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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Turm besser aus als wir, Schwester. Versperren
Sie alle Fluchtwege und lassen Sie meine Männer gegen diesen Mutanten antreten«
    Er musste lauter reden, damit
er den Lärm der schwärmenden Insekten übertönte.
    Kendel gab ihm wieder ein
Zeichen. Gehen Sie vorsichtig vor.
    »Dafür ist es bereits zu spät«,
erwiderte er und stürzte sich auf den zuckenden, umherschießenden Schwarm, damit
das Kraftfeld seines Schwerts große Klumpen verschmorter schwarzer Fliegen aus
der Wolke schneiden konnte.
     
    Die Schwestern zogen sich
zurück und folgten damit Garros Befehl. Für den Bruchteil eines Augenblicks
hatte Nathaniel Garro Keelers Schrei gehört und befürchtet, die Frauen könnten
sich gegen sie gewendet haben. Seine eigenen Schlachtenbrüder hatten bereits
ihre Waffen gegen ihn gerichtet, und es war traurig und bezeichnend zugleich,
dass seine erste Reaktion in der Annahme bestand, es könnte erneut passiert
sein, diesmal vonseiten der Hexenjägerinnen. Deutlich erleichtert stellte er
fest, dass er sich geirrt hatte. Nach Horus, Mortarion und Grulgor nochmals
verraten zu werden ... sollte das Schicksal es wirklich so grausam mit ihm
meinen?
    Ja.
    In seinem Herzen, in seiner
Seele wusste er, wen sie inmitten des Schwarms vorfinden würden, noch bevor sie
ihn überhaupt zu Gesicht bekamen. Das klauenbewehrte, stinkende Monster
spreizte die viel zu langen Finger der angeschwollenen linken Hand zu einem
grotesken Gruß, als Nathaniel in das Auge des Fliegensturms gelangte. Die
hexagonale stählerne Bodenplatte unter ihm ächzte und stöhnte, während sie hin
und her wippte.
    »Hauptmann.« Das Wort war ein
spöttischer Chor aus rasselnden Echos, das von allen Seiten summend in seinen
Ohren dröhnte. »Sehen Sie, ich bin geheilt.« Trotz der grässlichen
Entstellungen von Fleisch und Knochen konnte Garro deutlich erkennen, wen er
vor sich hatte.
    Eine Sekunde lang balancierte
er am Rand zur Verzweiflung, da ihm die Abscheu vor dem, was da vor ihm stand,
den Verstand zu rauben drohte. Plötzlich blitzte in seinem Kopf eine Erinnerung
auf. Garro dachte an den Moment, als er Solun Decius zum ersten Mal begegnet war.
Es war auf dem morastigen Plateau der schwarzen Ebenen auf Barbarus gewesen,
und der junge Aspirant war unter einer Schmutzschicht mit oberflächlichen
Schnittwunden übersät und blutverschmiert gewesen. Die Anstrengung und diverse
Gifte hatten ihn blass werden lassen, doch in seinen Augen hatte keinerlei
Schwäche gelauert. Der Junge hatte etwas von einem ungezähmten Tier, voller
Wildheit und Geschick. In jenem Moment war Garro klar gewesen, dass Decius wie
ein Stück roher Stahl war, der nur darauf wartete, zu einer scharfen Waffe
geschmiedet zu werden, die in den Dienst des Imperators treten konnte. Nun aber
war all dieses Potenzial vergeudet und vernichtet worden. Garro konnte sich des
Gefühls nicht erwehren, dass er kläglich gescheitert war.
    »Warum, Solun?«, brüllte er
voller Wut auf die Dummheit des Jungen. Seine Stimme dröhnte in seinem Helm. »Was
haben Sie aus sich gemacht?«
    »Solun Decius starb an Bord der Eisenstein !«, donnerte die raue Stimme. »Seine Existenz ist beendet! Ich
lebe jetzt. Ich bin der Bringer der Pest ... ich bin der Herr der Fliegen!«
    »Verräter!«, spie Garro aus.
»Sie sind Grulgor in diese absurde Verwandlung gefolgt. Sehen Sie nur, was aus Ihnen
geworden ist! Ein Aussätziger, ein Monster, ein ...«
    »Ein Dämon? Ist es das, was Sie
sagen wollten, Sie kleinlicher alter Narr?« Unbarmherziges Gelächter hallte von
allen Seiten wider. »Es ist Hexerei, die mich wiederaufleben ließ? Für mich
zählt nur, dass ich dem Tod ein Schnippchen geschlagen habe, wie es sich für
einen wahren Sohn von Mortarion gehört!«
    »Warum?«, schrie Garro, der
gegen die Ungeheuerlichkeit ankämpfte. »Im Namen Terras, warum haben Sie sich für
diese Abscheulichkeit hergegeben?«
    »Weil das die Zukunft ist!« Die
Stimme summte und schnatterte. »Sehen Sie mich an, Hauptmann. Ich bin das, was
aus der Death Guard werden wird. Was Grulgor und seine Männer bereits geworden
sind! Unsterbliche, lebende Avatare des Zerfalls, die darauf warten, die
Dunkelheit zu ernten.«
    Garros Sinne kämpften gegen den
Gestank an. »Ich hätte Sie sterben lassen sollen«, brachte er hustend heraus und
zögerte einen Augenblick.
    »Aber das haben Sie nicht«, kam
ein Aufschrei als Antwort. »Der arme Decius, gefangen am Rand der
Sterblichkeit, von solchen Schmerzen heimgesucht, dass er zwischen
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