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Der Wettermacher

Der Wettermacher

Titel: Der Wettermacher
Autoren: Hugh Walker
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Hang hinauf, von oben mit Gekreisch angespornt.
    Da war einiger Aufruhr unter den Sasgen, aber ein Blick nach oben, wo die Trolle nun wie verrückt auf den Felsen auf und ab sprangen, ließ sie verstummen. Burra, die in Rujdens Boot fuhr, beruhigte den Häuptling einfach, indem sie ihm ihre Pranke auf die Schulter legte und ein paar Worte sagte.
    Nottr winkte grinsend mit Seelenwind.
    »Wenn ich je Menschen gesehen habe, die nicht für die Liebe geschaffen sind, dann sind es diese beiden«, sagte Dilvoog kopfschüttelnd. »Und dennoch…«
    Nottr lachte. »Was verstehst du von der Liebe, Dämon?«
    »Ich kenne sie.« Er lächelte. » Ich wäre für sie geschaffen…«
*
    Die Schiffe waren unterbesetzt, doch Rujden wollte keines zurücklassen. Einige Sasgen kamen als Ruderer auf das lorvanische Boot, so daß auf jedem sechzehn Ruderer und ein Steuermann waren. Es würde eine harte, anstrengende Fahrt werden, da es keine Ablösung an den Rudern gab.
    Die Sasgen an Bord des lorvanischen Bootes lernten bald das Fluchen. Die Ausfahrt aus der Bucht war ein nervenaufreibendes Unterfangen. Der Steuermann war nahe daran, allen Lorvanern die Ruderkommandos mit der Axt einzuhämmern.
    Zum Glück war das offene Meer ruhig, so daß die ungeübten Ruderer Gelegenheit hatten zu lernen.
    Die Boote folgten der Küste in einiger Entfernung nordostwärts. Ihr Ziel war eine Insel jenseits des Kaps.
    Gegen Mittag gab es eine kurze Rast. Die Lorvaner waren erschöpft von der ungewohnten Tätigkeit. Aber auch die Sasgen murrten, denn in dieser Zeit hätten die Rudermannschaften wenigstens zweimal gewechselt.
    Dilvoog nutzte die Gelegenheit, sich um Oghden zu kümmern. Der Sasge lag teilnahmslos. Sein Atem war kaum erkennbar.
    Seit der schweren Verletzung, die Lirry durch die Geister der Tauren abbekam, hatte Dilvoog den Körper allein beherrscht, um ihn zu heilen. Es war notwendig, daß er ihn vollkommen beherrschte. Er hatte weder Lirry noch Mon’Kavaer darauf vorbereitet. Es mußte schnell geschehen, und er hatte sie in die Tiefen des Bewußtseins verdrängt. Er hätte die Macht besessen, sie für immer zum Verlöschen zu bringen. Aber er war nicht der Deddeth, er war kein Dämon. Es war nun an der Zeit, daß sie heraufkamen aus den dunklen Schächten des Geistes und den Körper wieder übernahmen, auch wenn noch Schmerz in dem Arm war und Schwäche in den Gliedern, die. Dilvoog mit seiner eigenen Kraft ausgeglichen hatte.
    Aber wenn er länger wartete, würde Oghdens Körper sterben. Der Deddeth hatte ihn an sich gekettet. Wie mit einem unsichtbaren seidenen Faden hing Oghden noch immer an der LUSCUMA, und seine Lebenskraft floß in den hungrigen Geist des Deddeth. Es galt, diesen Faden zu zerschneiden.
    Als er Lirry und Mon’Kavaer emportauchen fühlte, und ihre aufgeregten Fragen auf ihn einstürmten, sagte er nur, daß er sie verlassen würde.
    Dann glitt sein Geist hinüber in Oghdens kaum noch flackerndes Bewußtsein. Einen Augenblick lang überfiel ihn wieder das Verlorensein zwischen den Körpern, der alte Hunger nach Existenz, die grauenvolle Furcht davor, zurückzugleiten in das schwarze Nichts der Finsternis, wie sie nur ein Wesen wie Dilvoog empfinden und verstehen konnte.
    Dann war die Wärme und die Bewegung des Lebens um ihn, neu und aufregend.
    Als der Caer sich ein wenig taumelnd aufrichtete und auf die Ruderbank zurücksank, und Oghden plötzlich die Augen öffnete und sich aufsetzte, da war für die Sasgen an Bord ein großes Wunder geschehen.
    Sie brüllten begeistert und hoben Oghden auf und schrien zu den anderen Schiffen, woher die begeisterten Rufe ein noch lauteres Echo fanden. Oghden war in der Tat ein angesehener Krieger unter den Sasgen.
    Die Lorvaner und Thonensen hatten begriffen, was geschehen war. Lirry und Mon’Kavaer brauchten eine Weile, um sich zurechtzufinden.
    Dilvoog gab den Sasgen nicht zu erkennen, was mit Oghden geschehen war. Eine Weile würde er für sie Oghden sein.
    Nach einer Stunde nahmen sie die Fahrt wieder auf und ruderten bis zum späten Nachmittag. Dann lag das Kap vor ihnen. Die Sonne schien den ganzen Weg über, als ob Yarolf ihnen sein Geleit geben wollte.
    Die Ruderer waren zu erschöpft für eine Weiterfahrt zur Insel des Wettermachers, zudem wollten die Sasgen nicht in der Dunkelheit auf das unheimliche Eiland. So gingen sie in einer der zahlreichen Buchten des Nordkaps an Land und schlugen ein Lager auf. Sie feierten Oghdens wundersame Auferstehung an diesem milden
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