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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion
Autoren: Celeste Bradley
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seinen Stuhl in eine der Situation angemessenere Stellung.
    »Heute Nacht bleibt es wohl bei uns zweien, fürchte ich«, sagte der Falke. »Nachdem ich den Fuchs und die Kobra kontaktiert hatte, informierte ich sie darüber, dass die Liars Dokumente im Safe eines gewissen Lord Maywell entdeckt haben. Als wir diese dechiffrierten, erfuhren wir, dass Sir Foster aus seinem selbst gewählten Exil …«
    Der Löwe schnaubte verächtlich. »So kann man es auch nennen. Ich ziehe die Bezeichnung ›verkroch sich in einem Loch wie eine feige, verräterische Ratte‹ vor.«
    Der Falke schaute ihn mit säuerlicher Miene an. »Darf ich fortfahren?«
    Der Löwe machte eine edelmütige Handbewegung, und der Falke nahm seinen Bericht wieder auf. »Ich informierte sie, dass Foster in Kürze in London erwartet wird, wobei er in Besitz von etwas sein soll – was genau, wissen wir leider noch nicht -, das nach Maywells Einschätzung äußerst nachteilig für die Krone sein könnte.« Der Falke tippte auf das Dokument, das er auf den Tisch gelegt hatte. »Ich habe hier die Antwort des Fuchses, die mich per Eilkurier erreichte.«
    Der Löwe griff in die Innentasche seines Mantels. »Und ich habe die der Kobra.«
    Der Falke nickte, dann warf er einen schnellen Blick auf sein eigenes Dokument. »Der Fuchs teilt uns mit, er sei immer noch der Auffassung, dass unsere erste Priorität die Verfolgung des Verräters sein sollte. Der Liar’s Club sollte seine Ermittlungen hinsichtlich der ›Voice of Society‹ weiterführen und versuchen herauszufinden, warum diese so viel über die geheimen Aktivitäten des Clubs weiß. Für uns gibt es Wichtigeres zu tun.«
    »Das denke ich auch. Ich glaube kaum, dass die Kobra dem Liar’s Club jemals gänzlich vertrauen würde.« Der
Löwe entfaltete seine Nachricht. »Die Kobra hat bereits damit begonnen, Fosters Weg von dem Ort an, wo er an Land gegangen ist, zu verfolgen. Aber er erinnert daran, dass wir die Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, dass es jemanden gibt, der die Fäden für die französische Spionage hier in England in Händen hält, jemanden, der sehr wohl ein einflussreiches Mitglied der Gesellschaft sein könnte.«
    »Hofft der Premierminister immer noch darauf, diesen Namen aus Luis Wadsworth herauszubekommen?«
    Der Löwe nickte. »Liverpool lässt Wadsworth gerade ein bisschen im Tower schmoren.«
    Fast umspielte ein feines Lächeln die Lippen des Falken. »Wo er hoffentlich seine Gier bereut. Man stelle sich vor: verkauft doch einfach auf Betreiben der Franzosen hin fehlerhafte Waffen an die englische Krone!«
    Der Löwe blickte finster. »Hat sich zweimal bezahlen lassen, der Bastard!«
    »In Anbetracht seiner derzeitigen Situation würde ich sagen, er treibt noch immer seinen Lohn ein«, sagte der Falke.
    Der Falke und der Löwe legten die Botschaften ihrer Gefährten an deren Plätze auf den Tisch, sodass es aussah, als wären die beiden nur für einen Augenblick aufgestanden und aus dem Raum gegangen.
    Der Falke lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich stimme dem Plan der Kobra zu. Zuerst Foster, dann die Voice. Ich bin davon überzeugt, dass der Verräter uns zu seinem Strippenzieher führen wird.«
    Der Löwe nickte. »Das glaube ich auch. Die Kobra hat darauf bestanden, persönlich die Foster-Mission auszuführen, da er den Verräter von früher kennt.«
    »Wahrscheinlich von seiner schicksalhaften Einschleusung in die Lilienritter, nehme ich an. Es war eine gute Idee, die Vereinigung von innen heraus zu zerstören.«

    Wieder nickte der Löwe. »Es ist der Kobra sehr hoch anzurechnen, dass er den Kopf hingehalten hat, als der königliche Arsch anfing auf Grundeis zu gehen.«
    Der Falke schüttelte mitleidig den Kopf. »Könnt Ihr Euch vorstellen, Euer Leben lang mit einem solchen Makel behaftet zu sein?«
    Der Löwe stöhnte auf. »Manchmal habe ich Albträume, dass ich es bin.«
    Nachdenklich schwiegen sie eine Weile. Dann schüttelten die beiden Männer entschieden die Schwere des Augenblicks von sich ab.
    »Nun, damit wären wir wohl am Ende angelangt.« Der Falke erhob sich und richtete mit einem einzelnen präzisen Ruck seine Weste. Der Löwe, der immer ein bisschen derangiert aussah, machte sich nicht die Mühe.
    »Ich habe gehört, Ihr habt vor zu heiraten«, sagte der Falke, als sie gemeinsam zur Tür schritten. »Darf ich gratulieren?«
    »Danke. Sie ist ein liebenswertes Mädchen, fügsam und von guter Erziehung. Sie wird eines Tages eine gute Lady
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