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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1
Autoren: Brandon Sanderson
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befand, während er das Licht aus seinem Körper und in den Wächter zwang und den armen Mann dann gegen die Decke peitschte.
    Der Wächter schrie entsetzt auf, als das Oben für ihn zum Unten wurde. Licht floss aus seinem Körper, er prallte gegen die Decke und ließ seinen Speer fallen. Er wurde nicht auch gegen die Decke gepeitscht, sondern fiel neben Szeth auf den Boden.
    Töten. Das war die größte aller Sünden. Und dennoch war Szeth hier der Unwahre und ging gotteslästerlich über Steine, die zum Bauen benutzt worden waren. Und es würde damit nicht enden. Als Unwahrer war es ihm nur verboten, ein bestimmtes Leben zu nehmen.
    Und das war sein eigenes.
    Beim zehnten Schlag seines Herzens fiel die Splitterklinge in seine wartende Hand. Sie formte sich, als bestünde sie aus zusammengezogenem Nebel. Wasser perlte an dem Metall entlang. Seine Splitterklinge war lang, dünn, zweischneidig und kleiner als die meisten anderen. Szeth schwang sie, zog eine Linie in den Steinboden und schnitt durch den Hals des zweiten Wächters.
    Wie immer tötete die Splitterklinge auf eigentümliche Weise. Obwohl sie mit Leichtigkeit durch Stein, Stahl oder andere unbelebte Materialien fuhr, wurde das Metall durchlässig, wenn es lebendige Haut berührte. Sie schnitt durch den Hals des Wächters, ohne eine Spur zu hinterlassen. Doch sobald sie wieder ausgetreten war, rauchten und brannten die Augen des Mannes. Sie wurden schwarz, schrumpften im Kopf – und
tot fiel er nach vorn. Eine Splitterklinge zerschnitt nicht das lebendige Fleisch, sondern die Verbindung zwischen Körper und Seele.
    Oben keuchte der erste Wächter. Es war ihm gelungen, auf die Beine zu kommen, und nun stand er auf der Decke des Korridors. »Ein Splitterträger!«, rief er. »Ein Splitterträger greift die Halle des Königs an! Zu den Waffen!«
    Endlich, dachte Szeth. Sein Gebrauch des Sturmlichts war den Wächtern unvertraut, aber eine Splitterklinge erkannten sie, wenn sie sie sahen.
    Szeth bückte sich und hob den Speer auf, der von der Decke herabgefallen war. Dabei stieß er den Atem aus, den er angehalten hatte, seit er das Sturmlicht in sich eingesaugt hatte. Es hatte ihm Kraft verliehen, aber die beiden Lampen hatten nicht viel davon enthalten, und er würde bald wieder atmen müssen. Das Licht strömte nun schneller aus ihm.
    Szeth stellte den Speer mit dem unteren Ende auf den Boden und schaute hoch. Der Wächter schrie nicht mehr und riss die Augen weit auf, als die Schöße seines Hemdes allmählich nach unten glitten und der Boden unter ihm wieder seine gewohnte Anziehungskraft ausübte. Das Licht, das aus seinem Körper floss, verdämmerte.
    Er blickte auf Szeth hinunter. Und hinunter auf die Speerspitze, die unmittelbar auf sein Herz zeigte. Violette Angstsprengsel krochen aus der Steindecke um ihn herum.
    Das Licht versickerte. Der Wächter fiel.
    Er brüllte auf, als der Speer seine Brust pfählte. Szeth ließ ihn los, und so fiel er mit einem dumpfen Laut zu Boden, während der Körper am einen Ende noch zuckte. Mit der Splitterklinge in der Hand lief er einen Seitenkorridor entlang und folgte dabei der Karte, die er sich eingeprägt hatte. Er schoss um eine Ecke und drückte sich flach gegen die Wand, als ein Trupp von Wachmännern die beiden Toten entdeckte. Sofort schlugen die Neuankömmlinge Alarm.

    Seine Anweisungen waren klar und deutlich. Töte den König und sorge dafür, dass du dabei gesehen wirst. Die Alethi sollten wissen, dass er unterwegs war und was er vorhatte. Warum? Warum hatten die Parschendi in diesen Vertrag eingewilligt, um noch in derselben Nacht einen Mörder loszuschicken?
    Weitere Edelsteine glühten an den Wänden des Ganges. König Gavilar schätzte die Zurschaustellung seines Reichtums, aber er konnte nicht wissen, dass er Szeth damit die Kraft des Peitschens verlieh. Die Dinge, die Szeth tat, waren seit Jahrtausenden nicht mehr beobachtet worden. Aus jenen Zeiten gab es keine genauen Überlieferungen, und die Legenden waren schrecklich falsch.
    Szeth spähte in den Korridor. Einer der Wächter an der Kreuzung sah ihn, deutete auf ihn und schrie etwas. Szeth sorgte dafür, dass sie ihn deutlich wahrnahmen, dann schoss er davon. Er holte tief Luft und saugte das Sturmlicht aus den Lampen in sich hinein. Sein Körper wurde lebendiger, und er lief noch schneller; seine Muskeln barsten beinahe vor Energie. Das Licht wurde in ihm zu einem Sturm; das Blut donnerte in seinen Ohren. Es war schrecklich und wundervoll
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