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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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den Rand des Buches, das er gerade las. Er schaute gerade lange genug hoch, damit ich seinen Blick erwischen und ihm zuwinken konnte, was er mit einem Grinsen erwiderte.
    »Schönen Valentinstag, Norman«, rief ich, während ich mich umdrehte, hinter die Theke ging und mir eine Schürze von einem Haken an der Wand nahm.
    »Du bist früh dran«, antwortete er aus der Küche.
    »Hatte Sehnsucht nach dir«, zog ich ihn auf.
    »Gut so. Du kannst mit den Muffins anfangen.«
    Meine Nachmittagsschicht war in vollem Gange und ich fing direkt mit einer Ladung Riesen-Muffins mit Schokostückchen an, während Norman seine Pause machte und der Mittagsbetrieb fast komplett erledigt war. Gerade in dem Moment, als die Muffins fertig gebacken waren und ich sie aus dem Ofen herausholte – hoch aufgegangen, köstlich, verführerisch –, lief draußen ein Student Arm in Arm mit seiner Freundin an der offenen Tür des Grounds vorbei. Ich bemerkte genau den Moment, als sie es riechen konnten: Er machte seinen Rücken gerade und sie wurde langsamer und reckte ihren Hals in Richtung der Türen. Das Mädchen blieb stehen und zog ihren jungen Liebhaber am Arm ins Café, ihr Pferdeschwanz wippte auf und ab. Sie hielten Händchen, während ich ihre Bestellung entgegennahm – für sie einen gesüßten Eistee, für ihn einen großen schwarzen Kaffee, den er fast in Zucker ertränkte – und einen frisch gebackenen Muffin zum Teilen. Er ließ ihre Hand nur kurz los, um zu bezahlen, während sie sich den Muffin unter ihre Nase hielt und seinen Duft einatmete, die Freude war ihr ins Gesicht geschrieben.
    Die Originale schienen von den jungen Turteltauben gefesselt zu sein, ihre Unterhaltung hörte augenblicklich auf, damit sie die beiden beobachten konnten. Doch trotz alledem schien das Pärchen davon nichts zu bemerken und verließ das Grounds auf die gleiche Art, wie sie hereingekommen waren – selig und ganz offensichtlich verliebt.
    »Das Thema des Tages ist erste Liebe«, verkündete Spencer Sekunden später, seinen Arm ganz selbstverständlich um Tracys Schultern gelegt.
    Wie auf ein Stichwort fing Dean als Erster an, etwas zu sagen. »Neunundneunzig. Ich war elf. Janet Jackson in diesem Video, das komplett auf alt gemacht war, in Sepiatönen, nachdem sie so abgenommen hatte und richtig muskulös war. Ich glaube, in dieser Nacht wurde ich zum Mann.« Er drehte sich zu Jan herum und zog am Ärmel ihres hellrosa Kittels. »Babe?«
    »Flaschendrehen auf einer Party bei irgendjemandem zu Hause – kann mich nicht mehr erinnern, in welchem Jahr«, sagte Jan. »Jason Belk. Das war auch mein erster Kuss. Ich glaube, ich habe die beiden zusammengebracht.«
    Dann kam Spencer. »Angela … verdammter Mist, ich kann mich nicht mehr an ihren Nachnamen erinnern! Und dabei war sie die Liebe meines Lebens, als ich fünfzehn war. Ich glaube, ich habe ihr sogar einen Antrag gemacht.«
    »Und du kannst dich nicht einmal mehr an ihren Nachnamen erinnern?«, stichelte Tracy. »O Mann, so wird das wohl mit jedem Hochzeitstagsdatum bei dir werden, oder? Ich werde dir den Tag auf die Stirn tätowieren lassen müssen!«
    Jan fragte Tracy: »Und was ist mit dir? Wer war deine erste Liebe?«
    »Robbie Smitts, mein Nachbar von nebenan«, antwortete Tracy. »Er lief immer mit mir vom Bus nach Hause und trug meine Bücher.«
    »Ich wusste gar nicht, dass manche Leute das immer noch machen«, sagte Dean.
    »Ich habe Tracys Bücher während der kompletten Uni-Zeit getragen«, sagte Spencer. »Weil du ein Gentleman bist«, sagte Jan zu Spencer und schielte zu Dean rüber, so als wollte sie ihm sagen, er könnte sich ein Beispiel nehmen an so viel Aufmerksamkeit. »Minerva, du bist die Nächste«, rief Dean.
    »Jay«, zirpte eine Stimme hinter einem Anatomiebuch, das gegen zwei andere Bücher gelehnt war. Sie hielt ihre Hand hoch undließ ihren Ehering aufblitzen, während sie den Namen ihres Mannes sagte, woraufhin Jan anfing zu gurren.
    Minerva, meine beste Freundin, war ein genauso fester Bestandteil des Grounds wie die Originale, Norman, die klobigen Lesesessel in den Ecken des Cafés und der Keks der Woche. Ich habe nie herausgefunden, wie sie es schaffte, ihre Konzentration vom Coffeeshop-Geplänkel auf die Funktionen des Kreislaufsystems umzuschalten, aber sie schaffte spielend jeden Test und jede Übung, obwohl sie immer wieder schwor, die nächste würde ihr Ende sein. Nachdem sie durch fast Dreiviertel eines HebammenIntensivkurses geschwebt war,
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