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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter
Autoren: Tamora Pierce
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Schuppen waren rot vor Zorn. Als es Dhana sah, rannte es auf
sie zu und begann zu schimpfen.
    »Ich hatte überhaupt keine
Wahl«, sagte Dhana zu ihr, da sie erriet, worüber ihr Schützling so böse war. »Sie
haben mich einfach geschnappt, als Uusoae auftauchte.« Wir sind gekommen, um
Veralidhana nach Hause zu bringen, sagte Diamantflamme. Die Menschen wollen
wissen, was passiert ist. »Es ist ihr vielleicht nicht möglich zurückzukehren«,
erklärte Breitfuß. »Sie muss sich zwischen den Sterblichen und den Göttlichen
Reichen entscheiden ... und möglicherweise wechselt sie nicht mehr von einem
ins andere.«
    Und ivessen Idee war
das?, fragte Sternenflügel. Der Entenmaulwurf begann zu erklären.
    »Ich muss bleiben«, sagte
Dhana zu Kätzchen und die Tränen rollten ihr über die Wangen, doch niemand
achtete darauf. Der junge Drache antwortete mit einem Schwall von Geplapper
und Krächzen. Winzige Blitze zuckten über seine Schuppen.
    Sie möchte den Grund
wissen, erklärte Gainel mit seiner sanften Stimme. Sie möchte wissen,
warum du nicht zu deinen Freunden in den Reichen der Sterblichen zurückkehren
willst. Kätzchen
erhob sich auf ihr Hinterteil und grub ihre silbernen Krallen vorne in Gainels
Jacke. »Kätzchen!«, protestierte Dhana und versuchte die Klauen ihrer Freundin
aus dem Stoff zu lösen. »Schau, ich versprach Ma, ich würde das nächste Mal
bleiben. Ich gab ihr mein Wort.«
    »Liebes, nein.« Sarra hatte
sich zurückgezogen, als die Drachen kamen. Jetzt trat sie vor, Kleidungsstücke
über dem Arm. »Du gehörst nicht hierher. Du wärst so unglücklich.« Sie hielt
die Kleider in den ausgestreckten Armen. »Ich glaube, Gainel möchte vielleicht
seinen Mantel zurückhaben.« Wie betäubt, griff Dhana nach den Kleidern und
versuchte die Worte ihrer Mutter zu begreifen. »Aber ... ich gab dir mein
Versprechen. Ich breche meine Versprechen nicht.« »Du brichst es nicht. Ich
entbinde dich von deinem Schwur. Zu Hause wartet ein guter Mann auf dich. Ein
seltsamer Mann, gewiss, aber ein guter.« Sarra machte eine Bewegung und Dhana
war von einem glitzernden Vorhang umhüllt. Das Mädchen konnte nicht
hinaussehen, niemand konnte hineinschauen. »Reich mir Gainels Mantel, Liebes.«
Eine Hand drang durch die glitzernde Wand. Dhana gab ihrer Mutter den Mantel,
die ihn aus der Öffnung herauszog.
    Woher die Unterwäsche, das
lavendelfarbene Kleid, das Leibchen und die Schuhe kamen, konnte sich Dhana
nicht erklären. Sie zog alles an. »Ma, ich bin angezogen.« Die Umhüllung
verschwand. Weiryn hatte einen Arm um ihre Mutter gelegt. In seiner freien Hand
hielt er einen Bogen und einen Köcher. Als Dhana sich nach Kätzchen umschaute,
stellte sie entsetzt fest, dass der junge Drache leidenschaftlich mit Mithros
schimpfte.
    »Dein Fortgehen ist gar nicht
so schlimm«, sagte Sarra zu Dhana und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Wir
kommen zur Zeit der Tagundnachtgleiche und zur Sonnenwende zu dir.«
    »Aber ich habe versprochen
...«
    »Wir können die gemeinsamen
Jahre, die uns genommen wurden, nicht zurückholen«, unterbrach Sarra sie. »Das
ist traurig, aber das können wir nicht ändern. Dich hier zu sehen hat mir
gezeigt, dass du jetzt erwachsen bist. Du wirst gebraucht, du wirst geschätzt
und du wirst geliebt. Das sind wundervolle Geschenke, mein Kind. Ich kann nicht
zulassen, dass du sie wegwirfst.« Tränen flössen Sarra über die Wangen und ihr
Lächeln wurde traurig. Aber ihre Augen blickten sie fest an. »Sie hat Recht«,
sagte Weiryn mürrisch. »Die Sterblichen brauchen dich, wie du sie brauchst.«
Er reichte ihr Bogen und Köcher. »Da du den verloren hast, den du hattest.«
Langsam und immer noch wie betäubt, nahm Dhana das Geschenk an.
    Der Bogen veränderte sich
etwas, bis er genau für ihre Kräfte und ihren Griff passte, genau wie der
letzte Bogen, den Weiryn ihr geschenkt hatte.
    »Veralidhana, triffst du die
Wahl?«, dröhnte Mithros. »Diamantflamme, nimm dein Enkelkind bei der Hand!« Himmelslied, komm her, befahl der Großvater.
Kätzchen gehorchte, noch immer maulend.
    »Unsere Tochter geht nach
Hause«, verkündete Sarra den Göttern mit erhobenem Kinn, »in die Reiche der
Sterblichen.« Mithros sah Dhana an. »Ist das so?« Dhana nickte.
    »Dann werde ich dich
zurück...«, begann Mithros.
    Nein, sagte Diamantflamme und
schnitt dem Gott das Wort ab.
    Wir werden sie zurückbringen.
Manchmal . . . wie soll ich das ausdrücken . . . manchmal gehen jene, welche
die Götter in
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