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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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Kreis über den Boden zu schlagen.
    Drei Riemen rutschten hervor. Magisch geladen, sehr wirkungsvoll und mächtig, aus der Haut eines gefährlichen Dämons bestehend.
    »Du Hundesohn!« brüllte Gallico. »Dafür werden beide sterben!«
    »Oder auch nicht!« schrie ich in sein letztes Wort hinein und griff mit einer ungestümen Gewalt den verfluchten Zauberer von Stonehenge direkt an…
    ***
    Er wurde von meiner Aktion so stark überrascht, daß er an eine Gegenwehr nicht dachte.
    Auf dem Weg zu ihm hatte ich bereits ausgeholt und schlug satt und kräftig zu. Die drei Riemen fächerten vor seiner Gestalt auseinander, dann trafen sie mit einem klatschenden Geräusch zugleich. Irgend jemand aus den Reihen der Stonehenge People schrie laut auf. Das bekam ich nur am Rand mit, mich interessierte nur mein Gegner. Der Zauberer schritt zurück. Er ging steif, entfernte sich vom Altar, und ich sah, wie das grünfahle Licht in seinem Innern anfing zu flackern, als würde man es ein-und ausschalten. Ihm war ein großer Teil seiner Kraft schon genommen worden. Die Steine jedenfalls ließen sich von ihm nicht mehr manipulieren. Auch sie verloren ihre Farbe, und nurmehr das Licht der Fackeln beleuchtete die schaurige Szene.
    Gallico knirschte und zerknirschte.
    Innerhalb der Spiegel zeigten sich Risse. Einer besonders stark. Er zog sich quer über die breite Stirn der Gestalt und teilte sie in genau zwei gleichgroße Hälften.
    Der Kopf spaltete sich. Er knackte auf wie eine Nuß. Stein kam darunter zum Vorschein. Graugrün und häßlich…
    Und es ging weiter. Die einzelnen Spiegelscherben rissen, sie platzten auseinander. Der Rest rieselte und kippte zu Boden, wobei der Zauberer durch seine unkontrollierten Bewegungen sie noch mehr zertrat. Begleitet von den Schreien seiner Anhänger, fiel er zu Boden. Den rechten Arm hatte er noch bewegen und anwinkeln können. Er prallte auf seinen scharfkantigen Ellbogen, der das harte Gewicht nicht mehr aushielt und zersplitterte.
    Gallico sackte zusammen.
    Ich war ihm gefolgt. Für die Zuschauer hatte ich keinen Blick mehr, aber ich hielt noch die Spiegelscherbe in der Hand.
    Nun war es umgekehrt. Er lag vor mir wie ein defektes, falsch konstruiertes Teil. Ich stand über ihm.
    In einer Hand hielt ich die Scherbe. Seine Augen waren noch nicht zerstört worden. Er konnte mich sehen und richtete auch seinen Blick direkt auf mich.
    »Die Scherbe«, sagte ich und ließ sie fallen.
    Zwischen mir und ihm fiel sie zu Boden, ohne allerdings zu zerbrechen. Daß dies passierte, dafür sorgte ich eine Sekunde später, als ich meinen rechten Fuß hob und die Hacke auf das Stück Spiegel setzte, mit dem alles begonnen hatte.
    Und auch mein Kreuz hatte ich zuvor Wiederau mich genommen. Er besaß keine Chance mehr.
    Für mich war es wie die schönste Musik, als ich die Hacke auf der Scherbe drehte und lauschte, wie sie zersplitterte. Wie knirschender feiner Sand, den ich in den Boden drückte, so daß er nie mehr würde Schaden anrichten können.
    Da brach der Schädel ineinander. Als hätten unsichtbare Fäuste auf ihn gehämmert, um ihn endgültig zu zertrümmern. Die Augen vergingen. Sie rollten wie leblose Kugeln in den Wirrwarr aus Scherben hinein, der von dem Kopf des Zauberers noch übriggeblieben war.
    Die Arme, die Beine — sie hielten sich noch bis zuletzt. Ich sorgte mit Tritten dafür, daß auch sie zerstört wurden und spürte plötzlich noch einen Widerstand dicht oberhalb des Untergrunds.
    Ich bückte mich und sah die Gestalt.
    Ein versteinerter Mensch, der die Züge des Heimleiters Gallico trug. Er hatte in den Spiegeln gesteckt und war drunter verborgen gewesen. Aber auch er blieb nicht mehr zurück, denn die andere Magie glühte ihn von innen heraus.
    Als ich mich umdrehte und zu den ehemaligen Gefolgsleuten des Zauberers hinabschaute, da senkten sie ihre Blicke, drehten sich um und gingen einfach weg. Ohne große Worte, ohne Gesten verließen sie den Platz, auf dem sie ihren größten Triumph hatten erleben wollen. Er war zur Stätte einer vernichtenden Niederlage geworden. Ich ließ sie laufen und schaute ihnen so lange nach, bis auch der letzte Fackelschein von der Dunkelheit verschluckt worden war. Erst dann drehte ich mich um.
    Sara und Suko, die gemeinsam auf dem Altar gelegen hatten, erhoben sich auch gleichzeitig.
    Sie sahen mich in der Dunkelheit stehen, und ich reichte Suko die Peitsche zurück.
    »Hier, Alter, die brauche ich nicht mehr.«
    »Wieso?«
    »Das erzähle ich dir
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