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Der Wettermacher

Der Wettermacher

Titel: Der Wettermacher
Autoren: Hugh Walker
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Willens«, erklärte sie.
    »Wohl um den Wettermacher freundlich zu stimmen.«
    Toxapettl zuckte bedauernd die Schultern und vergrub seine kleinen Fäuste in seinem Muff.
    »Wo wolltest du denn hin?« fragte Lella mitfühlend. »Zu Fuß laufen den weiten Weg? Einen kleinen Orkan über unser Lager bringen?«
    »Wir laufen nie weit zu Fuß«, erklärte der Troll und ließ es offen, wie er sich sonst fortbewegte. »Meine Freunde sind da oben.« Er deutete auf die Felsen über der Bucht.
    »Deine Freunde? Trolle?«
    Toxapettl nickte. »Wir stehen alle in den Diensten unseres Herrn. Wir sind Yarolfs Augen und seine Beine und…« Er brach ab, als hätte er sich dabei ertappt, daß er zuviel sagte. Und er wollte auf weitere bohrende Fragen nicht mehr antworten.
    Seine Aufmerksamkeit wandte sich dem still daliegenden Oghden zu, über den sich Dilvoog beugte.
    »Er wird bald nur noch Körper sein«, stellte er fest.
    »Was meinst du damit? Wird er sterben?«
    Der Troll zuckte die Schultern. »Er wird bald nur noch Körper sein«, wiederholte er und fügte hinzu: »Ihr seid doch auf der Suche nach Körpern?«
    Dilvoog sah auf und nickte. »Ich habe ihn zu spät gerettet. Der Deddeth hat seinen Geist nicht unberührt gelassen. Vielleicht hat der Opis ihm so lange Kraft gegeben.«
    »Wird er sterben?« fragte Burra.
    »Nicht, wenn wir ihn… übernehmen.«
    »Du willst diesen Sasgen…?« entfuhr es Burra.
    »Es ist ein guter Körper«, sagte Dilvoog ungerührt. »Zu gut, um ihn verwesen zu lassen. Er ist nicht das, was ich suche, aber für eine Weile wird er eine interessante Heimstatt sein. Und wenn der Wettermacher genug von der Magie der Körper versteht, mag ihn ein anderer haben, einer von denen, die schon lange suchen. Der junge Lirry O’Boley ist sehr geduldig mit Mon’Kavaer und mir, aber es ist an der Zeit, diese Gemeinschaft aufzulösen.«
    »Ich sehe manchmal keinen Unterschied zwischen dir und dem Deddeth.« Burra schauderte. »Oder einem Dämon.«
    »Ich zerstöre nicht, was ich benutze«, sagte Dilvoog einfach.
    Der Troll beobachtete ihn aufmerksam. Er verstand nicht, warum Burra vor einem schauderte, der das Leben so sehr liebte wie Dilvoog. Aber er war ein Troll, und er verstand die Menschen höchst selten. Er verstand sie ebensowenig wie die Pferde und die Vögel und die Fische. Aber, und das sollte auch erwähnt werden, er war auch nicht sicher, ob er sich selbst verstand. Niemand auf Gorgan weiß zu sagen, ob die Trolle wirklich Verstand besitzen. Es heißt, daß sie nur den benutzen, der um sie herum ist.
    Während die Sasgen ihre Boote bestiegen, wanderte Nottres Blick zu den Felsen hoch. Dort entdeckte er ein Dutzend wuscheliger Köpfe, die reglos herabblickten.
    Der Troll folgte seinem Blick.
    »Kannst du mich nicht laufenlassen, wenn diese wilden Sasgen alle eingestiegen sind?« fragte er.
    »Ist es so wichtig für dich, zu deinen Freunden zu kommen?«
    »Nicht für mich. Für euch«, erwiderte Toxapettl.
    »Weshalb für uns?«
    »Weil meine Freunde nicht länger dulden wollen, daß ich euer Gefangener bin.«
    »Was können ein Dutzend kleingeratene…?« begann Burra wegwerfend.
    »Wir Trolle haben unsere eigene Magie. Sie kann sehr unangenehm sein«, erklärte er selbstbewußt und ohne Furcht vor der großen Kriegerin. »Ich werde zurückkommen, wenn ich sie überzeugt habe, daß ihr auch Freunde seid.«
    »Das wird Rujden nicht gefallen«, sagte Burra.
    »War er nicht ein Geschenk des guten Willens?«
    »Er wird es nicht dulden!«
    »Jetzt redest du, als wärst du seine…«
    »Genug, lorvanischer Barbar!« fauchte sie.
    Nottr grinste begütigend, was seinem zernarbten Gesicht nicht sogleich anzumerken war, aber Burras Grimm war auch schon verraucht. Rujden war eine tiefe Wunde in ihrem Gemüt, und sie fauchte wie eine Katze, wenn einer daran rührte.
    »Sag mir eines, Toxapettl…«, sagte Nottr.
    Der Troll unterbrach ihn. »Meine Freunde nennen mich Toxa.«
    »Garantierst du, daß uns Yarolf empfängt und das Versprechen hält, das du uns in seinem Namen gegeben hast, wenn wir dich jetzt laufenlassen?«
    »Bei meiner Ehre«, versprach der Troll.
    »Was versteht ein Troll unter Ehre?«
    Der Troll sah die Kriegerin böse an. Dann wiederholte er zu Nottr: »Bei meiner Ehre. Du wirst sehen.«
    »Du mußt wissen, daß ich mit meiner Ehre dafür bürge, daß du Wort hältst.«
    Der Troll nickte ernst.
    Als fast alle Sasgen an Bord waren, sprang der Troll an Land und raste mit seinen kurzen Beinen den
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