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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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konnte, ertönte plötzlich eine Alarmglocke.
    »Was ist los?«, fragte Sire
Vindicare. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Der Schleier ...« Der Meister
stand auf. »Er wurde verraten ...«
    Sein silbernes Gesicht wandte
sich einer der holzgetäfelten Wände zu, als könnte er durch sie hindurchsehen.
    Mit einem Geräusch, so laut wie
ein Schuss, gaben altes Holz und massives Metall nach, und dann flog eine
Geheimtür auf. Gleich dahinter, im Labyrinth der sich ständig verschiebenden
Gänge, standen drei Personen.
    Zwei von ihnen trugen
bernsteinfarben-goldene Rüstungen, die mit weißen und schwarzen Akzenten
abgesetzt waren, ihre Mienen waren mürrisch. Bei ihnen handelte es sich um
erfahrene Space Marines der VII. Legiones Astartes in vollständiger
Gefechtsrüstung. Übertroffen wurden sie nur noch von dem Mann in ihrer Mitte,
einem Krieger, der mit kaltem, wie versteinertem Blick dreinschaute und einen
Kopf größer war als seine beiden Begleiter.
    Regal Dorn trat in den Schleier
ein, seine Rüstung funkelte im Licht der Lumenkugeln. Er ließ einen womöglich
verächtlichen Blick durch den Raum schweifen, angefangen bei Valdor, dann sah
er zum Meister und schließlich zu den dunklen Schatten, die die entlegene Seite
des Raums umgaben.
    Es war Siress Venenum, die es
wagte, die entsetzte Stille zu beenden, die sich mit Dorns Ankunft über alle
Anwesenden gelegt hatte. »Lord Astartes«, begann sie, während sie verzweifelt
versuchte, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen. »Dies hier ist das Sanctum
der …«
    Der Imperial Fist würdigte sie
keines Blickes, sondern ging auf die Tafel zu und verschränkte die Arme vor der
titanengleichen Brust.
    »Hier sind Sie also«, wandte er
sich an Valdor. »Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass unsere Unterhaltung noch
nicht zu Ende war, Custodes.«
    »Sie sollten nicht hier sein,
Lord Dorn«, erwiderte er.
    »Sie auch nicht«, fuhr der
Primarch ihn an. »Aber Sie haben uns beide hergebracht an diesen ... diesen Ort
der Täuschung.«
    Das letzte Wort sprach er aus
als würde sich alles in ihm dagegen sträuben.
    »Dieser Ort untersteht nicht
Ihrer Autorität, Astartes.«
    Die Stimme des Meisters der
Assassinen war verändert, dennoch konnte jeder den herausfordernden Tonfall
deutlich wahrnehmen.
    »Im Augenblick schon ...« Dorn
richtete den kühlen Blick auf das verspiegelte Gesicht, das ihn ansah. »Milord
Malcador«
    Verblüfft drehten sich die
Sires und Siresses zum Meister um.
    »Ich wusste es doch«, zischte
die Culexus. »Ich wusste immer, dass Sie der Sigillite sind!«
    »Dies ist ein Tag der
Enthüllungen«, murmelte Sire Vanus.
    »Und das ist erst der Anfang«,
meinte Dorn.
    Seufzend nahm Malcador die
Hände hoch und setzte die Silbermaske ab, die er dann auf den Tisch legte. Er
legte die Stirn in Falten, eine Welle aus telepathischer Verärgerung breitete
sich im Raum aus. »Gut gemacht, mein Freund. Sie haben ein Rätsel geknackt.«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte
Dorn. »Ich habe nur eine Vermutung geäußert, die Sie bestätigt haben.«
    Der Sigillite verzog missmutig
das Gesicht. »Auf jeden Fall ein Sieg für die Imperial Fists. Aber ich habe noch
viele andere Geheimnisse.«
    Der Kriegerkönig drehte sich
um. »Aber nicht hier und heute.«
    Er musterte die übrigen Mitglieder
des Officio Assassinorum.
    »Masken runter«, forderte er
sie auf. »Jeder von Ihnen. Ich werde mit niemandem reden der so
charakterschwach ist, dass er sich hinter einer Maske verstecken muss. Ihre
Stimmen nützen Ihnen nichts, wenn Sie nicht den Mut haben, sie mit Ihrem Namen
in Verbindung zu bringen. Geben Sie sich zu erkennen.«
    Die unterschwellige Drohung war
genug, um ihnen zu verstehen zu gehen, was sie andernfalls erwartete.
    Einen Moment lang herrschte
Schweigen, dann kam Bewegung in die Gruppe. Sire Vindicare legte als Erster
seine Maske ab, und es schien fast, als sei er froh, sie endlich nicht mehr
tragen zu müssen.
    Es folgte Sire Eversor, der
wutentbrannt seine Tarnung aus Knochen und Fangzähnen auf den Tisch
schleuderte. Siress Callidus zog die Seidenmaske vom Kopf, dann kamen auch
Vanus und Venenum der Aufforderung nach. Den Abschluss bildete Sire Culexus,
dessen glänzende Schädelmaske sich wie eine kunstvolle Metallblüte öffnete.
    Zum ersten Mal lernten die
Assassinen die Identität ihrer Kollegen kennen, was bei ihnen die
unterschiedlichsten, intensiven Gefühle auslöste: Wut, Beachtung, Belustigung.
    »Schon besser«, sagte Dorn.
    »Jetzt haben Sie uns
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