zugegeben hatte, die chinesische Vaseund andere Gegenstände an Feldon Antiques verkauft zu haben? Glaubte Joel womöglich, sie hätte die Dinge gestohlen?
    Nein, dachte Bethany, das darf einfach nicht wahr sein. Und doch erschien es schlüssig: Denn wenn Joel sie wirklich für eine gewissenlose Lügnerin und Diebin gehalten und befürchtet hatte, dass sie den in sie vernarrten Michael heiraten und ausnehmen würde – dann hatte er das einzig Sichere getan, um das zu verhindern. Und natürlich hatte er auch sich vorher absichern wollen und deshalb auf einem Ehevertrag bestanden.
    Schlagartig wurde Bethany die Bedeutung des
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