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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Eindringling schon dafür bezahlen lassen, dass er
seinen Bruder ermordet hatte.
    Von der schwarzen Gestalt bekam
er nur einen flüchtigen Eindruck. Er sah, dass seltsam drahtige Haare die Oberfläche
einer ölverschmierten Rüstung überzogen. Sie war von einer so intensiven Wolke
umgeben, die den Gestank des Todes mit sich trug, dass er zu würgen begann. Ein
Kopf mit zu vielen Augen und ein klappernder Spinnenmund kam ihm entgegen, doch
unter dem verfaulten, von Fliegen umschwärmten Fleisch fand sich eine Form, die
ihm vage bekannt vorkam. Die Erkenntnis traf Sendek wie ein Kugelhagel.
    »Solun?« Er zögerte vor
Entsetzen, der Arm mit der Knochensäge verharrte mitten in der Luft.
    »Jetzt nicht mehr.« Der Mund
bewegte sich, doch die Stimme ging von den Fliegen aus, die ihre Flügel
bewegten und so über ihren Körperpanzer rieben, dass sie eine dröhnende
Nachahmung menschlicher Sprache zustande brachten. Die Klaue kam aus dem Dunkel
und bohrte sich in Sendeks Kopf, um ihm den Schädel zu spalten. Der rötlich
graue Inhalt spritzte heraus und verteilte sich auf seiner Rüstung. Im nächsten
Augenblick stürzten sich die Fliegen auf dieses Festmahl.
     
    »Nathaniel!«
    Der Schrei der Frau bahnte sich
in einer brutalen Welle durch Garros Körper, dass seine Nerven in Flammen aufzugehen
schienen. Er keuchte, und der stählerne Becher fiel ihm aus der Hand, da die
Muskeln seiner Finger nicht mehr gehorchten.
    Dunkler Tee breitete sich auf
dem Boden des Trainingsraums aus.
    Voyen bemerkte die Reaktion und
griff nach ihm, um ihm Halt zu geben. »Hauptmann? Alles in Ordnung?«
    »Haben Sie das gehört?«, fragte
Garro angespannt und sah sich um. »Ich hörte sie nach mir rufen.«
    Voyen stutzte. »Mein Herr, da
hat niemand etwas gerufen. Sie sind zusammengezuckt wie bei einem Schlag ins
...«
    Garro stieß ihn von sich.
    »Ich habe sie so laut und
deutlich vernommen, wie ich Sie jetzt zu mir sprechen höre. Es war ...«
    Die Bedeutung des Ganzen traf
ihn mit voller Wucht, eine entsetzliche Furcht, die auf ihn projiziert worden war.
    »Keeler! Etwas stimmt nicht.
Das war eine ... eine Warnung ...«
    Die Luke zu dem Raum glitt
seitlich in die Wand, und Hakur kam herein. Seine besorgte Miene verriet Garro,
dass etwas sehr Schlimmes vorgefallen sein musste.
    »Reden Sie!«, herrschte er ihn
an.
    Hakur zeigte auf das Kom-Modul
im Kragen seiner Rüstung.
    »Lord, ich fürchte, Sendek
steckt in Schwierigkeiten. Er begann mit einem Notruf, aber dann brach er mitten
im Satz ab.«
    »Wo ist er?«
    »Er wollte Iago ablösen«, sagte
Voyen.
    »Der hält bei dem Jungen
Wache.«
    Garro tippte ihm auf die Brust.
    »Voyen, Sie bleiben hier und
machen sich auf alles gefasst.«
    Dann ging er hinaus in den
Korridor. »Sergeant, sagen Sie dem Luna Wolf und ein paar Kriegern Bescheid,
dass sie sich mit uns am Schacht treffen sollen.«
    »Was ist denn los, mein Herr?«,
fragte Hakur.
    »Haben sich diese Frauen gegen
uns gewandt?«
    Nathaniel schloss die Augen und
spürte, wie das Echo des Schreis noch immer durch seinen Geist trieb.
    »Ich weiß es nicht, alter
Freund«, entgegnete er, griff nach seinem Helm und setzte ihn auf. »Bald werden
wir es herausfinden.«
     
    Der Widerhall von Schüssen
wanderte den Schacht hinauf, während Garro und die anderen Astartes auf der
Schwerkraftscheibe nach unten sanken. Qruze warf ihm einen besorgten Blick zu.
»Dieser verdammte Krieg verfolgt uns.«
    »Ja«, stimmte Garro zu.
»Vielleicht ist unsere Warnung zu spät gekommen.«
    Hakur fluchte leise. »Keine
Reaktion von Sendek oder Iago, nicht mal eine Trägerwelle. Auf diese Entfernung
müsste ich die beiden eigentlich unter allen Umständen erreichen können. Ich
könnte brüllen, und sie würden es hören.«
    Die Scheibe wurde langsamer,
als sie sich der Ebene näherten, auf der sich die Krankenstation befand. Der
Gestank von frischem Tod wehte ihnen bis auf die Plattform entgegen, und alle
versteiften sich augenblicklich. »Waffen«, befahl Garro und zog sein Schwert.
    Er führte die anderen Astartes
durch den Korridor und durchquerte dabei den von Blut überzogenen Abschnitt.
    Sie betraten die
Krankenstation, und Qruze spie aus. »Hier ist Sendek«, sagte er und beugte sich
über eine dunkle Form in der Düsternis. »Besser gesagt, das, was noch von ihm
übrig ist.«
    Selbst durch den Helmfilter
attackierte der Gestank Garros Nase, als er sich dem Objekt näherte. Die
Fleischreste erinnerten an einen Mann, der seit Monaten tot herumlag, und
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