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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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passiert, wenn ich sie einfach fallen lasse? Sie wird, sie kann nicht überleben. Sie wird vergehen. Ihre Knochen werden brechen. Kein Mensch kann aus dieser Höhe einen Aufprall überstehen. Wenn du nicht willst, daß sie stirbt, dann wirst du dich jetzt neben deinen Freund legen und mit ihm zusammen sterben. Kannst du dir einen schöneren Ort als Stonehenge vorstellen, um dein Leben auszuhauchen? Den Mittelpunkt dieser gewaltigen, voll keltischer Magie steckenden Anlage? Kannst du das wirklich, John Sinclair?«
    »So weit kannst du nicht gehen!«
    »Was sollte mich daran hindern?«
    »Das hier, Gallico!« Diesmal war ich es, der einen Arm ausstreckte. Ich hielt ihm die Scherbe entgegen. »Sie ist das Stück, das an diesem Körper fehlte. Erst wenn sie sich in das gesamte Mosaik eingereiht hat, wirst du vollkommen sein. Hast du verstanden?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag. Ohne die Scherbe bist du zu einem Spielball gewisser Kräfte geworden, die du nicht steuern kannst. Du bist einmal hier, dann wieder dort, also an verschiedenen Stellen. Deshalb habe ich dich auch gesehen, als du dich durch einen Zufall in einem gewissen Institut materialisiert hast. So etwas kann immer wieder vorkommen, Gallico. Davor bist du nicht sicher. Wenn du die Scherbe haben willst, gib mir das Mädchen und erlöse meinen Freund Suko aus deinem magischen Bann. Alles verstanden?«
    »Ich gehe nicht darauf ein. Octavio, nimm sie ihm weg!«
    Darauf hatte der Meister nur gewartet. Er würde alles tun, um bei Gallico in einem guten Licht zu erscheinen. Aber ohne mich. Er sprang wie ein Derwisch auf mich zu, nachdem er um den Altar herumgehetzt war. Die Anwesenheit des Zauberers hatte ihn sicher gemacht, aber auch dabei geholfen, seine Kräfte zu überschätzen. Ich ließ ihn herankommen, damit sich seine Hoffnung noch weiter steigerte.
    Dann schlug ich zu.
    Er war ein Treffer, der ihn stoppte. Meine Faust, als Rückhand geschlagen, mußte ihm wie ein Dampfhammer vorgekommen sein, der an seiner Kinnspitze detonierte.
    Vielleicht sah er Sterne oder sein geliebtes All vor sich, das jedenfalls war rasch vorbei, denn er rutschte noch an der Altarkante entlang, dann gaben seine Beine nach, die Kraft war aus ihnen herausgeronnen, und er legte sich flach.
    Auf dem Rücken blieb er regungslos liegen.
    »Noch was?« rief ich in die Höhe.
    »Ich kann sie dir alle auf den Hals hetzen!« schrie Gallico.
    »Sicher, dann würde es Tote geben. Was willst du denn? Das ist eine Sache zwischen dir und mir. Oder bist du zu feige, dich einem Polizisten zu stellen?«
    »Das bin ich nicht.«
    »Dann komm und laß es uns austragen. Wir können den Tausch gern einleiten. An eines solltest du noch denken. Auch wenn es nicht so aussieht, besitze ich die Mittel, diese Scherbe zu zerstören. Laß dir das gesagt sein und laß dich auch warnen.«
    Ich hatte meine Worte sehr laut und deutlich gesprochen, auch den nötigen Ernst hineingelegt. Das mußte auch so sein, nur so ließ sich Gallico überzeugen.
    Ich wartete und spürte auch die Schmerzen in meiner rechten Faust, mit der ich Octavio getroffen hatte.
    Gallico stand hoch über uns. Diesmal blieb er nicht so steif. Er schwenkte den rechten Arm und leider auch den linken. Meine Angst um Sara stieg. Er brauchte nur die Klaue zu öffnen, dann war es um das Mädchen geschehen.
    Ich ging wieder direkt bis an den Altar. Das gehörte bereits zu meinem Plan, denn ich war sicher, daß ich ihn packen konnte, wenn alles so lief, wie ich es mir vorstellte. Mein Blick streifte Sukos Gestalt. Der Inspektor befand sich in Trance. Er rührte nicht einmal den berühmten kleinen Finger. Hoffentlich hatte ich richtig getippt. Das Raunen der Stonehenge People ließ mich aufmerksam werden. Ich schaute wieder hoch zur Steinbrücke und sah, daß sich der Zauberer bewegte. Diesmal drehte er uns den Rücken zu und schritt bis zum anderen Rand des waagerecht liegenden Steins.
    Dann war er weg!
    Verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst oder wäre in den Stein hineingetaucht. Sekunden vergingen.
    Ich versuchte, möglichst alles im Blick zu behalten. Von Octavio brauchte ich nichts zu befürchten. Der schlief bereits den »Schlaf« des Ungerechten.
    Und die anderen trauten sich nicht.
    Die Fackelträger ließen den Schein über ihre Kumpane streichen. Ich sah das Muster auf den Kutten und den Gesichtern, die es zu verzerrten Fratzen machte.
    Wo steckte er?
    Plötzlich war er da!
    Wie ein Geist tauchte er hinter
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