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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ
Autoren: K. H. Scheer
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an­er­ken­nend.
    »Sehr gut, Sie kön­nen noch den­ken. Das woll­te ich nur wis­sen. Fa­bu­lin ge­hört zu den Leu­ten, die auf dem Mond un­ter selt­sa­men Um­stän­den ver­schwun­den sind. Nun taucht er als Lei­che im Wrigley-Golf auf. Da Sie ihn auf dem Mond jetzt nicht mehr zu su­chen brau­chen, ha­ben Sie auch Ihr Start­ver­bot er­hal­ten. Das war es, Kon­nat, und den­ken Sie dar­an, daß Sie erst einen Bruch­teil der neues­ten Er­eig­nis­se ken­nen. Las­sen Sie sich durch nichts ver­blüf­fen, durch nichts, hö­ren Sie! En­de.«
    Der Chef schal­te­te ab. Ich blieb reg­los vor dem Bild­schirm sit­zen und dach­te an mei­ne frü­he­ren Be­feh­le. Dem­nach wa­ren in Zon­ta, der von uns ent­deck­ten Mars­sied­lung auf der Rück­sei­te des Mon­des, reich­lich omi­nöse Din­ge ge­sche­hen.
    Ei­ni­ge be­kann­te Wis­sen­schaft­ler wa­ren ver­schwun­den. Nie­mand wuß­te, wo­hin. Wir hat­ten ei­ni­ge Spu­ren ge­fun­den, die ich hat­te auf­rol­len sol­len.
    Nun war in we­ni­gen Au­gen­bli­cken die sorg­fäl­ti­ge Pla­nung um­ge­wor­fen wor­den. Ent­we­der war das nur ei­ne ty­pi­sche Hand­lung des Al­ten, oder es war et­was ge­sche­hen, von dem ich noch kei­ne Ah­nung hat­te.
    Die­ser Dr. Fa­bu­lin be­gann mich ner­vös zu ma­chen. Wie war der Mann in die Ant­ark­tis ge­kom­men? Wel­che Mo­ti­ve hat­te er? Und – was mir noch wich­ti­ger er­schi­en – was hat­te ein her­vor­ra­gen­der Ma­the­ma­ti­ker des In­ter­na­tio­na­len-Mond­ein­satz­teams aus­ge­rech­net in je­ner Ge­gend zu su­chen?
    Ein bit­te­rer Ge­schmack bil­de­te sich auf mei­ner Zun­ge. Es wur­de ernst, ich fühl­te es. Wenn Re­ling die GWA ein­schal­te­te und oben­drein ei­ne fest­lie­gen­de Ein­satz­pla­nung mit ei­ni­gen knap­pen Be­feh­len um­warf, dann muß­te Ge­fahr im Ver­zu­ge sein.
    Ein Räus­pern riß mich aus mei­nen Grü­belei­en. Tor­pentouf stand in der Tür. Er sah mich vor­wurfs­voll an.
    »Drau­ßen ist es noch hei­ßer!« be­schwer­te er sich. »Darf ich wie­der in mei­ne Bu­de?«
    »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, Mi­ke«, sag­te ich ab­we­send. »Es war nicht so ge­meint. Eh … ei­ne Bit­te hät­te ich.«
    Sei­ne hel­len Au­gen wa­ren ernst und for­schend auf mich ge­rich­tet. Co­lo­nel Tor­pentouf hat­te ver­stan­den.
    »Stel­len Sie mir den schnells­ten Jagd­bom­ber Ih­rer plat­zei­ge­nen Raum­ab­wehr zur Ver­fü­gung. Zwei Mann Be­sat­zung, GWA-Pi­lo­ten. Ich hal­te Put­chin­ger auf dem Ge­län­de fest. An­schlie­ßend muß ich mit dem Bom­ber star­ten.«
    Er nick­te nur.
    »Drau­ßen war­tet ein Hub­schrau­ber. Den Bom­ber be­kom­men Sie eben­falls. Ihr Ge­päck ha­be ich in Ihr Quar­tier brin­gen las­sen.«
    »Vie­len Dank, noch et­was, Mi­ke. Be­sor­gen Sie mir auf dem schnells­ten We­ge einen pas­sen­den Kli­ma­an­zug.«
    Er stell­te kei­ne über­flüs­si­gen Fra­gen. Pas­si­ve GWA-Of­fi­zie­re hat­ten sich das längst ab­ge­wöhnt. Sie be­ka­men doch nie­mals Ant­wort.
    Mi­nu­ten spä­ter lan­de­te ich mit dem Schrau­ber ne­ben Put­chin­gers Mann­schaf­ten. Er hat­te so­eben sei­ne An­spra­che be­en­det, in der er die Be­deu­tung des Mond­ein­sat­zes ge­wür­digt hat­te. Ich muß­te ihm einen har­ten Schlag ver­set­zen.
    »Zu­rück in die Quar­tie­re?« wie­der­hol­te er hei­ser. Sein Blick such­te die Trans­por­tra­ke­ten. »Wis­sen Sie auch, wel­chen Schock das für mei­ne Män­ner be­deu­tet? Wir sind mo­na­te­lang auf die­sen Mo­ment vor­be­rei­tet wor­den. Und jetzt, kurz vor dem Start, hal­ten Sie uns fest?«
    »Es tut mir wirk­lich leid, Put­chin­ger. Ich wer­de eben­falls nicht star­ten. Klä­ren Sie Ih­re Män­ner auf, und war­ten Sie wei­te­re Be­feh­le ab. Hier nur ei­ne klei­ne In­for­ma­ti­on: Auf dem Mond scheint et­was ge­sche­hen zu sein. Un­ter Um­stän­den wird es zum Alarm­start kom­men. Ge­nügt Ih­nen das?«
    Sein Ge­sicht be­leb­te sich.
    »Kann ich das mei­nen Leu­ten sa­gen?«
    Ich zö­ger­te. Ei­gent­lich ging das zu weit. Doch ich stimm­te zu. Ich grüß­te zu den Män­nern hin­über. Dann brach­te mich der schnel­le Hub­schrau­ber zu­rück zur Start­pis­te XII. Der Bom­ber mit den GWA-Sym­bo­len
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