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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker
Autoren: Chris Carter
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den tollen Neuigkeiten erzählen, die ich heute bekommen habe!«
    Mollie drehte das Wasser ab und schob die Tür der Duschkabine auf. Ihre Kleider lagen auf einem unordentlichen Haufen am Boden, wo sie sie ausgezogen hatte. Susan hatte ihr saubere Handtücher gegeben, und sie wickelte sich eins davon um den Körper und benutzte das andere als Turban für ihre nassen Haare. Sie wischte mit der rechten Hand den Wasserdampf vom Spiegel und starrte ihr Gesicht an.
    Sie hatte beschlossen, Hunter anzurufen, wenigstens, um ihm Bescheid zu sagen, dass alles in Ordnung war. Sie hatte sich ihm gegenüber mies verhalten, dabei hatte er ihr bloß helfen wollen. Und in ihrer Angst vor dem, was vielleicht passieren würde, hatte sie ihr Versprechen gebrochen und ihr Handy ausgeschaltet.
    Plötzlich rann ein unangenehmes Gefühl von oben nach unten durch ihren Körper. Verängstigt drehte sie sich um und starrte die Badezimmertür an, als stünde dort jemand, der sie beobachtete. Sie war sich ganz sicher, etwas gehört zu haben, das geklungen hatte wie ein erstickter Schrei. Einen Moment lang stand sie ganz still und lauschte, aber das einzige Geräusch, das sie hörte, war das langsame Tropfen aus dem Duschkopf. Mit zitternden Händen griff sie nach dem Türknauf und zog die Badezimmertür ein winziges Stück auf – gerade weit genug, dass sie in den Flur sehen konnte. Alle Lichter in der Wohnung waren aus.
    Â»Susan?«, rief Mollie mit unsicherer Stimme.
    Stille.
    Vorsichtig trat sie in den Flur und wartete.
    Nichts.
    Links das kleine Wohnzimmer und die Küche, rechts das Schlafzimmer. Die Wohnung wirkte leer. Leblos.
    Â»Susan? Ist alles in Ordnung?« Ihre Stimme zitterte vor mühsam zurückgehaltenen Tränen. Mit unsicheren Schritten wandte Mollie sich nach links und hinterließ dabei kleine nasse Fußabdrücke auf dem Dielenboden. Sie kannte sich in der Wohnung nicht gut aus, die jetzt nur noch von dem Licht beleuchtet wurde, das durch die geöffnete Badezimmertür fiel. Mit den Händen tastete sie sich vorwärts und blieb in der Tür zum Wohnzimmer stehen. Eine unkontrollierbare Welle der Angst ließ sie zusammenzucken. Vergeblich versuchte sie, gegen die Tränen anzukämpfen, die alles vor ihren Augen verschwimmen ließen.
    Â»Susan, wo bist du?«
    Mollie blinzelte und machte noch einen Schritt.
    Hinter ihr ging das Badezimmerlicht aus.
    135
    H unters Zeit war abgelaufen.
    Mit tödlicher Entschlossenheit hob Tyler die Waffe, zielte auf Garcias Kopf und drückte ab.
    Klick  – nichts geschah.
    Tylers Gesicht brannte vor Zorn und Verwirrung. Er versuchte es erneut, aber auch diesmal gab die Waffe keinen Schuss ab.
    Mit einem Satz war Hunter auf den Beinen, die Hände wie durch ein Wunder von den Handschellen befreit. Bevor Tyler reagieren konnte, rammte Hunter ihm mit einer solchen Wucht die Faust in die Rippen, dass ihm die Luft wegblieb. Tyler ging zu Boden, aber es gelang ihm noch, das Bein herumzuschwingen und Hunter zu Fall zu bringen. Hunter landete hart, mit dem Kreuz zuerst, und der Schmerz des Aufpralls fuhr durch seinen ganzen Körper. Ungeschickt rollte er sich nach links, um Tylers nächstem Tritt gegen seinen Kopf auszuweichen.
    Tyler hatte noch immer die Waffe in der Hand, und endlich ging ihm auf, was geschehen war. Bevor Hunter auf Tylers Befehl hin die Pistole auf den Boden gelegt und sie zu ihm hin geschoben hatte, hatte er unauffällig den Sicherungsmechanismus betätigt. Das hatte ihm die kostbaren Sekunden verschafft, die er brauchte, um seinen Gegner anzugreifen. Aber Tyler würde denselben Fehler nicht zweimal machen. Er entsicherte die Waffe, riss den Arm herum und feuerte.
    Hunter rollte sich nach rechts, aber nicht schnell genug. Ein ohrenbetäubender Knall hallte im Kellerraum wider, und unmittelbar darauf spürte er einen brennenden Schmerz im linken Arm. Er musste schnell handeln, bevor Tyler erneut schießen konnte. Sein Instinkt übernahm die Führung. Er trat blindlings aus, und sein linker Stiefel traf dieselbe Stelle an Tylers Brustkorb wie seine Faust Augenblicke zuvor.
    Tyler schnappte röchelnd nach Luft, aber es gelang ihm, den Schwung, den der Tritt ihm versetzt hatte, auszunutzen, indem er sich unter dem Metalltisch hindurch rollte, so dass dieser nun eine Barriere zwischen ihm und Hunter bildete.
    Beide kamen gleichzeitig auf die Beine. Blut rann Hunters Arm
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