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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Energie erfüllte Karrek stärker und schneller als an jedem anderen Tag des Jahres. Zufrieden sah er auf die drei toten Körper hinab, die reglos vor ihm am Boden lagen. Jeder einzelne von ihnen war ein Kämpfer, schnell, durchtrainiert und tödlich, und doch waren sie leichte Opfer für ihn gewesen.
    Seine Energie hatte ihre Körper durchflutet, ihren Herzschlag erfasst und langsam aber sicher gestoppt. Lächelnd hatte er gewartet und zugesehen, wie sie langsam zu Boden gesunken waren, lautlos nach Hilfe suchend um sich griffen und schließlich starben. Er hatte seine Fähigkeiten in langen Jahren perfektioniert und das stille Töten zu seiner Spezialität gemacht. Andere grüne Magier nutzten die Kraft des Mondes hauptsächlichzur Heilung, nicht aber Karrek. „ Dieselben Kräfte, die heilen, können auch töten, so einfach und doch so effektiv. Wer braucht schon rote Magier mit ihrem Feuer und ihrer Zerstörung, wenn man doch so einfach einen Herzschlag beenden kann. “
    Langsam und mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der um seine Überlegenheit wusste, sah er sich in der großen Halle um. Feuer prasselten lautlos in den drei Feuerstellen und sorgten für eine überraschend angenehme Wärme in der Halle, die durch fünf schwere Holztüren mit den Gängen der Wohnkammern verbunden war. Felle verhingen die Fensteröffnungen, um die Wärme der Feuer im Inneren des Gebäudes zu halten. Über den Feuerstellen selbst begannen gemauerte Kanäle, die den heißen Rauch in einem gut durchdachten System über die Wohnkammern zum Dach des Zentralgebäudes brachten, so das die drei großen Feuer genügend Wärme für alle Bewohner liefern konnten.
    Seine Informationen waren korrekt gewesen, der Aufbau der weißen Blume entsprach genau den Zeichnungen. Eine Treppe am Kopfende führte auf eine Balustrade, die mit dem Wohnbereich der Meister im oberen Stockwerk verbunden war, das große Tor in Karreks Rücken führte in den Hof, der von einem weißen Tuch aus Schnee bedeckt war. Erwartungsvoll blickte der Magier in Richtung der Balustrade - wenn noch Widerstand zu erwarten war, dann von dort. Semkai selbst hatte sich dem Stockwerk der Meister verschrieben, mit seinen besten drei Schülern war er losgezogen, um den Auftrag schnell und lautlos zu beenden.
    Gedankenabwesend musste Karrek an die Belohnung denken, die ihn erwarten würde, nach der heutigen Nacht. Perse, die Tochter des Fürsten Ma-Go würde ihm gehören. Er wusste nicht, wie und auf welche Weise sein Auftraggeber das geschafft hatte, hatte dochder Fürst selbst immer wieder sein Misstrauen gegenüber Magiern bekräftigt und eine Heirat seiner Blume mit einem „Vertrauenslosen“, wie er die Magier nannte, stets ausgeschlossen. Doch das Wie oder Warum interessierte ihn nicht, schon zum nächsten Jatul würde sie in seinen Armen liegen und er würde sie leiden lassen für die herablassenden Blicke und Zurückweisungen, die er durch sie hatte ertragen müssen.
    Das Geschoss flog so schnell auf ihn zu, das jedes Ausweichen unmöglich war. Noch bevor Karrek das Traumbild von Perse aus seinen Gedanken geschüttelt hatte, schlug die kleine metallische Kugel mit einem dumpfen Schlag gegen seinen Schutzwall. Wie von einer unsichtbaren Kraft gehalten schwebte sie nun reglos wenige Zentimeter vor seinem Kopf, ein tödlicher Angriff, der einen normalen Menschen sicher ausgeschaltet hätte. Doch Karrek war kein normaler Mensch, er war ein grüner Magier, ein Meister des Jatul und es würde mehr brauchen wie eine Metallkugel, um ihn auszuschalten. Grimmig und noch immer bewegungslos sah er auf zur Balustrade, wo sein Angreifer stand. Der Mann war alt, sehr alt, sein freier Oberkörper bedeckt mit Narben und Altersflecken, die man deutlich auf den stahlharten Muskeln sehen konnte. Ein lächerlich wirkender langer weißer Bart fiel von seinem kahlgeschorenen Kopf über seine Schulter, seinen Unterleib in feste Leinenhosen geschnürt. Mit einer schnellen Bewegung, grazil wie eine Katze, sprang der Mann über das Geländer der Balustrade und landete mit angewinkelten Beinen in perfekter Balance mitten in der Halle, nur wenige Meter von ihm entfernt. Karrek ließ sich nicht vom Alter des Mannes oder seinem lachhaften Bart täuschen, der alte Mann wurde von einer Aura aus Autorität und Gefahr umgeben. Es gab keinen Zweifel, Meister Yi hatte ihn gefunden.
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    Karreks Augen trafen sich mit denen des Kampfmeisters, still und bewegungslos. Die Muskeln in voller Anspannung war der
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