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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.
Autoren: Hans Pfeiffer
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zu.
    In einer Gaststätte spendiert ihm Bartsch einen Imbiß und bestellt währenddem ein Taxi. Auch diesmal wechselt er unterwegs wieder den Mietwagen und läßt sich mit seinem Opfer nahe dem Stolleneingang absetzen.
    Hier, so erklärt Bartsch, seien die Diamanten verborgen.
    Im Kerzenschein führt Bartsch den Jungen bis zur Einmündung des Seitenstollens. Auch wenn Bartsch heute einen noch grausameren Horrorfilm verwirklichen will als bisher – der Anfang wiederholt sich nach bewährtem Muster. Bartsch zwingt Peter mit Schlägen und Fußtritten, sich zu entkleiden, reißt ihm in der Erregung die Unterwäsche vom Leib, wirft ihn nieder, würgt ihn, tritt ihm in die Hoden, versucht – wiederum vergeblich – Afterverkehr, dreht ihm Arme und Beine nach hinten und fesselt sie aneinander. Mit eingebogenem Rücken liegt Peter wehrlos auf dem Boden. Bartsch versetzt ihm erneut Tritte und Schläge und onaniert dabei.
    Für den Augenblick befriedigt, unterbricht Bartsch die Folter. Er verläßt sein Opfer und kündigt ihm an, wenn er nachts zurückkehre, werde er ihn töten. In der Erwartung, heute nacht den Höhepunkt der Schlächterei vor sich zu haben, kehrt er heim. Er ißt mit den Eltern Abendbrot und sieht sich einen Fernsehfilm an. Dann stellt er den Wecker ein und legt sich zur Ruhe.
    Pünktlich um Mitternacht geweckt, schleicht er sich zum Stollen, entzündet eine Kerze und eilt zu seinem Opfer, das er noch lebend vorzufinden hofft. Er will es ja lebend aufschneiden.
    An der Einmündung des Seitenstollens angelangt, stellt er bestürzt fest, daß der Junge verschwunden ist. Wütend und voller Angst durchstreift er die Gänge der Höhle – vergebens. Peter ist entkommen.
    Bald nachdem Bartsch Peter Freese gefesselt zurückgelassen hatte, hatte der Junge trotz seiner Schmerzen noch die Kraft gehabt, sich bis zur Kerze hinzuwälzen und an ihrer Flamme das Verbindungsseil zwischen den Fuß- und Handfesseln durchzubrennen. Auch die Fußfesseln hatte er auf diese Weise gelöst, die Hände jedoch nicht befreien können. Mühsam hatte er sich erhoben, sich die Hose angezogen und die Höhle verlassen.
    Halbnackt, mit gefesselten Händen, war er ins nächste Haus gegangen und hatte um Hilfe gebeten.
    Die Leute benachrichtigten die Polizei. Anfangs wollen die Polizisten nicht glauben, was ihnen Peter erzählt. Sie vermuten einen Streit zwischen Homosexuellen. Aber die zahlreichen Verletzungen – Unterblutungen an Kopf, Schultern, Gliedmaßen – und die Brand wunden an den Händen überzeugen sie schließlich von seiner Geschichte. Freese wird ins Krankenhaus gebracht und am nächsten Tag erneut vernommen.
    Auch die Kriminalbeamten nehmen Freeses Bericht anfangs skeptisch auf. Er erbietet sich, mit ihnen zum Tatort zu gehen. Die Kriminalisten sind nun bereit, die Höhle zu besichtigen.
    Im Schein einer Taschenlampe betreten sie den Stollen. Schon die ersten Entdeckungen sind alarmierend: ein halbverwester menschlicher Finger, Knochen, Kinderschuhe, unter einem Balken Teile einer Kinderleiche.
    Eine Sonderkommission der Mordkommission Essen, die noch immer über den vor Wochen verschwundenen Manfred Graßmann ermittelt, übernimmt noch am selben Abend die weitere Untersuchung. Die Stollenanlage wird gründlich überprüft und in den nächsten Tagen der Boden Meter um Meter umgegraben.
    Gefunden werden die Überreste von vier Kinderleichen, versteckt unter Balken, Schiefergeröll und Erde.
    Der Rechtsmediziner Prof. Dr. Reh und der Dentologe Dr. Schübel übernehmen die schwierige Aufgabe, die Leichen zu identifizieren. In ihrem Bericht heißt es u. a.:
    »Eine teils zerstückelte und ausgeweidete Kinderleiche in stark verfaultem und von Fliegenmaden zerfressenem Zustand. . . Die Leiche völlig unkenntlich. . . Die Bekleidungsstücke noch in der gleichen Nacht von den Eltern als die des seit sechs Wochen vermißten Manfred Graßmann anerkannt. . . Das Gebiß identifizierte der behandelnde Zahnarzt.« Die Todesursache sei nicht mehr sicher feststellbar. Die Leiche sei nach dem Tode mit einem scharfen Werkzeug zerstückelt worden. »Im Grundwasser einer zugeschaufelten Grube. . . Teile von zwei zerstückelten, übereinander geschichteten Leichen gefunden.« Es sind die Leichen der ein Jahr zuvor ermordeten Jungen Ulrich Kahlweiß (12) und Rudolf Fuchs (13). Eine vierte Leiche, vollständig skelettiert, gehört einem jüngeren Kind. Es wird als der achtjährige Klaus Jung identifiziert, der bereits vor vier Jahren
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