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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Worten wie in Welstiels Träumen.
    Er beendete den Sprechgesang, sank auf den Waldboden und steckte sich den Ring wieder auf den Finger, bevor die zitternden Hände ihn fallen ließen. Ein fast schrilles Heulen kam von dem Hund, und er lief in den Wald, gefolgt von Magiere. Die Wirkung des Rings beschränkte sich wieder nur auf seinen Träger, und damit gab es nichts mehr, das die Wahrnehmung des Majay-hì einschränkte. Er hatte etwas anderes zwischen den dunklen, feuchten Bäumen gespürt.
    Chane.
    Es überraschte Welstiel, wie sehr ihn dieser Gedanke beunruhigte. Er versuchte aufzustehen, war aber zu schwach und sank auf den Boden zurück.
    Magiere lief, so schnell sie konnte, damit der Abstand zu Chap nicht zu groß wurde.
    Das Geheul hörte schließlich auf, aber der Hund lief weiter. Magiere vertraute Chaps Urteilsvermögen beim Kampf gegen Untote. Wenn er beschloss, stumm zu laufen, so hatte er vermutlich einen guten Grund dafür. Nach Ubâds Tod hatte er vielleicht Vordana oder einen anderen Schergen des Nekromanten gewittert.
    Magiere lief weiter und schlug mit ihrem Falchion alle Hindernisse aus dem Weg. Als Chap verharrte, wurde sie langsamer und näherte sich ihm vorsichtig.
    Angespannt und wachsam schob er sich durch ein Gebüsch zwischen zwei Eichen. Magiere folgte ihm und hielt ihre Waffe bereit.
    Am Rand eines offenen Bereichs blieb Chap stehen und starrte zu einem Baum auf der anderen Seite. Magiere sah in die gleiche Richtung. Der Anblick war seltsam, irgendwie unwirklich, und es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff, dass es sich nicht um eine Vision handelte wie bei dem riesigen Schlangenleib im Wald.
    Die kopflosen Leichen der beiden untoten Seemänner lagen dort. Der Halsstumpf des ersten war zerfetzt, der Kopf nirgends zu sehen. Der andere lag weiter entfernt, und ein Langschwert hatte sich durch seinen Brustkorb in den Boden gebohrt. Der Kopf war ein Stück vom Körper weggerollt.
    Ein Mann mit rotbraunem Haar und attraktivem Gesicht kniete und hielt etwas in den Armen. Magiere sah sein Profil und erinnerte sich an ihre letzte Begegnung in der Kanalisation von Bela.
    Chane.
    Die Person, die er in den Armen hielt, setzte sich auf. Magiere blickte in Wynns furchterfüllte Augen.
    Die Schulter der jungen Weisen blutete unter einem improvisierten Verband, den Chane daraufdrückte. Magiere hatte keine Ahnung, was hier geschehen war, und sie scherte sich auch nicht darum. Mit dem Falchion in der Hand trat sie vor. »Lass sie los!«
    Als Chane Magiere und Chap sah, kroch er zur Seite und griff nach dem Langschwert in der Brust des einen Seemanns.
    »Nein, Magiere!«, rief Wynn. »Er hat mich gerettet. Er kam, um mir zu helfen.«
    »Um dir zu helfen?« Magieres Zorn wuchs. »Zur Seite, Wynn!«
    Sie griff an, als Chane sein Schwert aus dem Toten riss und zu ihr herumwirbelte. Schwarze Flüssigkeit bildete große Flecken auf seinem zerrissenen Hemd. Magiere schlug zu, und ihr Falchion rutschte über die Klinge des Langschwerts, traf Chanes Bauch.
    Er schnappte nach Luft und wich zurück. Magiere wusste, dass der Kontakt mit dem Falchion ihn nicht nur auf die übliche Weise verletzte, sondern auch verbrannte.
    »Hör auf!«, rief Wynn.
    Chap sauste heran und stürzte sich knurrend auf Chane. Hund und Vampir gingen zu Boden, und Magiere wartete auf eine Gelegenheit zu einem weiteren Hieb. Chane bemerkte sie, trat nach ihr und traf sie am Unterkiefer, stieß Chap dann mit solcher Wucht von sich, dass der Hund ins Gebüsch rollte.
    Chane stand auf, und sein Blick wanderte zwischen den beiden Angreifern hin und her. Magiere wich zur Seite und behielt ihren Gegner im Auge.
    »Wynn hat recht«, sagte Chane. »Ich wollte sie nur vor den wandelnden Toten retten.«
    »Lügner!«, zischte Magiere und fühlte, wie ihre Eckzähne länger wurden. Sie schüttelte den Kopf. »Du bist nichts weiter als ein Mörde r … und du wirst müde.«
    Chap kehrte aus dem Gebüsch zurück und hinkte auf dem rechten Hinterbein. Er knurrte erneut, beobachtete Chane und kam näher. Die Ruhe in Chanes hellbraunen Augen verschwand und wich Verärgerung.
    Magiere griff erneut an und schlug nach Chanes Kopf. Er duckte und drehte sich, stieß mit seinem Langschwert zu. Sie parierte den Hieb.
    Chane drehte sich so schnell, dass er zu einem Schemen wurde. Anstatt sein Schwert zu heben, ließ er es der Abwehrbewegung des Falchions folgen, trat unerwartet vor und schmetterte Magiere die Faust an die Wange. Nur Rashed, der sumanische Untote
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