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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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erwiderte Wynn. »Ist sie noch immer böse auf mich, wegen Chane?«
    Für einen Moment suchte Leesil nach einer Möglichkeit, ihre Gefühle zu schonen und Verständnis für das aufzubringen, was sie getan hatte. Aber er brachte es nicht fertig.
    »Es war ein Fehler, Wynn. Du hättest alles tun sollen, um Magiere dabei zu helfen, ihn zu köpfen.«
    Wynn wich zurück, und Leesil beobachtete zum ersten Mal, wie sie ihm gegenüber Ablehnung zeigte.
    »Ich bin an dieser Sache beteiligt gewesen«, sagte sie. »Du, Magiere und Cha p … Ihr habt mehr Kraft und Mut als alle anderen, die ich kenne, aber euch fehlt ein Gewissen. In der vergangenen Nacht bin ich dieses Gewissen gewesen. Nicht alle Geschöpfe einer Art sind gleich, Leesil. Und ich glaube, das gilt auch für die Edlen Toten.«
    Ihre Antwort überraschte ihn. Er wusste es zu schätzen, dass sie für ihre Überzeugungen eintrat, wenngleich mit einer gehörigen Portion Naivität.
    »Wenn du noch immer helfen wills t … «, sagte er. »Geh nach draußen und halt die Leute so gut wie möglich von Magiere fern. Ein falsches Wort, un d … Nun, du kennst sie gut genug, um zu wissen, was geschehen könnte.«
    Wynn seufzte tief. Sie war noch immer nicht zufrieden, nickte aber und ging nach draußen auf die Straße.
    Leesil blieb nicht bei der Leiche im ersten Stock stehen. Er öffnete die Türen und sah kurz in die Zimmer, doch keins von ihnen enthielt das, wonach er suchte. Erst im letzten Raum des zweiten Stocks erreichte er sein Ziel. Er trat ein, zog die schweren Vorhänge beiseite und öffnete die Fensterläden, um das Tageslicht hereinzulassen.
    Das Zimmer war pfirsichfarben und weiß, und Leesil schnitt eine Grimasse, als er sich umsah. Der Inhalt des Schranks bestätigte seine Vermutungen: Kleider in verschiedenen Farben, alle aus teurem Stoff und mit vielen Verzierungen. Er vergeudete keine Zeit, durchsuchte den Schrank und wurde bald fündig. Die Walnussschatulle war relativ schlicht und enthielt Schmuck: Ohrringe und Halsketten, alle mit glitzernden Edelsteinen, von denen er einige nicht identifizieren konnte.
    Leesil schloss die Schatulle.
    Niemand würde sie vermissen, nicht an einem solchen Ort, aber er dachte an Magiere und die schreckliche Szene auf der Straße. Er dachte an die Leute, die nie erfahren würden, wohin ihre Freunde und Verwandten des Nachts verschwunden waren. Er dachte an den Stadtrat, der ohne das von Magiere entzündete Feuer versucht hätte, alles vor den Bürgern zu verbergen.
    Leesil legte die Schatulle in den Schrank zurüc k – es gab einen besseren Verwendungszweck dafür.
    WiederbeiderLeicheimerstenStocköffneteerdieTaschemitdenbeidenKöpfenundwollteihnendendrittenhinzufügen,alseretwasunterToretsSchädelbemerkte.ErholtedasObjekthervorundstelltefest,dassessichumeinenGeldbeutelhandelte.
    Er enthielt Münzen, unter ihnen sogar ein Goldtaler. Etwa die eine Hälfte der Münzen bestand aus Silber, die andere aus Gold. Eine weitere Sache, über die sich Magiere ärgern konnt e – Leesil ließ den Geldbeutel wie zuvor die Kette unter seinem Hemd verschwinden.
    Er stopfte den dritten Kopf in die Tasche und zog den Leichnam die Treppe hinunter. Im Foyer ließ er ihn liegen und brachte zuerst Toret nach draußen.
    Leute schauten aus den Fenstern, und einige standen in sicherer Entfernung auf der Straße, doch niemand näherte sich. Als Leesil zum Feuer trat, packte Magiere Torets Beine, und gemeinsam warfen sie die Leiche ins Feuer.
    Funken stiegen auf, und Wynn wich zurück. Chap saß einfach nur am Straßenrand und beobachtete das Geschehen aufmerksam. Leesil kehrte ins Haus zurück.
    Als der letzte Leichnam den Flammen übergeben war, drängten sich an beiden Enden der Straße Menschen zusammen. Der Rauch wurde dichter, und es roch nach verbranntem Fleisch.
    Plötzlich bellte Chap und stand auf.
    Leesil sah, dass Hauptmann Schetnick mit einem Wagen zu ihnen kam. Vàtz saß neben ihm, und hinter ihnen hatten mehrere Wächter Platz genommen. Das Klappern der Räder auf dem Kopfsteinpflaster war im Donnern des großen Feuers untergegangen.
    Der Wagen hielt an, und Schetnick wirkte fassungslos, als er das Spektakel auf der Straße sah. Er sprang herunter, imposant in seinem weißen Waffenrock und mit dem großen Federhelm. Mit langen Schritten näherte er sich Magiere.
    »Hast du vollkommen den Verstand verloren?«, fragte er.
    Magiere stand mit verschränkten Armen vor dem Feuer.
    Leesil griff in die Tasche und holte Rattenjunges Kopf
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