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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund
Autoren: Ben Counter
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Rand des silbernen Ozeans auf Fenris stand. Die
Flut war auf ihrem Höhepunkt, und die Wellen schlugen unerbittlich gegen die
Eisberge entlang der Küste. Er trug nur einen Lendenschurz. Sein Messer steckte
in einem Ledergürtel, den Walfischspeer hatte er mit der Spitze voran in den
festen Schnee getrieben. Hinter dem leuchtenden Horizont ertönte ein heulendes
Echo. Der große Orca rief nach ihm.
    Brynngar nahm seinen Speer und
tauchte in das eiskalte Wasser ein. Licht stieg am Horizont auf, der Sturm ließ
nach. Während er schwamm, überkam ihn ein eigenartiges Gefühl. Es war, als
würde er heimkehren.
     
    Die plötzliche Explosion ließ
den Hauptreaktor erzittern. Die konische Struktur riss auf, und das Plasma
strömte aus. Wie eine Fontäne aus Feuer überspülte es die gesamte
Reaktorsektion.
    Plasmaspritzer fraßen sich
durch Maschinen und Gänge und verbrannten die Leichen von Zadkiels Männern. Sekundäre
Explosionen erfassten die kleineren Reaktoren und setzten eine unaufhaltsame
Kettenreaktion in Gang. Ein tiefes, sonores Ge-räusch durchfuhr das Schiff, als
eine der Antriebseinheiten unter dem Energieschwall auseinanderbrach.
    Ein Trümmerstück des
Reaktorgehäuses raste einem Geschoss gleich durch die Hauptkammer von Reaktor
sieben, aus dem daraufhin ebenfalls Plasma quoll. Notfallsysteme wurden aktiv,
aber wenn das Plasma erst einmal ausgetreten war und sich im Rumpf ausbreitete,
konnte das Leck nicht mehr geschlossen werden.
    Die Reaktoren zwei und acht
schlugen leck, ihr Plasma ergoss sich zusätzlich in die Tiefen der
Reaktorsektion. Die glücklosen Arbeiter, die in dem Labyrinth nach wie vor
tätig waren, wurden von den glühenden Massen verschlungen. Der Plasmapegel
erreichte die Basis von Reaktor sieben, dessen Oberteil abplatzte, so dass eine
zweite Welle einer azurblauen Fontäne in die Höhe schoss.
    Die von der Hitze ausgedehnte
Luft zerriss Schotte, und schließlich hielt die Hülle dem Druck nicht mehr
stand. Sie platzte auf, und Augenblicke später quoll ein schwarz-rotes Band aus
im Vakuum gefrorenem Plasma aus der verletzten Flanke der Tosender Abgrund .
    Zadkiel war auf der Flucht vor
den Zerstörungen, da sich sein Schiff von innen heraus selbst vernichtete. Er
erreichte das Portal und versiegelte es hinter sich, die wenigen Überlebenden
seines Trupps überließ er dabei ihrem Schicksal. Neugierig und ungerührt sah er
mit an, wie ein Plasmaklumpen einem Kometen gleich vom Himmel fiel und die
Brücke zerstörte, auf der seine Leute standen.
    Sein Überlebensinstinkt trieb
ihn dazu an, sich aufzurappeln.
    Über Kom gab er den Befehl, das
Schiff zu evakuieren, dann machte er sich auf den Weg zum Shuttlehangar, bevor
es zu spät war.
     
    Einundzwanzig
    Am Vorabend der Schlacht
    Von Angesicht zu Angesicht
    Und noch immer kämpfen wir
     
     
    DIE KARMESINROTEN, MIT DEM
EMBLEM des Legionsordens verzierten Banner der Word Bearers bewegten sich kaum
in der künstlichen Luft des Klosters der Reue. Kor Phaeron kniete allein vor
dem Altar, der mit dem Bild Lorgars gekrönt war, des Propheten von Colchis. Das
Ebenbild des Primarchen, aus Porphyr und Marmor gehauen, hielt jenes Buch fest,
in dem er zum ersten Mal das Wort niedergeschrieben hatte.
    Der Erzkommandant betete. Es
war dieser Glaube, der die Word Bearers von anderen unterschied. Sie
verstanden, welche Macht dieser Glaube besaß. Lorgar war ein Musterbeispiel
dafür, was ein Mann erreichen konnte, wenn er sein Potenzial vollständig
auszuschöpfen verstand. Genau genommen war aus Lorgar sogar mehr geworden als
nur das. Jeder Word Bearer betete, mit den Mächten des Universums in Verbindung
zu treten, um die Methoden zu entdecken, wie man diese latenten Kräfte wecken
konnte, damit man sie einsetzen konnte, um Lorgars Werk zu vollbringen. Am
Vorabend der Schlacht war es das Gebet, dass die Word Bearers bereitmachte.
    Schritte hallten durch das
Kloster. Es war ein Ort der Anbetung, der Platz genug bot, um drei Orden
Schlachtenbrüder unter-zubringen — oder die komplette Besatzung der Infidus
Imperator .
    Der Tempel war so weitläufig, dass
das Echo mehrere Sekunden benötigte, ehe es zu einem zurückkehrte.
    »Ich bete«, sagte Kor Phaeron
an den Eindringling gerichtet.
    Der machtvolle Tonfall seiner
tiefen Stimme wurde durch die besondere Akustik im Tempel noch verstärkt.
    »Milord, wir haben kein Signal
empfangen«, kam die körperlose Erwiderung.
    Es war Tenaebron, der
Ordensmeister der Leere.
    »Gar nichts?«, fragte
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