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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund
Autoren: Ben Counter
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worden war. Seine Hand zuckte im Todeskampf.
    Vom Haupthangar gingen Hunderte
kleiner Nebenräume ab, in denen jeweils vier Shuttles in Zweiergruppen
untergebracht waren.
    Cestus stürmte in die erste
Kammer, die weder in Flammen stand, noch durch Trümmerteile unzugänglich
geworden war.
    Als er die Schwelle
überschritt, sah er eine einsame Gestalt, die von den Warnleuchten auf der
Shuttlerampe beleuchtet wurde. Im Raum war es düster, dennoch erkannte Cestus
die Rüstung der Gestalt wieder.
    »Word Bearer«, rief er.
    Der Mann drehte sich um, gerade
als er in ein Shuttle einsteigen wollte, und betrachtete den Ultramarine mit
kühler Miene.
    »Du bist also derjenige, dem
ich das hier zu verdanken habe«, gab er ruhig zurück und breitete die Arme aus,
während er den Blick schweifen ließ.
    Cestus ließ die gleiche
Verachtung erkennen wie der Word Bearer und zog sein Energieschwert. Die
Lichtblitze, die über die Klinge liefen, tauchten den Ultramarine in einen
düsteren Schein.
    »Du bist also Zadkiel«, sagte
Cestus und ließ es wie einen Vorwurf klingen. »Ich dachte, ein Kapitän geht mit
seinem Schiff unter.«
    »Das wird nicht meine
Bestimmung sein«, widersprach Zadkiel und griff ebenfalls nach seinem Schwert.
Es war länger und etwas schmaler als die Waffe des Ultramarine, zweifellos von
einem Handwerker auf dem Mars geschmiedet, während ein Kunst-handwerker der
Legion für die ästhetischen Verzierungen gesorgt hatte.
    »Ich weiß, was deine Bestimmung
sein wird«, versprach Cestus und dachte an Antiges, der im Kampf gefallen war,
und an seine Schlachtenbrüder, die an Bord der Streitbar von den
Warpkreaturen getötet worden waren. Er dachte an Saphrax und die anderen
Krieger, die in ihren Shuttles am Rumpf der Tosender Abgrund zerschmettert worden waren und denen ein ehrenhafter Tod verwehrt geblieben
war. Er dachte an Skraal und Brynngar, die beide auf dem Altar von Sieg und
Hoffnung geopfert worden waren. »Hier werden deine Worte ein Ende haben.«
    »Du bist ein Narr,
Ultramarine«, fauchte Zadkiel. »Du ignorierst die wahre Macht in der Galaxis.
Götter sind unter uns, Astartes, echte Götter! Keine Geister oder fremdartigen
Nichtmenschen, sondern mächtige Wesen. Wesen, die Gebete erhören!« Zadkiels
Augen loderten plötzlich vor Eifer.
    Cestus wusste, dies war die
Religiosität, derentwegen der Imperator einmal Lorgars Legion zurechtgewiesen
hatte. Zadkiel war ein Fanatiker, so wie alle Word Bearers. Sie waren niemals
etwas anderes gewesen. Wie hatte ihre Verschlagenheit und ihre Täuschung nur so
lange Zeit unentdeckt bleiben können?
    »Wir haben mit ihnen
gesprochen, sie hören uns!«, redete Zadkiel weiter. »Sie sehen die Zukunft so,
wie wir sie sehen. Der Warp ist nicht bloß ein Meer, in dem ignorante
Raumfahrer ertrinken. Er ist eine andere Dimension, viel wunderbarer als der
Normalraum. Unsere Realität ist nur ein Schatten des Warp, nicht umgekehrt.
Lorgar und die Intelligenzen aus dem Warp teilen sich die gleichen Visionen.
Denn der Warp und unsere Realität sollen eins werden, damit es für den
menschlichen Geist keine Grenzen mehr gibt! Wahre Erleuchtung, Ultramarine!
Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ja, das kann ich«, erwiderte
er und betrachtete den anderen mitleidig. »Das wäre ein Alptraum, der zum
Scheitern verurteilt ist.«
    Zadkiel rümpfte verächtlich die
Nase.
    »Du unterschätzt die Macht des
Wortes«, schnaubte er.
    »Du kannst viel reden, wenn der
Tag lang ist, Fanatiker«, fauchte Cestus und warf seinen Helm zur Seite, damit
sein Gegner das Gesicht des Mannes sehen konnte, der ihm den Tod bringen würde,
dann stürzte er sich auf den Word Bearer.
    Eine gewaltige Entladung
tauchte den Raum in aktinische Strahlung, als die beiden Energieschwerter
aufeinandertrafen: Cestus' Spatha mit der breiten Klinge gegen Zadkiels Waffe,
die eher an ein Rapier erinnerte.
    Als sich die beiden Klingen
berührten, sprühten Funken, dann zogen die Kämpfer sich rasch wieder zurück.
    Cestus ließ sich bei den Hieben
von seinem Zorn antreiben und holte zu einem Schlag aus, der sich in die
Schulter des Word Bearer schneiden sollte. Aber Zadkiel erkannte die Absicht und
rollte sich zur Seite, wobei er gleichzeitig nach dem Oberschenkel des Ultra-marine
ausholte. Der verzog das Gesicht, als sich die Spitze der Klinge durch seine
Rüstung bohrte, dann schlug er nach Zadkiels Waffenarm, damit der vor ihm
zurückwich.
    »Ich bin ein exzellenter
Schwertkämpfer, Ultramarine«, ließ der ihn
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