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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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Ich bin nicht mehr dein Boss.«
    Ich beobachtete sein Gesicht, während er sich diesen Gedanken bewusst machte. Ohne Vorwarnung ließ er Jeannie los und nahm mich für eine letzte feste Umarmung in den Arm, drückte mich gegen seine Schulter und stieg dann mit einem letzten Winken mit dem Floaty Pen in ihr Auto.
    Nachdem sie losgefahren waren, drehte ich mich um und rannte direkt in Kenny hinein.
    »Autsch!«, sagte ich, während er mich an der Schulter festhielt, damit ich nicht umfiel.
    »Tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen.« Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und klemmte sie hinter meine Ohren.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Wir standen eine Sekunde schweigend da.
    »Also, wegen neulich …«, fing ich an.
    »Vergiss es einfach«, sagte er.
    »Ich will es einfach nicht verderben.«
    »Schwamm drüber.« Er schien ungeduldig zu sein.
    »Weißt du, Kenny, ich will dir nur sagen, dass ich … «
    Er legte zwei Finger an meine Lippen, damit ich aufhörte zu reden. Dann nahm er seine andere Hand aus der Manteltasche, öffnete seine Faust und hielt den Ast eines Mistelzweigs in ihr, der vorher im Café hing.
    Mein Blick ging von dem Zweig zu ihm. »Diese Dinge funktionieren nur, wenn du unter ihnen stehst, nicht wenn … «
    Er lehnte sich vor, zog mich unter den Zweig und küsste mich.
    »Schöne Weihnachten, Eva«, flüsterte er in mein Ohr. Dann ging er langsam zurück zu seinem Auto und ließ mich völlig verblüfft dort stehen.

38
    Entschlossen
    DAS ERSTE MAL überhaupt beschloss ich, Weihnachten und Silvester nicht mit Olivia zu verbringen. Vielleicht weil sie bereits für Thanksgiving den Weg nach North Carolina gemacht hatte und das allein bereits ein Riesenaufwand für eine vierköpfige Familie gewesen war. Vielleicht auch, weil nichts die
Grounds für Ausgelassenheit-
Party noch überbieten konnte – Normans Gesicht zu sehen, als er die Partnerschaftspapiere gesehen hatte, Kennys Kuss, meine Freunde, die mit Dreidels spielten und ihre Geschenke öffneten.
    Die Wahrheit war, dass ich allein sein wollte. Ich
suchte
mir das so
aus
. Ich wollte mich selbst feiern.
    Am ersten Weihnachtstag ging ich mit Beulah und Lily, die freundliche, blaue Augen und trotz des kühlen Tages einen warmen Händedruck hatte, in die Kirche. Danach kamen sie mit zu mir zum Mittagessen. Wir machten gefüllte Eier und belegte Sandwiches und arrangierten alles zu einem Teppich-Picknick im Wohnzimmer, dabei sahen wir
Charles Dickens Weihnachtsgeschichte
im Fernsehen (die George-C.-Scott-Version, obwohl wir die mit Alastair Sim lieber mochten) an. Danach erzählten wir uns bis spätabends Geschichten über vergangene Weihnachtsfeste.
    Nachdem sie gegangen waren, saß ich im Dunkeln auf dem Sofa und bewunderte meinen Baum – den ersten, den ich hatte, seitdem ich mit Shaun zusammengewohnt hatte. Bei meinen Elternwar es immer Tradition gewesen, den Baum phasenweise zu schmücken: an einem Tag die Lichter, die Ornamente am nächsten, Lametta oder Girlanden am Heiligabend, gekrönt von einem Stern. Olivia und ich hatten die Tradition aufrechterhalten und machten die Dekoration fertig, wenn ich angekommen war, mit der Ausnahme, dass wir den Stern durch Zwillingsengel ersetzt hatten. Ich dekorierte meinen Baum auch in Phasen, mit Baumschmuck, den Shaun und ich gesammelt hatten, von uns beiden aus Salzteig selbst gemachten Ornamenten, ausgestochenen Keksen und mit einem neuen, auf eBay erworbenen Set von Sammlerstücken aus den Claymation Shows unserer Kindheit. Beulahs und Lilys Geschenk für mich war ein neuer Engel.

    Der Silvesterabend war eine ebenso ruhige Angelegenheit, mit mir alleine. Ich kochte für mich selbst Schellfisch, mit Krabbenfleisch und Butter belegt, grillte etwas Brokkoli und in Scheiben geschnittenes Focaccia, das ich in Olivenöl dippte. In letzter Zeit hatte ich komplette Mahlzeiten nur für mich selbst gekocht und aß am Tisch statt vor dem Fernseher. Ich deckte den Tisch für einen, mit meinen besten Tellern und Tischdecken, und aß bei Kerzenschein.
    Es war so lange her, dass ich bewusst gegessen hatte, jeden Bissen genoss, meine Augen beim Kauen schloss und in den Aromen schwelgte, die sich in meinem Mund vermischten. Ich aß mit der Stille als Gesellschaft, lauschte ihr geradezu, ohne ein Buch oder einen Bildschirm, der mich ablenkte.
    Selbst meine Gedanken sprachen ganz sanft.
    Ich beschloss, das Stück Schokoladenkuchen ohne Mehl für später aufzuheben, vielleicht wenn der Ball
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