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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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einem der hohen Steine auf, wo er gewartet hatte.
    Wo der Zauberer erschien, mußte er einfach Angst und Schrecken verbreiten, so wie er aussah. Die vom grünen Licht erfüllten Spiegelsegmente boten einfach ein schauriges Mosaik, von dem auch der Schädel nicht verschont blieb.
    Wir standen uns gegenüber. Nurder große Altarstein trennte uns noch. Die anderen waren zurückgewichen. Sie spürten alle, daß die Entscheidung eine Sache zwischen ihm und mir war.
    Sara trug er unter dem Arm wie eine Puppe, deren Gelenke durchhingen.
    »Ich bin gekommen«, sagte er.
    »Das sehe ich.«
    »Dann her mit dem letzten Stück!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, so einfach ist das nicht. Niemand soll übervorteilt werden. Du bekommst die Scherbe, wenn du das Mädchen neben Suko auf den Altar gelegt hast.«
    Gallico lachte. »Sonst hast du nichts vor?«
    »Nein, wieso?«
    »Du besitzt einen Gegenstand, mit dem du die Scherbe zerstören kannst, hast du gesagt?«
    »Den habe ich bei mir.«
    »Dann zieh ihn hervor und schleudere ihn weg. Machst du das nicht, wird sie sterben!«
    Es gibt gewisse Situationen, wo man über den eigenen Schatten springen muß. Eine solche war jetzt gegeben. Weigerte ich mich, würde er seine Brutalität voll ausspielen und auf Menschenleben keine Rücksicht mehr nehmen.
    »Du zögerst?«
    »Nein, Gallico. Als Beweis meiner ehrlichen Absichten werde ich die Waffe ablegen, die es auch geschafft hat, die Magie der Scherbe zu beeinflussen.«
    »Lange warte ich nicht mehr!«
    »Das brauchst du auch nicht.« Ich gab mich sehr gelassen, obwohl ich innerlich vibrierte.
    Es war natürlich ein Risiko, das Kreuz aus der Hand zu geben. Ich aber setzte in diesem Fall auf einen anderen Trumpf. »Wundere dich nicht, wenn ich mir etwas über den Kopf streife. Die Waffe, von der ich sprach, hängt um meinem Hals.«
    »Mach schon!«
    Von allen Seiten wurde ich mit fiebrig glänzenden Augen beobachtet. Ein jeder schaute zu, wie ich die Kette mit spitzen Fingern nahm und sie über den Kopf streifte. Mein Kreuz, kam zum Vorschein. Es hatte einen matten Glanz angenommen und leuchtete in der leicht grünlichen Farbe des Landes Aibon, wie auch die umstehenden Steine.
    Ich behielt die Kette zwischen zwei Fingern. Das Kreuz hing durch und schaukelte leicht hin und her.
    »Jetzt wirf es weg!«
    »Wohin?«
    »Zu Boden!«
    »Gut!« Ich streckte den Arm aus und ließ die Kette los. Sie fiel etwa eine halbe Körperlänge von mir entfernt auf den harten, mit wenigen Grashalmen bewachsenen Lehm und blieb dort liegen. »Zufrieden?« fragte ich ihn.
    »Sicher.«
    »Dann bist du an der Reihe.«
    »Wo ist die Scherbe?«
    Die steckte in meiner Tasche. Ich holte sie hervor und behielt sie in der linken Hand, die ich dem Zauberer sogar noch ein Stück entgegenstreckte. »Hier ist sie.«
    »Wunderbar, du wirst immer vernünftiger.« Gallico konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
    »Leg das Mädchen auf den Altar!«
    Er zögerte noch, ich zog meine Hand zurück und tat so, als wollte ich die Scherbe zerbrechen.
    »Keine Sorge, Sinclair, ich werde meinen Part erfüllen. Schau her, Verräter!«
    Mit einer leicht anmutenden Bewegung hob er den erstarrten Körper an und drehte ihn so, daß er rücklings auf dem Altarstein seinen Platz fand. Sara, die Tochter des Octavio, lag direkt neben Suko. Beinahe berührten sich beide Körper noch.
    »Bist du zufrieden?«
    »Sehr sogar!«
    »Dann her mit der Scherbe!«
    Das war praktisch der Augenblick, auf den ich gewartet hatte. In den folgenden Sekunden würde sich entscheiden, ob Sara, Suko und ich überlebten oder nicht. Ich beugte mich vor.
    Von der Schmalseite her mußte ich meinen Körper über den Altar hinwegschieben und natürlich auch über die Körper der beiden dort liegenden Personen.
    Sara interessierte mich im Augenblick nicht. Mir kam es einzig und allein auf Suko an.
    Die linke Hand mit der Scherbe streckte ich vor. Den rechten Arm hielt ich etwas angewinkelt.
    Gallico konzentrierte sich allein auf die Scherbe, nicht auf meine rechte Hand.
    Die hatte ich unter Sukos Kleidung geschoben. Wo seine Dämonenpeitsche steckte, wußte ich genau.
    Blitzschnell faßte ich zu, bekam den Griff zu packen und holte die Peitsche hervor.
    Dann warf ich mich zurück.
    Genau in dem Augenblick wollte mir Gallico die Scherbe aus der Hand reißen.
    Ich aber war schneller, befand mich schon auf dem Sprung nach hinten. Die Pranke faßte ins Leere, und ich bekam sogar noch Zeit, mit der Grifföffnung einmal einen
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