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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1
Autoren: Brandon Sanderson
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zugleich.
    Szeth rannte an zwei Korridoren vorbei und dann in einen seitlich abzweigenden hinein. Er warf die Tür zu einem Vorratsraum auf, zögerte einen Augenblick – gerade so lange, dass der erste Wächter um die Ecke biegen und ihn erkennen konnte. Dann hastete er in den Raum. Er bereitete sich auf ein Volles Peitschen vor, hob den Arm und gebot dem Sturmlicht, sich zu sammeln. Seine Haut brach in ein grelles Leuchten aus. Dann streckte er die Hand zum Türrahmen hin und schleuderte ein weißes Glänzen darauf, das ihn wie Farbe überzog. Er schlug die Tür zu, gerade als ihn die Wächter erreicht hatten.
    Das Sturmlicht hielt die Tür in den Angeln, als würden hundert Arme sie sichern. Ein Volles Peitschen band Gegenstände zusammen und hielt sie an Ort und Stelle, bis das Sturmlicht versickerte. Er war schwerer zu erschaffen – und
erschöpfte das vorhandene Sturmlicht schneller – als das Einfache Peitschen. Die Türklinke erzitterte, und dann splitterte das Holz, als sich die Wachen mit ihrem ganzen Gewicht dagegenwarfen. Ein Mann rief nach einer Axt.
    Szeth durchquerte den Raum mit schnellen Schritten und umrundete die verhüllten Möbelstücke, die hier eingelagert waren. Die Hüllen bestanden aus rotem Stoff und die Möbel aus dunklen, teuren Hölzern. Er erreichte die gegenüberliegende Wand, bereitete sich auf eine weitere Blasphemie vor, hob seine Splitterklinge und schlitzte geradewegs durch den dunkelgrauen Stein. Die Mauer war einfach zu durchdringen: eine Splitterklinge zerschnitt jeden unbelebten Gegenstand. Es folgten zwei senkrechte Schnitte, dann ein waagerechter knapp über dem Boden, und ein großes viereckiges Stück war ausgestanzt. Szeth drückte mit der Hand dagegen und zwang das Sturmlicht in den Stein.
    Hinter ihm gab die Tür allmählich nach. Er warf einen Blick über die Schulter, konzentrierte sich auf die erzitternde Tür und bereitete sich darauf vor, den Block in ihre Richtung zu peitschen. Eis kristallisierte sich auf seiner Kleidung. Das Peitschen eines so großen Gegenstandes erforderte eine ganze Menge Sturmlicht. Der Aufruhr in ihm legte sich wie ein Unwetter, das zu einem leichten Nieselregen wird.
    Er trat zur Seite. Der große Steinblock erzitterte und glitt in den Raum hinein. Normalerweise wäre es unmöglich gewesen, den Block zu bewegen. Sein eigenes Gewicht hätte ihn am Boden gehalten. Doch nun war es gerade dieses Eigengewicht, das ihn aus der Wand löste, denn die Tür des Zimmers war jetzt das Unten. Mit einem tiefen, mahlenden Geräusch glitt der Block aus der Wand, schoss durch die Luft und zerschmetterte dabei zahlreiche Möbel.
    Schließlich gelang es den Soldaten, die Tür aufzubrechen. Sie taumelten gerade in den Raum hinein, als der gewaltige Block gegen sie schmetterte.

    Szeth drehte den schrecklichen Schreien, dem Splittern von Holz und dem Brechen von Knochen den Rücken zu. Er duckte sich, trat durch das neu geschaffene Loch und betrat den dahinter liegenden Gang.
    Szeth ging ihn langsam hinunter, zog das Sturmlicht aus den Lampen, an denen er vorbeikam und entfachte erneut den Aufruhr in sich. Die Lampen leuchteten schwächer, in dem Korridor wurde es dunkler. Eine mächtige hölzerne Tür befand sich an seinem Ende, und als sich Szeth ihr näherte, lösten sich kleine Angstsprengsel – geformt wie Klümpchen purpurfarbenen Klebstoffs – aus den Steinen und huschten auf die Tür zu. Sie wurden von dem Schrecken angezogen, den man auf der anderen Seite empfand.
    Szeth drückte die Tür auf und betrat den letzten Gang, der zu den Gemächern des Königs führte. Große rote Keramikvasen säumten diesen Gang, und zwischen ihnen standen nervöse Soldaten, die einen langen, schmalen Teppich flankierten. Auch er war rot: wie ein Fluss aus Blut.
    Die Speerträger ganz vorn warteten gar nicht erst darauf, dass er ihnen nahe kam. Sie rannten auf ihn zu und senkten ihre kurzen Wurfspeere. Szeth streckte die Hand zur Seite aus, schoss Sturmlicht in den Türrahmen und setzte die dritte und letzte Art des Peitschens ein: das Umgekehrte Peitschen. Es funktionierte völlig anders als die beiden übrigen, da es nicht dazu führte, dass der Türrahmen Sturmlicht ausstrahlte, sondern alles Licht in der Nähe einzusaugen schien und den Dingen so einen seltsamen Halbschatten verlieh.
    Die Wächter warfen ihre Speere. Szeth stand still da und hielt die Hand auf dem Türrahmen. Ein Umgekehrtes Peitschen erforderte zwar ununterbrochene Berührung, kostete aber
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