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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter
Autoren: Tamora Pierce
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andere Reiche zurückbringen, in die Irre. Was wäre das doch für
ein Jammer, wenn sie irrtümlich das Reich von Chaos betreten sollte. Wir wollen
lieber kein Risiko eingehen. Komm, Veralidhana.
    Sie fand, der blaue Drache war
ein klein wenig unfair. Doch die Aussicht auf eine erneute Drachenreise war
wunderbar und sie ermöglichte ihr eine kurze Verschnaufpause, ehe sie sich in
die Arbeit stürzte Ozornes Armee wegzuräumen. Sarra umarmte Dhana fest, dann
küsste sie ihre Wangen. »Die Herbst-Sonnenwende ist nicht mehr fern«, sagte
sie. »Dann kommen wir dich besuchen.«
    Sie trat zurück, damit Weiryn
Dhana umarmen konnte. »Ich bin froh, dass es dir möglich war, uns zu besuchen,
Tochter. Versuche diesen Bogen nicht zu verlieren.«
    »Ich werde es versuchen, Pa.«
Sie kniete sich zu Breitfuß und dem Dachs. »Danke«, sagte sie zu ihnen,
streichelte mit der Hand über das dichte Fell des Entenmaulwurfs und kraulte
den Dachs hinter den Ohren. »Ihr habt mitgeholfen Tortall zu retten, alle
beide.«
    »Es war das Mindeste, was wir
tun konnten für eine Freundin, die Uusoae ins Freie gelockt hat«, antwortete
Breitfuß. »Mach's gut, Weiryns Tochter. Ich weiß, wir werden einander wieder
treffen.« Silbernes Feuer sammelte sich um seine Gestalt. In seinem Schein
wurde er kleiner und kleiner, bis er verschwunden war.
    Dhana hob Goldstreifchen vom
breiten Rücken des Dachses und küsste den Klecks. »Was wird jetzt aus euch
Finsterlingen?«, fragte sie.
    Goldstreifchen rieb seinen
Kopf an ihrer Wange. »Drachen haben uns ins Drachenland eingeladen.
Finsterlinge gehen erst mal dorthin. Wir müssen überlegen, was wir werden
wollen.« »Dann viel Glück für euch«, sagte sie.
    »Wir werden uns immer an dich
erinnern«, versicherte ihr Goldstreifchen. Er rieselte hinüber zu
Sternenflügel und kletterte auf den Rücken des Drachen.
    »Dachs«, sagte Dhana mit
tränenüberströmten Augen. »Ich vermute, du bist jetzt fertig mit mir, jetzt,
da ich erwachsen bin und meinen Pa kenne und alles.«
    Er bohrte seine kalte, nasse
Nase in die Vertiefung am Ende ihres Halses. Dhana wich zurück. Selbst nachdem
der Dachs sich entfernt hatte, wich das Gefühl der Kühle nicht. Dhana berührte
die Stelle und fühlte ein gekrümmtes Stück Metall, das an einer Kette hing. Als
sie die Klaue in die Höhe hob, sah sie, dass sie sorgfältig gereinigt worden
war, sodass nichts mehr an den Gebrauch erinnerte, den Dhana davon gemacht
hatte. »Du hast sie dort liegen lassen, wo sie vielleicht verloren geht«, bemerkte
der Dachs, seine Augen glitzerten vor Vergnügen. Dhana grub ihr Gesicht in
seinen schweren Pelz und drückte ihn fest an sich. »Danke«, flüsterte sie mit
brüchiger Stimme. »Ich werde sie nie wieder abnehmen.«
    »Ich werde das oft nachprüfen,
um sicherzugehen, dass du dein Versprechen hältst. Mich wirst du nicht so
leicht los, mein Kleines.« Er trat ein wenig zurück und versetzte der Klaue
einen leichten Stoß mit seiner Nase. »Ozorne hat dich immer unterschätzt.«
    Komm, befahl Diamantflamme.
Kätzchen saß bereits, wohl geborgen, zwischen den Vorderpfoten des Drachen und
seinen Krallen. Götter sind mir lästig.
    »Genau wie ihr uns lästig
seid«, keifte die Friedhofshexe. Sie winkte Dhana zu. »War wirklich nett dich
wieder zu sehen, Schätzchen.«
    »Darauf kannst du wetten«,
murmelte Dhana. Nachdem sie den Dachs eine letztes Mal umarmt hatte, kletterte
sie auf den Rücken von Diamantflamme und raffte ihre Röcke, sodass sie
rittlings auf dem Hals des Drachen sitzen konnte. Sie sah noch einmal Sarra an.
»Ma? Kannst du etwas für mich tun?«
    Sarra trat an die Seite des
Drachen. »Wenn ich kann.« »Darf ich dich als die Grüne Mutter sehen? Nur
einmal?« Sarra lachte, Weiryn grinste. Licht, golden und weich, sammelte sich
um Dhanas Mutter. Sie schien größer zu werden. Ein schlichtes, grünes
Baumwollkleid, über und über geschmückt mit Stickereien in den verschiedensten
Mustern, umflatterte ihren Körper in einem Wind, den Dhana nicht spüren konnte.
Über Sarras Gesicht und Haar lag ein zarter, grüner Schleier. Auch er flatterte
und bewegte sich wie im Wind. Während Dhana sie anschaute, empfand sie
Geborgenheit und Hoffnung und Liebe.
    »Du bist wunderschön, Ma«,
sagte sie leise. »Ich liebe dich.« Sarra lüftete den Schleier. »Ich liebe dich
auch, Kleines.« Tretet zurück, warnte Diamantflamme. Er breitete seine großen Flügel
aus und flog davon

 
    Epilog
    Ais sie aus den Wolken
herausglitten,
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