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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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ablieferte.
    »So«, sagte Kenny, grinste wie ein verschmitzter kleiner Junge und stopfte sich einen Bazooka in den Mund, als wir allein waren. »Ich nehme an, der nächste Halt ist bei meiner Wohnung?«
    Ich lächelte schlitzohrig. »Nicht genau.«
    Seine Augen weiteten sich. »Es gibt noch
mehr
? Ich glaube nicht, dass ich noch eine Überraschung ertragen kann.«
    »Es ist nicht wirklich eine Überraschung. Du wirst schon sehen.«
    Als wir zum nächsten Ziel losfuhren, fragte ich ihn, ob er glücklich sei.
    »Ich bin ein bisschen betrunken«, sagte er und lachte sich kaputt.
    »Tut mir leid, dass ich deine anderen Freunde und Kollegen nicht eingeladen habe. Ich kenne eigentlich keinen von denen.«
    »Ist schon okay. Es war perfekt.«
    Als wir am Strand ankamen – dunkel und verlassen und absolut ungestört –, schien Kenny wieder nüchtern geworden zu sein. Wir liefen ungefähr eine Viertelmeile schweigend am Wasser entlang, in der Kälte dicht aneinandergedrängt, als er anhielt und sich zu mir drehte.
    »Du hättest das nicht alles tun müssen, weißt du«, sagte er.
    »Doch, das musste ich«, antwortete ich.
    »Musstest du beweisen, dass Winter-Geburtstage nicht nur trübsinnig sind?«, zog er mich auf.
    »So was in der Art.«
    »Tja, also, danke.«
    »Bitte schön.«
    Wir saßen für eine Weile schweigend im Sand, ich fest in meine Lieblingsstrickjacke und meine Winterjacke gewickelt, er in seinemKapuzenpulli und der Lederjacke. Der salzige Wind wirkte verheerend auf meine Haare. Als wir wieder zum Auto zurückgingen, war ich ein gekräuseltes, rosawangiges Durcheinander. Und trotzdem schaute mich Kenny an, als sei ich so was wie ein seltener Schatz.
    Er berührte mein Kinn und küsste mich zart. »Der. Beste. Geburtstag. Meines. Lebens«, flüsterte er.
    Ich fuhr ihn zurück zu seinem Haus. Bevor ich ihn rausließ, lehnte ich mich über ihn und suchte im Handschuhfach nach dem kleinen Päckchen, das ich vorher am Tag eingewickelt hatte.
    »Das hier hat es nicht in die Geschenketüte geschafft«, sagte ich.
    Mit fragendem Blick riss Kenny das Kinder-Geschenkpapier mit Rennautos auf und holte ein Päckchen VergissmeinnichtSamen heraus.
    »Das waren meine Lieblingsblumen zu Hause«, sagte ich leise. »Kurz nachdem bei unserer Mom der Krebs diagnostiziert wurde, pflanzte sie die für Olivia, meinen Dad und mich mit der Anweisung, dass wir an sie denken sollten, wann immer wir die Blumen anschauten oder versorgten. Als ob wir sie je hätten vergessen können …«, meine Stimme versagte.
    Er drückte das Päckchen und sah mich an.
    »Wie auch immer«, fuhr ich fort. »Sie wurden zu einer schönen Erinnerungshilfe. Und ganz egal, was zwischen uns passiert, ich möchte nur nicht, dass du mich vergisst, okay?«
    Zum ersten Mal schien Kenny nicht zu wissen, was er sagen sollte; sein Gesichtsausdruck war getrübt, als er den Mund öffnete und wieder schloss. Er schaute die Samen an und schüttelte sie, sodass sie wie Maracas rasselten.
    »Okay«, sagte er, sein Mund war wie eine dünne Linie. Er nickte.
    »Okay«, wiederholte er leise, bevor er ausstieg und die Tür hinter sich schloss.

40
    Einstellungssache
    ZWEI TAGE NACH Kennys Geburtstag buchte ich eine kleine Suite mit Balkon und Küchenecke in einem Strandhotel in der Nähe. Ich hatte ein paar freie Tage im Grounds eingeplant, um mich auf Jennas Kurzgeschichtenkurs vorzubereiten (ich wollte, dass sie nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschutz zu einem organisierten Kurs zurückkehrte, der mit dem Lehrplan übereinstimmte), und hatte beschlossen, das besonders stilvoll zu tun.
    Jeder Tag war eine Übung im Alleinsein; morgens joggte ich am Strand, gefolgt von einer Dusche und einem Frühstück (Schokoladen-Crêpe mit Erdbeeren an einem Morgen, French Toast mit karamellisierten Äpfeln an einem anderen, Müsliriegel mit Bananenscheiben, dick beschmiert mit Erdnussbutter, um nur einige aufzuzählen). Dann, nachdem ich die Bücherlisten erstellt, Workshops geplant und einen Lehrplan entworfen hatte, machte ich einen Mittagsschlaf oder gönnte mir eine Massage oder Maniküre-Pediküre im Spa des Hotels. Abends bereitete ich mir etwas aufwendigere Mahlzeiten zu: gemischte Salate mit Walnüssen, getrocknete Cranberrys und Gorgonzola; gegrillter Lachs mit Orangenglasur und knusprigen roten Kartoffeln; Zitronenhühnchen mit frischem Thymian und Rosmarin; all die Köstlichkeiten von meiner Silvesterabend-Sortier-Party. Schließlich wagte ich mich zu einem Spaziergang
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