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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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anzublaffen.«
    Erhoffte,damitrechtzubehalten,abererwusste,dassMagiereWynnsSchweigeninHinsichtaufChanefürVerrathielt.Andererseits:Erfandesrichtig,jemandemeinezweiteChancezugeben.WiekönnteesangesichtsallderzweitenChancen,dieerselbstbekommenhatte,auchanderssein?DasZerwürfnismitMagiereerklärteWynnsSchmerznurzumTeil.WasauchimmerChanefürsiebedeutethatte:SeinVerlustschiendiejungeWeisesehrzutreffen,undindieserHinsichtkonnteihrLeesilkeinenTrostanbieten.WynnwarjungundneuinihremBeruf;Leesilwusstenochimmernicht,obdiesdasrichtigeLebenfürsiewar.
    »Schlaf jetzt«, sagte er. »Morgen reisen wir nach Westen und verlassen dieses Land, und dann geht es nach Norden. Eine harte Zeit steht uns bevor, denn es ist sicher nicht leicht, während des Wintersunterwegs zu sein. Aber wenn wir beim Volk meiner Mutter sind, kann uns all dein Wissen, auf das du so stolz bist, endlich nützlich sein.«
    Er stand auf und gab für Chap etwas Wasser in eine Schüssel. Dann füllte er zwei Tassen mit Tee, ließ eine für Wynn zurück und nahm die andere mit. Er nickte Chap zu und deutete aufs Bett, woraufhin der Hund aufs Fußende sprang, sich dort zusammenrollte und einen aufmerksamen Blick auf die junge Weise richtete.
    »Eswirdallesgut,Wynn«,sagteLeesil.»Dasversprecheichdir.«
    Wynn bewegte sich nicht. »Gute Nacht, Leesil.«
    Er trat in den Flur, schloss die Tür und seufzte. Wynn zu trösten mochte kompliziert erscheinen, aber es war nichts im Vergleich mit dem Bemühen, Zugang zu Magieres Gedanken zu erhalten. Und ihm ging es vor allem darum, dieses Land zu verlassen.
    Chap rollte sich bei Wynns Füßen zusammen, als Leesil die Tür schloss. Er war zufrieden, aber nicht erleichtert.
    Magiere war Ubâd, ohne zu zögern, gegenübergetreten, obwohl e r – und erst recht seine Artgenosse n – etwas anderes befürchtet hatte. Sein Vertrauen in sie war gerechtfertigt gewesen, und die Feen mussten einsehen, dass er letztendlich doch die richtigen Entscheidungen getroffen hatte.
    Es blieb die Erscheinung des Feindes, der schwarze Schlangenleibim Wal d – die Erinnerung daran genügte, um Chap mit Panik zu erfüllen. Es war gar nicht Magieres Reise in die Vergangenheit gewesen, die Unheil heraufbeschwor. Nach einem Zeitalter in der sterblichen Welt war der Feind bereits am Werk und versuchte, aus seinem Schlaf heraus neue Diener zu gewinnen. Er hatte gewarte t – auf Magiere.
    Und er hatte zu ihr gesprochen.
    Dieses letzte Ereignis beunruhigte ihn sehr, obwohl er nicht wusste, was es bedeutete. Weitere schwere Prüfungen standen bevor, einige von ihnen noch schlimmer als die zurückliegenden. Er würde bei Magiere bleiben, und Leesil ebenfall s – noch jemand, dessen Geist dunkel war und der beschlossen hatte, im Licht zu leben.
    Chap hörte, wie Wynn ruhig und gleichmäßig atmet e – sie schlief. Er mochte die junge Weise, war aber ebenso überrascht wie Magiere, dass ihnen ein Edler Toter gefolgt war. Es erstaunte ihn, dass jener Untote so weit hatte kommen können, ohne von ihm bemerkt zu werden. Und hinzu kam der Umstand, dass Wynn niemandem etwas verraten hatte, auch ihm nicht. Er nahm sich vor, sie aufmerksamer zu beobachten.
    Chap schloss die Augen und fühlte die Stille des Zimmers, in dem nur Wynns leise Atemzüge zu hören waren. Alles andere konnte bis später warte n – es war Zeit für eine ruhige, warme Nacht.
    Magiere saß auf einem alten Stuhl in der Ecke, als Leesil hereinkam. Zuerst blieb er still und reichte ihr wortlos eine Tasse. Der Duft von Pfefferminztee stieg ihr in die Nase, noch bevor sie das Blatt auf dem Boden der Tasse sah. Sie stellte sie auf den Boden, ohne einen Schluck getrunken zu haben.
    Magiere schwieg ebenfalls, aber ohne zornig auf Leesil zu sein. Steckte überhaupt noch Zorn in ihr? Wenn nicht, so fehlte ihr ein wichtiger Aspekt ihres Wesens, denn der Zorn war immer eine Quelle ihrer Kraft gewesen.
    Leesil schaute sich im Zimmer um. »Sieht alles vertraut aus. Wir haben unsere Reise in einem kleinen Gasthaus begonnen, das sich kaum von diesem unterschied.«
    »Ja«, bestätigte Magiere. Nachdem er zu sprechen begonnen hatte, wollte sie nicht, dass er wieder schwieg. Alles fühlte sich besser an, wenn sie seine Stimme hörte. »Es ist vorbei. Es gibt nichts mehr zu entdecken.«
    Er streckte die Hand aus. Magiere hatte seine Hände, braun und schmal, immer gemocht.
    »Komm und setz dich zu mir«, sagte er.
    Sie setzte sich neben ihn aufs Bett und wünschte sich, mit ihm an einem Lagerfeuer unter der
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