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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.
Autoren: Hans Pfeiffer
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beflügelt ihn. Er wird seinen Plan zu einem grandiosen Ende bringen.
    Er kriecht durch den Eingang und entzündet wieder eine Kerze. Als er bei seinem Opfer ankommt, sieht er befriedigt, daß es noch lebt. Vor Kälte zitternd, voller Schmerzen wimmernd, fleht Manfred, ihn doch endlich freizulassen.
    Ja, antwortet Bartsch, er werde ihn jetzt freilassen. Wieder entkleidet er sich, blickt ernst auf sein Opfer hinab und entzündet mehrere Kerzen, die er auf eine Felskante stellt.
    »Romantisch, nicht wahr?« ruft er entzückt. Er löst Manfreds Fesseln und befiehlt ihm, aufzustehen. Der Junge erhebt sich taumelnd. Bartsch richtet ein Schlachtermesser auf seine Brust und fordert, daß Manfred vor seinen Augen hin und her laufe und tanze. Schlägt plötzlich wieder auf ihn ein, schleudert ihn zu Boden. Durchtrennt ihm mit dem Messer die Sehne des linken Kniegelenks. Vergeblich versucht Manfred sich zu erheben und davonzulaufen. Bartsch belustigt sich an seiner Hilflosigkeit. Das Wimmern des Kindes erregt ihn, er sticht ihm das Messer tief in den Rücken. Treibt ihn mit Schlägen erneut empor, bis er tot zusammenbricht.
    Bartsch starrt auf die Leiche im Flackerschein der Kerzen. Er nimmt erneut das Schlachtermesser, setzt die Spitze am Hals des Toten an und schneidet am Brustbein entlang erst den Brustkorb auf, dann den Bauch bis hinunter zum Schambein. Gewaltsam reißt er den zertrennten Leib auseinander, zerrt die Lunge heraus, das Herz, die Därme. Wendet sich dann den Genitalien zu, fühlt neue schwellende Spannung. Zerschneidet Penis und Scrotum und onaniert dabei in rauschhafter Raserei.
    Noch einmal betrachtet er sein Werk, füllt dann die herausgerissenen Organe wieder in die Leibeshöhle, zieht die Leiche in den Seitenstollen und bedeckt sie mit Geröll.
    Er hat seinen Gesamtplan ohne Störung verwirklicht. Als er die Höhle verläßt und zu Hause ankommt, ist es drei Uhr. Im Badezimmer reinigt er sich, legt sich zu Bett und schläft sofort ein.
    In den nächsten Wochen verfolgt Bartsch gespannt, wie die Jagd nach ihm erneut beginnt. Die Polizei hat nun einen Zusammenhang zwischen seinen beiden letzten Morden erkannt. Wiederum erscheint das Bild, das bereits nach dem Verschwinden von Ulrich Kahlweiß veröffentlicht worden war, in Zeitungen, auf Plakaten, im Fernsehen. Wiederum kann er sich selber auf einem der Hunderttausende von Handzetteln betrachten, die in diesen Tagen im Ruhrgebiet verteilt werden.
    Tag um Tag vergeht. Bartschs Angst, er könnte doch noch identifiziert werden, schwindet allmählich. Niemand verdächtigt ihn. Niemand kennt das Grab seiner Opfer. Er ist zu schlau gewesen, zu vorsichtig, und wenn er im Laden des Vaters Fleisch und Wurst verkauft, ist er zu höflich, zu freundlich, als daß ihn jemand für einen Kindermörder halten könnte. Leichtsinnig will er aber trotzdem nicht werden und mit dem nächsten Mord warten. Er befriedigt sich bei seinen zwei Freunden, denen er jedesmal fünfzig Mark für ihre Dienstleistung bezahlt.
    Sechs Wochen später schon hat er die homosexuelle Routine satt, es drängt ihn nach neuem blutigem Reiz. Natürlich, so sagt sich Bartsch, dürfen auch die Morde nicht zur Routine werden, das würde auf die Dauer langweilig und verminderte das Vergnügen. Ich sollte die Jungen nicht erst ausweiden, wenn sie schon tot sind. Sollte sie bei noch lebendigem Leibe aufschneiden. Nicht zu tief am Anfang, damit sie mir nicht gleich wegsterben. Ja, bei lebendigem Leib! Noch mehr Angst unter meinen Händen, noch mehr Stöhnen und Geschrei. Und ich der Allmächtige. Das wäre echt geil.
    Vorgestellt, vorgenommen. Am Sonnabend, dem 18. Juni 1966, streift Bartsch durch Wuppertal-Elberfeld auf der Suche nach einem Opfer.
    Es beginnt heftig zu regnen. Schon fürchtet er, sein Vorhaben könnte scheitern. Da erblickt er in einem Hauseingang einen Jungen, der sich hier zum Schutz vor dem Regen untergestellt hat. Bartsch bleibt neben ihm stehen, taxiert ihn. Genau der richtige, stellt er zufrieden fest. Der Junge wird etwa vierzehn sein. Sieht ihn nackt und gefesselt vor sich liegen. . .
    Kein Zurück mehr nun, die erektierende Vorstellung fordert Verwirklichung.
    Ein Gespräch ist schnell begonnen. Bartsch sagt, er sei Versicherungsdetektiv und auf der Suche nach Diamanten, die ein Betrüger versteckt habe. Wenn ihm der Junge dabei helfe, würde er ihm fünfzig Mark dafür zahlen. Für Peter Freese, so heißt der Fünfzehnjährige, sind fünfzig Mark viel Geld. Bereitwillig sagt er
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