Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
sich so geborgen, dass sie das Gefühl hatte, gleich wieder einzunicken. Bis seine Hände unter ihre Bluse drangen. Karen war hellwach, als sie an ihrem Rücken nach oben wanderten, durch die Achselhöhlen strichen und sich sanft über ihren Brüsten schlossen. Sie umkreisten sie. Sie streichelten sie. Ihre Brustwarzen versteiften sich unter der Berührung.
    »Ich glaub, ich schicke die Kinder wieder nach Hause«, murmelte er.
    »Mhmm. Ich hab dich vermisst.«
    Er küsste sie noch einmal und umarmte sie fest. »Wir sollten lieber in die Gänge kommen. Hast du alles gepackt und so?«
    »Alles bereit.«
    Sie bückte sich, um ihren Rucksack aufzuheben. »Lass mich das machen«, sagte Scott. Während er den Rucksack nahm, ging Karen schnell zum Wohnzimmertisch, schnappte sich ihre Handtasche sowie den weichen Filzhut und folgte ihm dann zur Tür.
    Die Morgenluft umschloss ihre nackten Arme und Beine und sickerte durch die Bluse wie kaltes Wasser. Schaudernd winkte sie dem Gesicht zu, das aus dem Heckfenster blickte. In dem blaugrauen Licht war es nur undeutlich zu erkennen, und sie hätte nicht sagen können, ob es Julie oder Benny war.
    »Du kannst schon mal einsteigen«, sagte Scott.
    Karen zuckte mit den Achseln. Sie wollte lieber warten und mit ihm zusammen einsteigen, deshalb folgte sie ihm zum Kofferraum. Dort stand sie mit hochgezogenen Schultern, verschränkten Armen und zusammengepressten Beinen und musste sich beherrschen, um nicht mit den Zähnen zu klappern.
    Scott lächelte sie an, während er den Kofferraum aufschloss. »Die Heizung ist an.«
    »Die frische Luft tut gut.«
    Er lachte und legte ihren Rucksack auf die anderen. Dann schlug er die Klappe zu. »Hast du noch was vergessen?«
    »Wahrscheinlich.«
    Er lehnte sich entspannt gegen den Kofferraum und schien überhaupt nicht zu frieren. Allerdings trug er eine lange Hose und ein Flanellhemd. »Sonnenbrille?«, fragte er.
    »Hab ich.«
    »Jacke?«
    »In meinem Rucksack. Ich wünschte, ich hätte sie an.«
    »Lass uns fahren.«
    Karen ging zur Beifahrerseite und ließ sich Zeit, bis Scott eingestiegen war, ehe sie die Tür öffnete. Sie beugte sich in den Wagen und lächelte über den Sitz nach hinten. »Morgen«, sagte sie.
    »Hallo, hallo«, antwortete Benny und zwinkerte ihr dabei mit einem Auge zu. Er hob eine geschlossene Hand an den Mund, als hielte er ein Mikrofon. »Einen wunderschönen guten Morgen und danke, dass Sie unseren Sender eingeschaltet haben. Sie werden hören und staunen!«
    »Hör auf, du Affe«, sagte Julie. Sie warf Karen ein kurzes, schmallippiges Lächeln zu und sah dann aus dem Fenster.
    Karen stieg ein. Sie schlug die Tür zu. Die Heizung blies gegen ihre Beine. Sie seufzte und lehnte sich in der angenehmen Wärme zurück, während Scott rückwärts aus der Einfahrt fuhr.
    »Was dagegen, wenn ich fahre?«, fragte Nick.
    Sein Vater schlug die Heckklappe des Kombis zu. »Schaffst du es, nicht schneller als hundert zu fahren?«
    »Wenn es dir egal ist, wann wir ankommen.«
    »Unsere fahrplanmäßige Ankunftszeit ist vierzehn Uhr dreißig. Ich glaub, dazu müssen wir keinen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen. Aber wenn du müde wirst, sagst du mir Bescheid.«
    »Klar.«
    Sie stiegen ein. Nick ließ den Motor an.
    Sein Vater drehte sich nach hinten. »Muss jemand noch schnell einen Boxenstopp machen?«
    »Igitt«, sagte Heather auf dem Rücksitz.
    »Fies«, stimmte Rose ihr zu.
    »Ich glaub, wir sind alle bereit«, sagte ihre Mutter.
    »Sonnenbrillen? Hüte? Tampons?«
    »Dad!«, stießen die Zwillinge im Chor aus.
    »Arnold!«
    »In großen Höhen«, sagte er, ohne die Miene zu verziehen, »treten schon mal Blutungen auf.«
    » Nasen bluten«, sagte Rose.
    Heather kicherte.
    »Was auch immer«, sagte ihr Vater. »Man kann nicht vorsichtig genug sein. ›Allzeit bereit‹, oder Nick?«
    »Ich hab meine dabei.«
    Sein Vater brach in Gelächter aus und gab ihm einen Klaps aufs Knie.
    »Ich hoffe, ihr habt solches Zeug aus eurem Programm gestrichen, bis wir die O’Tooles treffen«, sagte Mom.
    »Scott ist nicht prüde.« Dad warf Nick einen Blick zu. »San Diego Freeway. Der führt gleich hinter Grapevine auf die 99.«
    Nick fuhr los.
    »Alle angeschnallt?«
    Kurz vor der Kreuzung schaltete Nick den Blinker ein, obwohl kein anderes Auto in Sicht war. Mit seinem Vater neben sich wollte er vorschriftsmäßig fahren. Er hielt beinahe an, ehe er abbog.
    »Wie heißt seine Freundin?«, fragte Mom.
    »Sharon? Nein, Karen. Karen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher