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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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verabreden, sich verlieben, Romantik, Braut und Bräutigam und so weiter – ich wollte alles davon. Vor allem das Leben als Pärchen. Dafür bestimmt zu sein, fühlte sich unübertroffen natürlich, echt und warm an.
    Aber heutzutage geht es nicht mehr so sehr um Seelenverwandtschaft, sondern eher um beste Freunde. Wenn nämlich die Romantik stirbt, wenn die Brüste sich Richtung Süden bewegen, wenn du morgens aufwachst und die Person neben dir den gleichen üblen Hundeatem hat wie du, dann ist es wirklich wichtig, dass dein bester Kumpel sich daran erinnert, dass sich heute der Todestag deiner Eltern jährt, und dich in den Arm nimmt. Und du musst nicht unbedingt mit ihm oder ihr verheiratet sein. Sie/er kann dein Bruder oder deine Schwester, dein Hund oder deine Katze sein, dein Komplize und dein Kampfgefährte.
    Vermisse ich die Kameradschaft? Nicht wirklich. In meiner Branche ist es unmöglich, allein oder einsam zu sein. Sogar bei Nacht.
    Ob ich immer noch ein Pärchenleben will? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Kommt drauf an, an welchem Tag ihr fragt. Aber was ich weiß, ist, dass die Liebe keine Zahlen und keine Logik versteht. Sie kennt keine Rasse oder Kultur, kein Geschlecht oder Alter. Liebe ist einfach. Genauso einfach ist es.
    Beziehungen dagegen sind etwas komplett anderes.
    All you need is love , haben die Beatles gesungen, aber sie haben nie verraten, welche Art von Liebe. Gebt mir Gemeinschaft und Kameradschaft, aber behaltet euer Badezimmer für euch.

    »Daraus
musst
du unbedingt einen eigenen Blog machen«, sagte Minerva am nächsten Nachmittag im Grounds, wo zu meiner Überraschung das Thema des Tages
Deshalb liebe ich mein Singleleben
war.
    »Ganz deiner Meinung«, sagte Norman. »Wir wollen mehr. Du kannst Wilmingtons eigene Carrie Bradshaw sein.«
    »Wohl kaum«, entgegnete ich scharf, guckte dann Minerva an. »Im Ernst?«
    »Guck doch selbst«, sagte Minerva, die laut vorlas, während ich ihr über die Schulter schaute:
»Dieser Eintrag ist so anti-
Sex and the City.
Du machst Schluss
 – und
Schluss
ist falsch geschrieben mit einem
s
und zwei
l
 – 
mit dem Glauben, Single zu sein sei weniger wert und dass das einzige zu erreichende Soll – geschrieben S-O-U-L – im Leben einer Single-Frau ist, nicht mehr Single zu sein. Das alles vor dem Hintergrund, dass die Hälfte aller Ehen mit Scheidung endet. Hallo? Ist das nicht ein deutliches Zeichen, dass es keine gute Idee ist, sich in eine Beziehung zu stürzen, nur um nicht allein zu sein?«
    »Und wer sagt, dass sie sich aus dem Grund auch in die Ehe stürzen?«, sagte Spencer.
    »Guter Punkt«, sagte ich.
    »Hier ist noch einer«, sagte Minerva und las wieder laut vor.
»Das ist ein Abgesang auf den Mythos von Prince Charming, der sagt, er kommt, um dich zu retten. Ich bitte euch. Er kann doch noch nichtmal seine Socken vom Boden aufheben.
Hmmm … wir sind enttäuscht, sind wir doch, oder?«
    Schwester Beulah lachte und las ein anderes vor. »Das ist eine Antwort auf einen anderen Kommentar«, sagte sie.
»Wer sagt, dass das der einzige Grund ist, warum Leute heiraten? Und wer sagt, dass das der Grund ist, sich wieder scheiden zu lassen?
Genau dein Punkt, Spencer.«
    »Ich weiß, ist ja auch von mir«, sagte Spencer.
    Der Kommentar, der mich jedoch aufhorchen ließ, sagte:
Wach auf und riech mal an diesem Mist. Du rationalisierst deine Einsamkeit und verschleierst sie hinter schlauem Geschreibe.
    »Das hier kannst du einfach ignorieren, Eva«, sagte Minerva. »Der versucht wahrscheinlich nur, seine eigene Einsamkeit auf dich zu projizieren.«
    »Woher weißt du, dass das ein
er
geschrieben hat?«, fragte Dean. »Die Einträge sind doch anonym.«
    Stirnrunzelnd verzog ich mich wieder hinter die Theke.
    »Ich meine, du solltest es machen«, sagte Norman. »Du weißt, dass das wie ein Lauffeuer um sich greifen würde, und das wäre gut fürs Geschäft. Wir haben ja jetzt schon eine Riesenkundschaft an Singles.«
    »Norman hat recht«, sagte Minerva, seine hochgezogenen Augenbrauen ignorierend. »Ich weiß – schockierend, dass Norman mal recht hat, nicht wahr? Du schreibst toll, Eva. Wann hast du das letzte Mal etwas anderes als ein Rezept geschrieben?«
    »Ich schreibe die ganze Zeit. Speisekarten, Grounds-Updates, Rechnungen …«
    »Du weißt genau, was ich meine. Du hast seit deinem Roman nichts mehr geschrieben. Das könnte ein gutes kreatives Ventil für dich sein. Wir könnten es WILS nennen«, sagte sie und
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