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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)
Autoren: Mark Hodder
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Zufall!«
    Burton machte auf dem Absatz kehrt und lief zurück in Richtung des Trafalgar Square.
    »Es ist wahrscheinlich schon zu spät!«, rief er über die Schulter.
    Swinburne eilte hinter ihm her, fiel jedoch rasch zurück.
    »Was meinst du damit? Zu spät wofür?«
    Er erhielt keine Antwort.
    Sie rannten auf den Trafalgar Square und zurück zu Trounce und Bhatti. Letzterem war es gelungen, das oberste Fensterchenim Kopf der Maschine zu öffnen und zu dem Babbage hineinzuspähen.
    »Oh, Sie sind zurück! Sehen Sie sich das an, Captain!«, rief er, als Burton neben ihm eintraf. »Entlang der Innenseite dieser Öffnung befinden sich acht winzige Schalter. Vermutlich passen sie das Verhalten der Maschine auf irgendeine Weise an. Jeder hat eine obere und eine untere Position, also wie viele Kombinationen ergeben sich dara…«
    »Vergessen Sie das mal!«, schnitt der Agent des Königs ihm das Wort ab. »Beschreiben Sie mir die Route ihres Rundgangs, Constable!«
    »Meines Rundgangs?« Bhatti schaute verwirrt drein.
    »Was ist denn los?«, wollte Trounce wissen.
    Burton schenkte dem Detective Inspector keine Beachtung. Seine Augen funkelten eindringlich.
    »Ihr Rundgang, Mann! Spucken Sie’s schon aus!«
    Der Constable schob seinen Helm zurück. Regenwasser lief ihm über den Rücken der Uniform hinab. »Also gut«, sagte er. »Von hier aus folge ich der Cockspur Street und biege in die Whitcomb Street. Die gehe ich bis zur Kreuzung mit der Orange Street entlang, dann wende ich mich nach rechts und laufe weiter, bis ich die Mildew Street erreiche. An der Werkanlage, wo der unterirdische Fluss eingedämmt wird, biege ich wieder nach rechts ab, betrete die Saint Martin’s Lane und kehre zum Platz zurück.«
    »Und das dauert fünfzig Minuten?«, hakte Burton nach.
    »Wenn man all die Gassen berücksichtigt, in die ich meine Nase stecke, all die Ladentüren, die überprüft werden müssen und so weiter, dann schon, ja.«
    »Und gibt es entlang der Strecke irgendwelche Besonderheiten? Orte, die Sie mit größerer Sorgfalt überprüfen?«
    »Was hat das zu bedeuten, Captain Burton?«
    »Beantworten Sie einfach die verdammte Frage, Mann!«
    »Tun Sie, was er sagt, Junge«, befahl Trounce.
    »Also gut. An der Ecke der Cockspur Street befindet sich dieHauptniederlassung der Bright Empire Bank. In der Whitcomb Street ist die Satyagraha Bank, in der Orange Street Treadwells Postamt, gleich gegenüber die ASSL …«
    »ASSL?«
    »Die Ausbildungszentrale für Schwäne, Sittiche und Läufer.«
    »Ah. Bitte fahren Sie fort.«
    »Der Herrenklub der Henochischen Liga ist an der Ecke der Mildew Street, auf der anderen Straßenseite liegt das Werksgelände. In der Saint Martin’s Lane befinden sich die Scrannington Bank, Boyds Antiquitäten und der Kunsthändler Goddard. Das wär’s. Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Geschäfte, aber das sind jene, die ich besonders sorgfältig überprüfe.«
    »Trounce, folgen Sie der Route zusammen mit Bhatti von der Cockspur Street aus«, verlangte Burton. »Algy und ich gehen über die Saint Martin’s Lane in die entgegengesetzte Richtung.«
    Trounce runzelte die Stirn, streckte schulterzuckend die Hände aus und fragte: »Aber warum? Wonach suchen wir?«
    »Verstehen Sie denn nicht?«, rief Burton. »Dieses verfluchte Ding«, er klopfte unter lautem Scheppern mit seinem Stock gegen die Messinggestalt, »ist nichts weiter als ein Köder! Wer immer den mechanischen Mann auf dem Platz abgesetzt hat, wusste, dass er Bhatti faszinieren würde, wusste, dass er ihn wie besessen untersuchen würde, bevor er Hilfe von Scotland Yard riefe, und wusste, dass einige Zeit verstreichen würde, bevor er sich wieder seinen Rundgängen zuwenden würde!«
    »Herrjemine!«, stieß Trounce hervor. »Sie meinen, es wird gerade ein Verbrechen verübt? Kommen Sie mit, Constable!«
    Er stieß die Umstehenden beiseite, befahl einem Polizeiwachtmeister in der Nähe, auf den Metallmann aufzupassen, und rannte mit Bhatti in Richtung der Cockspur Street los. Sir Richard Francis Burton und Algernon Swinburne bahnten sich den Weg zum Rand des Platzes und eilten durch den Regen weiter zur Saint Martin’s Lane.
    Adrenalin hatte die beiden nüchtern werden lassen, aber Burtons Kopfschmerzen wurden schlimmer, und ein vertrauter Schüttelfrost – ein Relikt aus Afrika – begann, sich in seinen Gliedern auszubreiten. Es handelte sich um die ersten Anzeichen für einen einsetzenden Malariaanfall, und wenn er nicht
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