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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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das gewaltige schmiedeeiserne Tor zu, dessen Schlüssel handlich daneben hing. Bill schloß es auf. Sie traten hinaus und befanden sich auf der Hauptstraße von Borken.
    »Wo steht denn nun unser Wagen?« fragte Bill. »Jack, könntest du Ronald wohl hinführen? Wir werden hier auf euch warten.«
    Jack zeigte Ronald den Weg. Er war einige Male in der Stadt gewesen und kannte sich hier aus. Bald hatten sie den Wagen gefunden, stiegen ein und fuhren zurück.
    Kurz darauf hielten sie vor dem Burgtor, und die anderen stiegen ein. Bill setzte sich mit Jack und dem Grafen nach hinten. Der König nahm vorne neben Ronald Platz.
    Jack fand es merkwürdig, inmitten all der Waren zu sitzen, die während der Fahrt auf den Brettern klapperten.
    Aber der Graf war so niedergeschlagen, daß er überhaupt nichts davon bemerkte.
    »Wo fahren wir denn hin?« fragte Jack plötzlich. »Dies ist doch nicht der Weg zum Zirkus.«
    »Nein, wir fahren zuerst in die Hauptstadt«, antwortete Bill. »Der König muß sich so schnell wie möglich dort sehen lassen. Das Land ist in Aufruhr. Niemand weiß, was geschehen wird. Der König verschwunden — der Prinz nicht aufzufinden — der Graf im Begriff, die Macht an sich zu reißen — der Ministerpräsident ein Werkzeug in der Hand seiner Frau ...«
    »Ich verstehe«, unterbrach ihn Jack. »Aber sobald der König zurückkommt, wird alles wieder in Ordnung sein, nicht wahr?«
    Bill nickte. »Sobald er sich in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Er wird seinem Volk allerlei interessante Dinge zu berichten haben. Gussel soll dabei neben ihm stehen, so daß die Bevölkerung erkennt, daß er und sein Onkel sich einig sind.«
    »Ach, das wird Gussel gern tun«, meinte Jack. »Fahren wir dann zurück, um ihn zu holen?«
    »Ja, und die anderen bringen wir auch mit. Sicher wird der König Gussels Freunde kennenlernen wollen. Er weiß ja noch gar nicht, was sich inzwischen alles ereignet hat.«
    Natürlich wollte der König auch die anderen Kinder sehen, nachdem ihm Bill ihre erstaunlichen Erlebnisse er-zählt hatte. In seinem Palast angekommen, wurde er von einigen treuen Dienern begrüßt, die fast schon die Hoffnung aufgegeben hatten, ihn jemals wiederzusehen. Er zog sich mit Ronald und Bill in ein kleines Zimmer zurück.
    Graf Paritolen wurde ins Gefängnis geschickt. Vier Soldaten marschierten vor ihm und vier hinter ihm.
    »Links, rechts, links, rechts!« rief Kiki ihnen nach. »Gott erhalte den König!«
    Die Nacht neigte sich bereits ihrem Ende zu. Plötzlich begann Jack krampfhaft zu gähnen. Er konnte es beim besten Willen nicht unterdrücken, so erschöpft war er.
    »Du solltest ein Schläfchen machen«, meinte Bill. »Der König will in aller Frühe einen Staatswagen zum Zirkus schicken, der die Kinder herbringen soll. Er wird dir ein paar Kleider von Gussel leihen, damit du ein wenig adrett aussiehst. Auch den anderen wird er Kleider schicken, vor allem natürlich Gussel. Der Prinz kann schließlich nicht in Mädchenkleidern vor dem Volk erscheinen.«
    »Nun ist alles in Ordnung.« Jack versuchte vergebens, die Augen offenzuhalten. »Ach, bin ich müde! Was wirst du jetzt machen, Bill? Auch schlafen?«
    »Nein. Ich werde mich mit Tante Allie in Verbindung setzen und ihr erzählen, daß ihr in Sicherheit seid. Vielleicht kommt sie mit dem Flugzeug hergeflogen. Dann sind wir wieder alle zusammen.«
    Jack sank erschöpft auf ein Lager. »Ach, Bill, wenn du auftauchst, ist immer alles in Butter. Gute Nacht — oder vielmehr guten Morgen!« Und schon war er eingeschlafen.
    Das war eine aufregende Nacht gewesen.

Gott erhalte den König!
    Als Jack erwachte, lag er in einem herrlichen breiten Bett unter einer seidenen Steppdecke und hatte einen seidenen Pyjama an. Kaum hatte er sich ein wenig von seinem Erstaunen erholt, da trat ein niedliches Mädchen in hessianischer Tracht ins Zimmer und brachte ein Tablett herein, auf dem ein lecker zubereitetes Frühstück stand. Die Kleine stellte es lachend auf ein Tischchen neben dem Bett, machte einen Knicks und entfernte sich schweigend.
    Jack blickte ihr verwundert nach. »Was sagst du dazu, Kiki? Ist das nicht wie im Schlaraffenland? Muß ich aber fest geschlafen haben! Ich bin nicht einmal aufgewacht, als man mich umgezogen hat. Donnerwetter, das ist ein feines Frühstück! Sieh nur die große Pampelmuse! Sogar zwei Hälften haben sie mir gebracht. Du kannst eine für dich bekommen, darfst aber nicht die schöne Bettdecke bekleckern.«
    Kiki machte sich
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