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Der Zypressengarten

Der Zypressengarten

Titel: Der Zypressengarten
Autoren: Santa Montefiore
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Cream-Tea.«
    »Und ob. Sag bloß, du warst noch nie da?«
    »Ich schäme mich, es zuzugeben, aber nein.«
    »Oh, Jake, dann blüht dir eine Offenbarung.« Sie zog ihre Jacke über und schnappte sich ihre Handtasche.
    Draußen sagte Jake: »Ich wollte dich schon lange mal bitten, mit mir auszugehen.«
    »Wirklich?« Sylvia war hocherfreut.
    »Ja, seit du zum ersten Mal im Polzanze warst. Ich fand, dass du die sinnlichste Frau bist, die ich je gesehen habe.«
    »Du lieber Himmel, Jake, ich fühle mich geschmeichelt. Sinnlich hat mich noch keiner genannt.«
    Ihr Lächeln ermunterte ihn, fortzufahren. »Es ist aber wahr. Ich musste nur den Mut aufbringen, dich anzusprechen.«
    »Und das hat so lange gedauert?«
    »Du bist eine schöne Frau, Sylvia. Ich war nicht sicher, dass du mir keinen Korb gibst.«
    Sie lachte ungläubig. »In dem Fall, Jake, betrachten wir den Cream-Tea als unser erstes Date.«
    Im Devil’s war es warm und duftete nach frisch gebackenem Kuchen. Sie setzten sich an einen Fenstertisch und bestellten sich Scones und Tee. Jake stellte entzückt fest, dass sie sich reichlich Sahne und Marmelade auf ihr Scone strich. »Ich mag Frauen, die gutes Essen zu genießen wissen.«
    »Oh, bei dem hier könnte ich mich nie bremsen«, sagte sie und leckte sich etwas Sahne vom Finger.
    »Und es bekommt dir offenbar«, ergänzte er, wobei sein Blick unwillkürlich auf ihren vollen Busen fiel, über dem sich ihr Kleid spannte. »Wie kommt es, dass eine schöne Frau wie du nicht verheiratet ist?«
    Sie sah mit einem Seufzer zu ihrem nackten Ringfinger. »Ich bin geschieden, genau genommen, und habe noch nicht den Richtigen gefunden. Außerdem muss ich gestehen, dass ich im Herzen altmodisch bin. Ich glaube an die große Liebe – die Sorte, die einen aus den Socken haut, so wie in den romantischen Geschichten. Kompromisse bringen’s nicht. Ich bleibe lieber allein, als dass ich mich mit einem Mann einlasse, den ich nicht liebe.« Sie musste grinsen, denn sie dachte daran, was Clementine wohl sagen würde, wenn sie das hören könnte. »Ich will ein Märchen oder gar nichts.«
    Grey fuhr mit dem kleinen Fischerboot in die abgeschiedene Bucht. Möwen plumpsten vom Himmel und schwammen um ihn herum, weil sie auf kleine Brocken von dem Picknick hofften, das Marina vorbereitet hatte. Die See war ruhig, der Himmel bewölkt mit wenigen Lücken, durch die blauer Himmel schien. Im herbstlichen Wind wickelte Marina fröstelnd ihre Jacke fester um sich und drückte Biscuit an sich, damit er sie wärmte.
    Grey lenkte das Boot ein Stück auf den Sand und stellte den Motor aus. Dann sprang er heraus und zog das Boot weiter an Land, sodass es nicht abtreiben konnte. Marina reichte ihm die Decken und den Picknickkorb. Sie lachte, als Biscuit vorn aus dem Boot sprang und neugierig die Felsen zu beschnüffeln begann. Grey half ihr, über die Bootskante zu steigen. »Also, das ist sie«, sagte er stolz. »Die Stelle, die ich dir schon immer mal zeigen wollte.«
    »Wunderbar«, sagte sie entzückt, griff sich eine der Decken und breitete sie auf dem Sand aus.
    »Es sieht nicht aus, als würde hier jemals jemand hinkommen.«
    »Dann wird es unser Geheimplatz.«
    »Ja, gefällt mir.« Er hockte sich neben den Korb. »Was ist da drin?«
    »All deine Lieblingsspeisen«, antwortete sie und setzte sich zu ihm auf die Decke.
    »Ah, Brot, Pâté, Räucherlachs, Käse und Mousse au chocolat.« Er lachte. »Schatz, du hast wahrlich an alles gedacht!«
    »Nicht zu vergessen den Wein.« In einem Kühlbehälter war eine Flasche Sauvignon Blanc.
    Grey holte zwei Gläser heraus und schenkte ihnen ein. Dann erhob er sein Glas. »Auf ferne Freunde.«
    »Auf ferne Freunde«, stimmte Marina ihm zu und trank einen Schluck. »Ich vermisse sie, aber auf eine gute Art.«
    »Wie sie klingen, haben sie eine wundervolle Zeit auf ihrer Reise.«
    »Das ist das Schöne an E-Mails. Zu meiner Zeit gab es nur Briefe, und die waren ewig unterwegs.«
    »Du hattest mir übrigens nie gesagt, dass du noch sämtliche Liebesbriefe von mir hast.«
    »Ja, ich kann mich von nichts trennen. Es liegt mir nun mal im Blut, mich an alle Zeugnisse meines Lebens zu klammern.« Sie schmunzelte beschämt. »Wohl weil ich immer ein bisschen Angst hatte, es zu verlieren.«
    »Clementine hat dank deines Hamstertriebs einen traumhaften Diamant-Verlobungsring.«
    »Es war seltsam, den Schmuck wiederzusehen. Damals hat er mir so viel bedeutet; heute ist es nur noch Schmuck.«
    »Und nun
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