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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund
Autoren: Ben Counter
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wissen, um Cestus herauszufordern.
»Ich bin kämpferisch so geschickt wie jeder von Guilleaumes Söhnen. Du wirst
mich nicht besiegen können.«
    »Genug geredet«, brüllte
Cestus. »Zeig lieber, was du wirklich kannst!« Beidhändig schlug er sein
Schwert gegen Zadkiels Abwehrhaltung, aber der Word Bearer wich dem Schlag aus
und nutzte die Vorwärtsbewegung des Ultramarine, um ihn aus dem Gleichgewicht
zu bringen, und machte aus seiner Parade eine Riposte, durch die er die Klinge
gleich unter der Schulterplatte in Cestus' Fleisch jagen konnte. Sofort legte
er noch eine Attacke nach und fügte ihm eine Schnittwunde quer über die Brust
zu, die den Astartes nach hinten wanken ließ.
    Schwer atmend nutzte Cestus die
wenigen Sekunden Erholungspause, die er durch seinen Rückzug herausgeholt
hatte, ging in eine geduckte Angriffspose über, um unter Zadkiels Abwehr
hindurchzutauchen. Der Word Bearer drehte sich aber zur Seite, wich dem Sprung
des Ultramarine aus und brachte es auch noch fertig, ihm einen Tritt in die
Magengrube zu verpassen.
    Cestus knickte zusammen und
spürte einen stechenden Schmerz an seiner Seite. Ein flammendes Licht blitzte
auf, und er bemerkte Hitze auf seiner ungeschützten Haut, als Zadkiels Energieschwert
ihm zu nahe kam. Ein sengender Schmerz erfüllte seine Sinne, da der Word Bearer
seine Energieklinge tief in Cestus' Bein hineintrieb. Er sank auf ein Knie
nieder und war vor Pein wie benommen. Ein weiterer Schlag traf am Kinn, und er
wurde auf den Rücken geworfen.
    Gerade wollte Zadkiel zum
tödlichen Schlag ausholen, da gelang es Cestus noch eben, sein Schwert
hochzureißen, um die gegnerische Klinge abzuwehren. Dicht über seinem Gesicht
kam sie zum Stillstand, und sein eigenes Schwert war alles, was ihn davor
bewahrte, dass ihm der Kopf abgetrennt wurde. Während sie beide kämpften,
zerfielen der Shuttlehangar und der Rest der Tosender Abgrund immer
weiter.
    »Gib auf!«, zischte Zadkiel und
drückte die Klinge noch etwas näher an Cestus' Kehle.
    »Niemals«, gab der Ultramarine
zurück.
    »Calth ist tot, Ultramarine«,
brüllte Zadkiel. »Deine Legion ist dem Untergang geweiht! Guilleaumes Kopf wird
auf der Krone von Colchis aufgespießt werden, um ihn so bis nach Terra zu
bringen! Nirgendwo steht geschrieben, dass jemand wie du das Wort verändern
kann!«
    Damals, als Cestus noch ein
junger Aspirant gewesen war, einer von Hunderten, die aus allen Tälern von
Macragge zusammen-geholt wurden, damit die Söhne Guilleaumes über sie urteilen
konnten, da war er die Stufen zum Tempel von Hera hinaufgelaufen. Er hatte sich
gegen die Peitschenschläge der abgewiesenen Aspiranten aus dem Vorjahr
durchgesetzt, die nach allen Jugendlichen schlugen, die versuchten, als Erster
die oberste Stufe zu erreichen. Er war in den Wäldern im Tal von Laponis auf
die Jagd gegangen und hatte dort nicht nur gelernt, dass die Schwachen aufgaben
und die Starken überdauerten. Es war ihm schon in viel jüngeren Jahren
bewusstgeworden, denn sonst hätte er niemals in Erwägung gezogen, Aspirant zu werden.
Er hatte gelernt, dass Beharrlichkeit nicht nur über Erfolg oder Versagen
entschied. Beharrlichkeit konnte die Prüfung selbst verändern und dort zum Sieg
führen, wo gar kein Sieg hätte möglich sein dürfen.
    Der bloße Wille genügte, um das
Universum zu verändern.
    Das war es, was aus einem Mann
einen Ultramarine machte.
    Es war der bloße Wille, der es
Cestus ermöglichte, seinen Angreifer im Shuttlehangar von sich zu stoßen, indem
er mit seiner Faust dessen Fingerstümpfe zerquetschte, damit der den Griff um
sein Schwert lockerte. Es war der bloße Wille, der ihn dazu brachte, sich zu
erheben und Zadkiels Hand abzuschlagen, mit der der seine Waffe festhielt.
    Der Word Bearer sank zu Boden
und hielt den Armstumpf umklammert, während er den Kopf nach vorn beugte.
    »Es bedeutet nichts,
Ultramarine«, erklärte er entschlossen.
    »Das hier ist der Anfang vom
Ende deiner Art!«
    »Und doch werden wir immer
weiterkämpfen«, sagte Cestus.
    Dann enthauptete er Zadkiel.
    Der leblose Körper des Word
Bearers rutschte zu Boden, der Kopf rollte einige Meter weit über das Deck.
Cestus sank auf ein Knie nieder und musste feststellen, dass er nicht länger in
der Lage war, sein Schwert festzuhalten. Es fiel scheppernd hin, und der Ultra-marine
drückte eine Hand auf seine Seite. Blut klebte an seinem Panzerhandschuh. Dann
war es Zadkiel also doch noch gelungen, ihm eine tödliche Wunde zuzufügen.
    Cestus
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