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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel
Autoren: Mitchel Scanlon
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so dass ihre Lungen schmerzten, während sie bemüht war,
im Angesicht einer solchen Kreatur, die gar nicht existieren durfte, nicht den
Verstand zu verlieren.
    »Was ... was ...?«, keuchte
sie, unfähig, die richtigen Worte zu finden.
    »Das ist der Melachim«, hauchte
Dusan voller Ehrfurcht und Liebe. »Er ist der Engel aus dem Jenseits, der dein
Fleisch entehren und es als Mantel tragen wird, um unter uns zu wandeln.«
    Rhianna kamen die Tränen, und
als sie ihre Lippen erreichten, wusste sie, dass sie Blut weinte. »Nein, bitte nicht«,
flehte sie inständig. »Das können Sie nicht machen.«
    Dusan schüttelte den Kopf. »Sie
täuschen sich. Wir können. Und wir werden es auch machen.«
    »Hören Sie doch bitte auf! Sie
müssen das doch nicht tun!«
    Der Saroshi legte den Kopf
schräg, als müsse er erst die Be-deutung ihrer Worte ergründen. »Ah«, meinte er
dann und zeigte auf die Maskenträger um sie herum.
    »Sie haben das missverstanden.
Es hat bereits begonnen.«
     
    Nachdem sie den Graben voller
Leichen überwunden hatten und in die schmalen Tunnels vorgedrungen waren, die
in die Tiefe führten, spürte Zahariel, wie die Echos der Toten allmählich
schwächer wurden. Sie waren noch immer da und drängten von allen Seiten gegen
seinen Schädel, verloren aber nach und nach an Intensität. Zunächst war er
dafür dankbar, doch dann wurde ihm klar, dass sie in Wahrheit nur etwas
Stärkerem, Beharrlicherem Platz machten.
    Es fühlte sich an, als würde
jemand mit einem Hammer seinen Kopf traktieren. Er ging auf die Knie, ein gleißender
Schmerz jagte einem glühenden Dorn gleich durch seinen Schädel.
    Bruder Israfael wurde von dem
psionischen Anschlag schwer getroffen, konnte sich aber auf den Beinen halten,
da die in seinen Helm integrierte psionische Abschirmung ihn vor den
schlimmsten Schmerzen bewahrte.
    »Mein Lord«, keuchte der
Scriptor. »Es hat begonnen. Die Xeno-Kreatur aus dem Warp ... sie versucht,
ganz in unsere Welt überzuwechseln.«
    »Ganz sicher?«, fragte der
Löwe.
    »Ja, ganz sicher«, beteuerte
Israfael. »Nicht wahr, Zahariel?«
    »Sie ist zweifellos auf dem
Weg«, presste Zahariel heraus.
    »Dann dürfen wir keine Zeit
vergeuden!«, rief der Löwe, wandte sich ab und ging zügiger weiter.
    An der Höhlenwand zog sich
Zahariel hoch, da sein mentaler Schutz nichts gegen die Mächte ausrichten konnte,
die auf ihn einstürmten.
    Nemiel kam zu ihm und sagte:
»Hier, Bruder, nimm meine Hand.«
    Dankbar ließ sich Zahariel von
seinem Cousin helfen.
    »Ganz so wie früher, wie?«
    Zwar grinste Nemiel ihn an,
doch die Verlegenheit hinter dieser Geste war nicht zu übersehen. Zahariel richtete
sich auf und versuchte, die Furcht abzuschütteln, die sich in seiner Magengrube
sammelte.
    Der Löwe war bereits ein ganzes
Stück weitergegangen, und Zahariel musste so schnell laufen, wie er konnte, um
seinen Primarchen einzuholen. Jeder Schritt bedeutete Schmerzen, seine
Verletzungen und Verbrennungen vom Zwischenfall auf dem Hangardeck waren noch
nicht verheilt, obwohl sein Metabolismus deutlich schneller arbeitete als
zuvor. Schlimmer aber war der psionische Schmerz, der in jede Pore drang und
gegen den die Rüstung keinen Schutz bieten konnte.
    Je tiefer die Dark Angels ins
Planeteninnere vordrangen, umso hartnäckiger wurde das Geräusch. Zahariel hoffte,
dass Bruder Israfaels Sprengkopf dem ein Ende setzen würde. Ein Blick über die
Schulter verschaffte ihm Gewissheit, dass die Schwebetrage und ihre Servitoren
mit den Astartes Schritt hielten.
    Die einer Lobotomie
unterzogenen Servitoren schienen nichts von der bis in die Seele vordringende
Qual dieses Ortes zu merken, weshalb Zahariel sie allen Ernstes beneidete. Die
elektro-psionische Impulswaffe schimmerte im Dämmerlicht, und ihm schauderte,
wenn er an das in dem Sprengkopf enthaltene, entsetzliche Potenzial dachte.
    Von weiter vorn konnte Zahariel
Stimmen und ein Pulsieren hören, das alle Sinne vibrieren ließ, selbst die, die
über das menschliche Verständnis hinausgingen.
    Ein kränkliches Licht, das das
Leben auszusaugen schien, erfüllte den Raum vor ihnen und fiel in den Tunnel, den
die Dark Angels hinuntergingen. Der Löwe erreichte als Erster die Höhle, Nemiel
war dicht hinter ihm.
    Bruder lsrafael folgte dem
Primarchen, und dann hatten sich auch schon die restlichen Dark Angels zu ihren
Schlachtenbrüdern gesellt.
    Eine Welle der Abscheu
durchströmte Zahariel, als er in die Höhle gelangte, doch nicht er empfand
dieses
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