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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel
Autoren: Mitchel Scanlon
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Herzschlag,
als sei sie im Brustkasten einer riesigen Bestie gefangen. Ihre Hände waren
nicht länger gefesselt, dafür wurden sie nun von Metallklammern auf der
Steintafel festgehalten.
    Hände berührten sanft ihr
Gesicht, woraufhin ihr ein Schauer über den Rücken lief. Jemand nahm ihr die
Binde ab, und sie musste wegen der plötzlichen Helligkeit die Augen zukneifen.
Sie blinzelte und sah vor sich einen Mann in einem karmesinroten Gewand und mit
Goldmaske vor dem Gesicht. »Dusan?«, fragte sie und hoffte, damit richtig zu liegen.
»Ja«, antwortete der Mann.
    »Ich bin es, mit dem du redest.«
    Trotz dieser alptraumhaften
Situation hätte sie am liebsten geweint, als sie die vertraute Stimme hörte.
    »Bitte«, flehte sie ihn an.
»Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich bitte gehen.«
    »Nein, das geht nicht«, sagte
er. »Sie werden ein Wirt für die Melachim werden, für die Alten, die hinter dem
Schleier leben. Sie werden uns den Sieg gegen die Unreinen bringen.«
    »Was reden Sie da? Das ergibt
überhaupt keinen Sinn.«
    »Nicht für Sie«, stimmte Dusan
zu. »Sie sind ein gottloses Volk, aber für uns ist das ein göttlicher Akt.«
    »Ein göttlicher Akt?«, wiederholte
Rhianna verständnislos.
    »Bitte, lassen Sie mich gehen.
Ich verspreche Ihnen, dass ich niemandem ein Wort davon sagen werde.«
    »Sie lügen«, gab Dusan sachlich
zurück.
    »Das ist die Art Ihres Volks.«
    »Nein!«, schrie sie. »Ich
verspreche es Ihnen.«
    »Das macht jetzt auch nichts
mehr aus. Die meisten Ihrer Leute sind inzwischen tot, und der Rest wird bald folgen,
wenn Sie den Melachim in sich tragen. Wie ich schon sagte, wird es schmerzhaft
werden, und das bedauere ich wirklich.«
    »Was werden Sie mit mir
machen?« Obwohl sie Dusans Gesicht nicht sehen konnte, wurde sie den Eindruck
nicht los, dass er hinter seiner Maske lächelte.
    »Wir werden Sie entehren«,
erklärte er und schaute nach oben.
    »Ihr unreines Fleisch wird das
Heim eines unserer Engel werden.«
    Sie folgte seinem Blick, und
als sie den Engel der Saroshi sah, weinte sie Blut.
     
    Vierundzwanzig
     
     
     
    DIE FINSTERNIS IM MINENSCHACHT
stellte für die Dark Angels kein Hindernis dar, da die Auto-Sinne ihrer Rüstungen
mühelos die Schwärze durchdrangen. Jeder Schritt führte sie tiefer unter die
Planetenoberfläche und brachte sie der Vergeltung näher, die sich die Saroshi mit
ihrem Verrat selbst beschert hatten.
    Zahariel nahm die psionische
Macht unter der Erde wie einen aktinischen Geschmack wahr, der an seinem Gaumen
klebte. Ein unangenehmer Geschmack nach verfaultem Fleisch und Verderbt-heit.
Er warf Bruder-Scriptor Israfael einen flüchtigen Blick zu und erkannte, dass
der ebenfalls den üblen Gestank des Warp wahr-nahm.
    Israfaels Stormbird war nur
wenige Augenblicke nach dem Befehl des Löwen in der Wüste gelandet, ein Team aus
Servitoren und Adepten des Mechanicums hatte mitgeholfen, den modifizierten
zyklopischen Sprengkopf herauszuholen.
    Der Sprengkopf erinnerte
Zahariel an die Bombe, die im Saroshi-Shuttle versteckt worden war. Er hatte
eine ovale Zylinderform und war mit Ketten auf einer schwebenden Trage
befestigt.
    Unzählige Drähte und mit Kupfer
überzogene Schläuche um-gaben das Objekt, und Zahariel konnte deutlich
erkennen, warum es nicht möglich gewesen war, es aus dem Orbit abzuwerfen.
    Wortlos hatten sie sich auf den
Weg in die Tiefe gemacht, wobei der Löwe voranging, als die Engel mit ihrem
Abstieg begannen.
    Sie kamen gut voran. Zahariel
fragte sich, was die Saroshi wohl unter der Oberfläche ihrer Welt zu suchen hatten.
Mistress Argenta hatte von Kreaturen gesprochen, die aus dem Empyrean geholt
wurden und materielle Gestalt annahmen. Obwohl sich das anhörte wie der
finstere Alptraum eines Verrückten, war sich Zahariel nach den Erlebnissen in
der Bergbaustation gar nicht mehr so sicher, ob man die Schilderungen der
Astropathin tatsächlich mit einer so bequemen Erklärung abtun konnte.
    Wenn das möglich war, was er
eben erst erlebt hatte, welche Kreaturen mochten dann in den Tiefen des Warp
lauern? Welche Kräfte mochten dort existieren, von denen die Menschheit nicht
einmal etwas ahnte?
    Ihr Weg führte sie immer weiter
in die Tiefe. Die Dark Angels bewegten sich schweigend voran, da jeder Krieger
mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Zahariel dachte wieder darüber
nach, dass sich ein Graben zwischen Luther und dem Löwen aufgetan hatte, der
sich vielleicht nicht mehr schließen ließ.
    Normalerweise waren die
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